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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde
Autoren: Pamela Palmer
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Erinnerung an die Frau, an ihre Augen, rann ihm der Schweiß die Schläfen hinunter. Es war ein Versehen. Während die Drader an seiner Haut rissen, verkrampfte sich sein Magen bei der Vorstellung, was er beinahe getan hätte. Er schüttelte die Drader ab, und Blut rann über seinen Hals und seinen Rücken.
    Was brachte ihn bloß dazu, eine menschliche Frau anzugreifen? Zwei Frauen!
    Er kannte die Antwort. Das Chaos, das er bereits am Rand seines Bewusstseins wahrnahm, würde, wenn sie seinen Klon nicht fanden, vollständig Besitz von ihm ergreifen, genau wie bei Wulfe, bevor sie seinen Klon zerstört hatten. Wie Wulfe vor ihm wäre er in dem wilden Zustand gefangen und einer Gewalt ausgeliefert, die ihn zu einer geistlosen Tötungsmaschine machte.
    Wenigstens hatte sich Wulfe nie aus dem Gefängnis der Krieger befreien können. Er hatte in seinem Zustand niemanden verletzt.
    »Wulfe, was immer du tust, lass nicht zu, dass ich wild werde und entkomme.«
    Auf keinen Fall, Kumpel , erwiderte Wulfe in Wolfsgestalt und mit seiner geistigen Stimme. Verwandle dich, Stripes. Ich übernehme als Köder.
    Das ist zu früh.
    In einem Funkenregen verwandelte sich der riesige Wolf in einen Mann. Sein Freund sah ihn grimmig an. »Mach schon.«
    »Verdammt«, brummte Tighe. Er sah bestimmt genauso schlecht aus, wie er sich fühlte. Durch einen Kraftstrom sammelte er tief in seinem Körper rasch Energie und Magie und nahm Tiergestalt an, wobei er vor seinen Augen Blitze aufflackern sah. Unverfälschte, primitive Freude durchströmte ihn, als er sich in einen viereinhalb Meter langen Bengalischen Tiger verwandelte.
    Die Drader ließen mit einem hohen Kreischen von ihm ab. Tighe ging zum Angriff über und zerstörte an der Seite des Jaguars die kleinen Furien. Wulfe, der nackt im Mondschein stand, wurde nun von dem gottlosen Pack angegriffen. Er riss ihnen, so schnell er konnte, die Herzen heraus, bevor sie ihm die Lebensenergie rauben oder ihn in Stücke reißen konnten.
    »Bist du okay?«, fragte Wulfe. Tighe musste nicht erst zurückfragen, wen er meinte.
    Er reagierte nur mit einem Knurren.
    Ich sehe den Erzeuger . Der Jaguar setzte zum Sprung an, packte mit den Krallen den größten Drader und zerstörte ihn, indem er sein schlagendes Herz verschlang, woraufhin sich die Kreatur in Rauch auflöste. Der Erzeuger – oder Anführer – des Schwarms bestimmte die Richtung. Wenn man den Anführer umbrachte, war der Rest orientierungslos und verloren, rührte sich nicht von der Stelle und war für die Tiere, die sie ihrerseits nicht angriffen, da sie sich nicht von ihnen ernähren konnten, eine leichte Beute.
    Wulfe verwandelte sich wieder in einen Wolf und half ihnen, den orientierungslosen Schwarm abzuschlachten.
    Tighe packte mit seinen riesigen Pranken einen kleinen Dämon nach dem anderen. Weder die Herzen noch die Wesen an sich schmeckten nach etwas, denn sie waren nicht aus Fleisch und Blut, sondern bestanden beinahe voll und ganz aus Energie.
    Wir haben Gesellschaft . Er hörte Jags Stimme in seinem Kopf.
    Tighe schwang seinen gewaltigen Tigerkopf und folgte Jags Blick. Nicht einmal zwanzig Meter entfernt standen zwei Jugendliche im Wald und beobachteten, was wie ein unglaubliches Spektakel auf sie wirken musste. Menschen konnten Drader zwar nicht sehen, aber sie sahen auf jeden Fall den riesigen Tiger, den Wolf und den Jaguar.
    Tighe gab im Geiste ein verzweifeltes Knurren von sich. Verdammte Menschen, immer kamen sie einem in die Quere. Sie konnten von Glück sagen, dass Drader Menschen nur angriffen, wenn im Umkreis von mehreren Meilen keine Therianer zu finden waren. Trotzdem, die Menschen stellten ein Problem dar.
    Jag, komm mit! , sagte Tighe. Die beiden Katzen waren bis zu einem gewissen Grad in der Lage, Größe und Gestalt zu verändern. Während Wulfe als Wolf weiter gegen die Drader kämpfte, verwandelten sich Tighe und Jag in etwas, das die meisten Menschen als Hauskatzen bezeichnen würden, und schlichen sich von hinten an die beiden Jungen heran.
    »Wohin ist der Tiger verschwunden?«, fragte eine jugendliche Stimme.
    »Mann, war der etwa echt? Ich dachte, das käme von dem Stoff.«
    Als Jag den einen erreicht hatte, trat Tighe hinter den anderen. Gleichzeitig nahmen die beiden Krieger menschliche Gestalt an und machten die Jugendlichen mit einem kurzen Druck auf eine Stelle hinter ihren Ohren vorübergehend bewusstlos.
    Tighe war klar, jetzt würden die Drader seinem und Jags therianischem Geruch folgen. Er zog
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