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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen
Autoren: Pamela Palmer
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Berührung nur so fürchterlich außer Kontrolle geraten?
    Das war doch nicht sie gewesen. Jedenfalls nicht allein sie. Sie linste zwischen ihren Fingern hindurch, dann ließ sie die Hand sinken und starrte Lyon an.
    » Du! Du warst das. Du bist doch ein Meister im Manipulieren, oder etwa nicht?«
    Lyon öffnete den Mund, biss dann jedoch die Zähne zusammen. »Wir müssen jetzt los.« Seine Stimme klang barsch, beinahe angespannt, danach ließ er ihre Hand los und stand auf. »Die Drader haben uns schon einmal gefunden. Sie werden uns zweifellos auch ein zweites Mal aufspüren.«
    Kara schüttelte sich und stand auf, glücklich, ihre kleine sexuelle Überreaktion übergehen zu können, auch wenn die leichten Schauer in ihrem Schoß sie weiterhin unmissverständlich daran erinnerten.
    »Was ist mit meiner Mom?«
    »Sie ist tot, Kara. Entweder begraben wir sie jetzt gleich, oder wir überlassen es anderen, sie auf traditionelle Weise zu beerdigen. Es ist deine Entscheidung. Aber wir können nicht bleiben, denn je länger du dich hier aufhältst, desto wahrscheinlicher wird es, dass dich die Drader finden. Und gegen noch mehr von ihnen können wir uns nicht schützen.«
    Kara öffnete den Mund, um zu widersprechen, dann seufzte sie jedoch und spürte, wie ihr die Kontrolle über ihr Leben aus den Händen glitt. Also würde sie mit ihm gehen. Heute Nacht. Nicht nur, dass sie hier nicht länger sicher war, sie wollte auch wissen, wer sie war. Was sie war. Und es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Lyon.
    *
    »Du hast sie tatsächlich gefunden«, rief Tighe, als er einige Stunden später aus dem Cockpit der kleinen Cessna sprang.
    Lyon nickte, während er Kara über das dunkle Rollfeld vor sich herschob. Als sie das Grab für Karas Adoptivmutter ausgehoben hatten, hatte es endlich aufgehört zu regnen. Er hatte Tighe angerufen, um von ihm abgeholt zu werden. Und er hatte sich entschieden, seinen BMW zurückzulassen. Nach den Ereignissen der Nacht hatte er den Plan aufgegeben, mit dieser Frau quer durch das Land zu fahren. Vor allem natürlich, weil sie sich dadurch der Gefahr eines weiteren Angriffs der Drader ausgesetzt hätten. Doch ihm war zudem klar geworden, dass er selbst in noch weit größerer Gefahr schwebte.
    Er war zwar immer irgendwie empfindsam für die Gefühle anderer gewesen, aber Karas Gefühle nahm er ganz besonders stark und deutlich wahr.
    Heilige Göttin, er hatte doch nur ihre verletzte Hand geheilt! Doch mit jeder Berührung seiner Zunge hatte sich ihre Erregung in demselben Maße wie seine eigene Lust gesteigert, bis er ganz und gar für sie entbrannt war. Als ihre Leidenschaft dann den Höhepunkt erreicht hatte, wäre es mit ihm beinahe ebenfalls dazu gekommen. Es war jedoch nicht geschehen, sondern nur beinahe. Folglich war er immer noch sehr berührt davon. Ihr süßer Geruch, die Form ihres Kinns, ihre feine, seidige Haut …
    Heilige Göttin, hilf mir! Er wollte nicht von irgendeiner Frau besessen sein, ganz zu schweigen von der Auserwählten. Doch jedes Mal, wenn er sie berührte, traf ihn die Lust wie ein Blitz.
    Als sie das Flugzeug erreichten, begrüßte ihn Tighe mit dem üblichen Kriegergruß. Er streckte die Hand aus, sie legten die Unterarme aneinander und umklammerten sich unter den Ellbogen.
    Dann senkte Tighe den Kopf und sah Kara neugierig an. »Strahlende.«
    »Ich bin … Kara.« Ihre Stimme klang zugleich müde und wachsam. »Kara MacAllister.«
    Tighe sah Lyon über Karas Kopf hinweg fragend an.
    »Sie ist die Auserwählte«, bestätigte Lyon. »Allerdings ist sie als Mensch erzogen worden und weiß nichts über die Therianer.«
    Tighe stieß einen leisen Pfiff aus. »Das ist aber etwas … ungünstig, gelinde gesagt.« Er nahm Lyon Karas Koffer ab, dann drehte er sich mit einem breiten Grinsen zu ihr um und zeigte dabei seine Grübchen, mit denen er bereits unzählige Frauenherzen gebrochen hatte. »Dann muss es aber eine kleine Überraschung für dich gewesen sein, was? Auserwählt zu sein, mit einer Horde von …«
    »Tighe …!«, knurrte Lyon warnend und brachte den Mann mit einem Blick zum Schweigen. Sie konnte jetzt ganz sicher nicht noch mehr Überraschungen verarbeiten. »Kara hat bereits eine anstrengende Nacht hinter sich.«
    Tighe nickte. »Schon verstanden.« Rasch setzte er eine dunkle Sonnenbrille auf, legte den Arm um Karas steife Schultern und brachte sie zum Flugzeug.
    Ein dunkles Gefühl der Eifersucht führte dazu, dass Lyon unwillkürlich die
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