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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde
Autoren: Pamela Palmer
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sorgten dafür, dass ihr die Menge Platz machte.
    Ganz allein stieß sie die Metalltür zum Keller auf. Nur die gedämpften Schritte ihrer Stiefel auf dem Betonboden waren zu hören, sonst drang kein Geräusch an ihre Ohren.
    Keine Schreie. Keinerlei Weinen. Keine Frau, die um ihr Leben bettelte.
    Delaney hielt ihre Waffe bereit, ihr Herz hämmerte, als sie durch den Flur auf den breiten, hell erleuchteten Türeingang zuschlich. Sie presste sich mit dem Rücken an die Wand und spähte um die Ecke.
    Ein riesiger muskulöser Mann mit kurzen, sonnengebleichten Haaren kniete neben dem leblos auf dem Boden liegenden Körper einer Frau, die der Zwilling der blonden Frau hätte sein können.
    Sie hatte ihn!
    Mit beiden Händen hielt sie die Waffe vor sich. »Keine Bewegung!FBI! Hände hoch!«
    Völlig ruhig stand der Mann auf, und ihr wurde nun bewusst, wie groß er tatsächlich war. Sehr groß! Er starrte sie an. Sein Blick war aber nicht der eines Mannes, der sich schuldig fühlte; sie sah eher in die kalten Augen eines Jägers, der seine Beute ins Auge fasste. Grüne Augen ohne menschliche Regung. Ohne jede Gnade.
    Die Augen des Todes.
    Ein Schweißtropfen rann zwischen ihren Schulterblättern hinunter. Sie war alles andere als klein, aber dieser Kerl da überragte sie um einiges. Er trug ein marineblaues Hemd und zu kurze Khakis, aber keine Schuhe; er hatte breite Schultern und einen kräftigen, durchtrainierten Körper. Sie würde keinesfalls einen Zweikampf riskieren.
    Sie erschauerte. »Hände hoch oder ich schieße!«
    Er bewegte sich so plötzlich und dabei so schnell, dass sie gerade noch einen Schuss abfeuern konnte, dann war er schon bei ihr und warf sie auf den Boden. Ihr Kopf krachte auf den Beton, ihre Waffe flog durch die Luft und Lichtblitze zuckten vor ihren Augen.
    Sie hatte ihm in die Brust geschossen. Aus nächster Nähe. Er müsste doch eigentlich zusammenbrechen, verdammt. Sie versuchte gegen ihn zu kämpfen, aber er hielt sie mit Bärenkräften auf dem Boden fest.
    Dann senkte er den Kopf … und sie spürte, wie er seinen kalten Mund und seine Zähne gegen ihre Haut presste. Sie wehrte sich mit aller Kraft gegen ihren Angreifer, der sich keinen Zentimeter von der Stelle bewegte. Ein wütender Gedanke schoss ihr durch den Kopf.
    Es ist zu früh. Viel zu früh. Draußen auf der Straße laufen noch so viele Killer herum.
    Sie hatte überhaupt keine Zeit, jetzt schon zu sterben.

 
    2
    Immer noch tief in seine Vision versunken, kniete Tighe in dem grellen Licht der öffentlichen Waschküche neben der Leiche der toten Blondine, als er Schritte hörte und in das Gesicht einer atemberaubenden Schönheit mit dunklen Haaren blickte. Sie war groß und langbeinig, trug einen schlichten, dunkelblauen Anzug und hatte die Haare am Hinterkopf zu einem lockeren Knoten gebunden. Mit der Waffe in ihren Händen zielte sie auf sein Herz.
    Als er ihren angespannten, entschlossenen Gesichtsausdruck sah, wurde ihm mulmig. Sie war ihm seltsam vertraut. Beinahe schien es so, als würde er sie kennen.
    »Keine Bewegung!FBI!«, schrie sie. »Hände hoch!«
    Er stürzte sich auf sie, wie er sich auch auf die andere gestürzt hatte. Ein Schuss löste sich, doch er wusste nicht, ob sie ihn getroffen hatte. Denn er fühlte nichts, hörte nur ihren Herzschlag und den dumpfen Knall, als ihr Kopf auf den Betonboden aufschlug.
    Ihre Blicke begegneten sich; aus ihren dunkelbraunen Augen sprach keine Angst, sondern Wut, und er erkannte eine verwandte Seele darin: die Seele eines Kriegskameraden. Dann senkte er den Kopf, um ihr den Hals aufzureißen.
    Tighe? Tighe!
    Im selben Augenblick war er zurück in der Nacht und versuchte verzweifelt die aufsteigende Galle herunterzuschlucken, während sich zur gleichen Zeit die atemberaubende, dunkelhaarige Schönheit in seinen Verstand schlich.
    Sie darf nicht sterben.
    Tighe! Genau in dem Augenblick, als Wulfes Stimme in seinem Kopf widerhallte, brannte seine Haut wie Feuer, tausend winzige Messer stachen auf ihn ein und rissen ihn aus seiner Vision zurück in die finstere Wirklichkeit.
    Die Horde Drader hatte ihn gefunden.
    Instinktiv griff er die Kreaturen mit den Messern an. Sie hatten gasförmige, schwebende Körper, auf denen hässliche, an geschmolzene Menschengesichter erinnernde Köpfe saßen. Wenn es ihnen irgendwie gelang, würden sie ihm das Leben nehmen. Neben ihm sprangen seine Freunde in Jaguar- und Wolfsgestalt auf die herabstürzenden Furien und schnappten nach ihnen.
    Bei der
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