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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen
Autoren: Pamela Palmer
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Augenblick anhielt – und das sie beinahe verpasst hätte. Doch für ganz kurze Zeit hatte dieses Lächeln sein Gesicht verändert.
    »Wir sind Therianer. Eine Art, die der menschlichen ähnlich, aber deutlich robuster ist. Wir altern nicht, und unsere Wunden heilen äußerst schnell.«
    »Sind wir unsterblich?«
    »Im Vergleich zu den Menschen … schon. Zumindest fast. Wir können zwar sterben – so wie jedes andere Lebewesen auch –, aber wir sind doch nicht so leicht umzubringen.«
    Jede Menge Fragen schossen ihr durch den Kopf. Ihr Herz zog sich vor Angst zusammen, doch Lyon hielt ihre Gefühle durch seine Berührung unter Kontrolle.
    »Es gibt keinen Grund zur Aufregung, kleine Strahlende.«
    »Warum nennst du mich Strahlende?«
    »Du ziehst die Energie der Erde an und bündelst sie. Durch dich erhält unser Volk neue Kraft.«
    »Das verstehe ich nicht.« Sie schloss die Augen und schüttelte dabei den Kopf. »Doch es ist mir auch egal. Ich will nicht eure Strahlende sein.«
    Der bloße Gedanke, dass sie irgendeine unsterbliche Auserwählte sein könnte, war schon an sich vollkommen absurd. Sie war schlicht und einfach die Vorschullehrerin Kara MacAllister. Eine Frau von durchschnittlichem Aussehen, durchschnittlicher Intelligenz und durchschnittlicher körperlicher Leistungsfähigkeit. Sie war in so vielerlei Hinsicht durchschnittlich, dass in einem Wörterbuch eigentlich ihr Bild zur Illustration hinter diesem Wort abgebildet sein müsste.
    »Ich kann unmöglich diejenige sein, nach der ihr sucht. Da muss es sich einfach um ein Missverständnis handeln.«
    Sie krümmte sich noch stärker zusammen und drückte dabei versehentlich ihre Hand. Eine Welle frischen Schmerzes trieb ihr die Tränen in die Augen.
    »Ich muss diese Verletzung heilen, Kara.«
    »Sie heilt von allein.«
    »Nein. Das wird sie nicht. Eine Wunde, die von einem Drader verursacht wurde, ist etwas anderes. Lass mich deine Hand ansehen.« Er schob seinen Daumen unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht. »Ich werde dir nicht wehtun.«
    Sie glaubte ihm, obwohl sie vermutete, dass er ihr ein Gefühl des Vertrauens aufzwang, während er ihr andere Gefühle nahm. Als sie ihre Hand von ihrem Körper löste, explodierte der Schmerz förmlich. Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie lautstark Luft ein.
    Lyon ergriff ihr Handgelenk und führte die verstümmelte Hand zu seinem Mund.
    Sie sah ihn ungläubig an. »Durch Küsse wird es sicher nicht besser.« Auch wenn ihre Vorschulkinder etwas anderes glaubten.
    Ihre Worte schienen ihn zu amüsieren. »Ich heile dich mit meiner Zunge.«
    »Deiner … huh!« Sie rang nach Luft, als ihr schmerzender Daumen in einen Kokon aus warmer Seide glitt. Seine samtene Zunge strich über ihre Haut, linderte den Schmerz und trieb gleichzeitig heiße Schauer durch ihren Leib.
    Verblüfft riss sie die Augen auf, da sie spürte, wie ihr Körper reagierte. Vor Lust atmete sie schneller. Es war eine Lust, die sie nicht empfinden sollte – und auch gar nicht empfinden wollte .
    Als er ihren Daumen losließ und einen Finger nach dem anderen in den Mund nahm, beobachtete er sie mit einem scharfen Blick. Er heilte die Haut, linderte den Schmerz und hüllte sie gleichzeitig in ein Netz unendlicher Lust. Als ihre Finger schließlich geheilt waren, hob er ihren Handrücken an seinen Mund und strich mit der warmen Zunge über die Schnittwunden, bis nur noch der Schmerz von den groben Verletzungen in ihrer Handfläche übrig war.
    Als er ihre Hand umdrehte und den Handteller dann gegen seinen Mund presste, entbrannte tief in ihr ein Feuer, ein so heftiges Brennen direkt in ihrer Mitte. Das Gefühl verstärkte sich mit jeder Berührung seiner Zunge noch weiter.
    »Lyon …«
    Sie keuchte, während der Druck zwischen ihren Beinen zunahm und sie sich unaufhaltsam einem …
    Nein . Das war jetzt nicht … gut, nicht … richtig. Sie lag doch beinahe neben ihrer toten Mutter – und presste die Knie zusammen, kämpfte gegen die Welle der Lust an. Und verlor. Das Ereignis brach wie eine Sturmflut über sie herein, während sich ihr ganzer Unterleib vor Lust verkrampfte. Dieses wundervolle Gefühl überwältigte sie und durchströmte wohlig ihre Adern. Es war das Höchste … das ganz und gar Größte …
    Zitternd sackte sie gegen den Kaffeetisch und begegnete Lyons erschrockenem Blick.
    »Oh Gott!« Vergeblich versuchte sie, der Demütigung zu entkommen, indem sie das Gesicht in der freien Hand vergrub. Wie konnte sie durch eine so schlichte
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