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Undercover

Undercover

Titel: Undercover
Autoren: Manuela Martini
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Frank wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn. „Kim und ich freuen uns sehr ...“
    Shane hörte nicht mehr zu.
    „He, seh’ ich richtig, du trinkst an so einem Tag, Wasser?“
    Don Lanski schlug ihm auf die gesunde Schulter und setzte sich neben ihn. Er sah außerordentlich gut aus. Noch besser als bei Shanes Besuch. Sein graumeliertes Haar war sorgfältig nach hinten gekämmt, seine Haut sonnengebräunt, seine blauen Augen sprühten vor Lebenslust und mit dem weinroten, glänzenden Seidenhemd und dem grauen Anzug stach er den um Jahre jüngeren Bräutigam, zumindest was die Erscheinung anging, mühelos aus. Man würde nicht vermuten, dass der farblose Mick Dons Sohn war.
    „Hoppla!“ Don Lanski fing Shanes Glas auf.
    Shane hatte es mit dem Ärmel beinahe umgeworfen. Ein Kellner fragte sie nach ihren Wünschen.
    „Ich nehm’ einen Whisk y Soda .“ , sagte Don , während sein Blick einer dunkelhäutigen, langbeinigen Frau folgt e . „Und , Shane, wie geht’s jetzt weiter? Oben in den Bergen habt ihr ja ganz schön aufgeräumt, was! Ray Morrison und Tim Wilcox, wer hätte das gedacht? Diese verdammten Schweine ! Was passiert mit unseren Kindern, Shane, und unseren Enkeln? Sie sind kaputt, bevor sie anfangen zu leben.“
    Der Kellner brachte Don seinen Whisk y Soda . Er nahm einen Schluck, betrachtete dann die Flüssigkeit im Glas, stellte es ab und sagte:
    „Ray Morrison war ein kleiner Fisch, Shane. Du weißt ja selbst, die großen Deals laufen anders.“
    Shane wandte sich ihm zu. „Ja.“
    „Zu meiner Zeit, Shane, ging’s vor allem um Heroin und Kokain. Doch heute gibt’s alles. Heroin, Kokain, Crack, Ecstasy, Amphetamine...“ Don brach ab, sah hinaus auf den Strand. „Zehntausende Amphetamin-Pillen in Kühlschranktüren aus Südostasien, siebenhundert Kilogramm Pseudoephedrin zur Herstellung von Amphetaminen zwischen Mauerplatten in einem Cont ainer versteckt“, er winkte gelangweilt ab, „du kennst ja selbst die Schlagzeilen. Das werden wir nie in den Griff kriegen..“ Er trank sein Glas in einem Zug aus.
    Hinter ihnen drängten sich die Gäste zum Büffet.
    „ Da bist du ja !“ Kim gab Shane einen Kuss auf die Wange. Sie war erhitzt und verströmte einen süßen Ger uch. Ein Blumenparfum, dachte Shane .
    „Ist es nicht ein wunderbares Fest? Ach, ich bin so glücklich!“ Sie drehte sich zu Don. „ Don, mein Lieber, s chön, dass du es doch noch geschafft hast, zu kommen!“
    „ Kim, du siehst ganz besonders bezaubernd aus!“ Lanski umarmte sie.
    „ Wo ist denn Silver?“, fragte Tamara .
    „S ie lässt sich entschuldigen. Sie liegt mit Migräne im Bett .“
    „ Das tut mir leid .“ Kim lächelte bedauernd .
    Shane sah in Richtung Eingang. W ar der dunkle Lockenkopf da vorn nicht Tamara?
    „Entschuldi gt mich einen Moment“, sagte er und bahnte sich den Weg zwischen den besetzten Tischen hindurch nach hinten zur Treppe. Die Musik war lauter geworden und die Gäste waren in Stimmung geraten.
    „Shane!“ Tamara winkt e . „Shane, verdammt“, sagte sie aufgeregt , „ich wusste nicht, wie ich dich erreichen sollte!“
    Richtig, er hatte sein abhanden gekommenes Telefon noch nicht ersetzt. Sie zog ihn zur Treppe, wo es ruhiger war und griff in ihre Handtasche. Ihr Gesicht glänzte . Kein Wunder, es herrschten selbst jetzt um diese Uhrzeit noch mindestens achtundzwanzig Grad. Shane bemerkte, dass sie ein kurzes, dunkelblaues Trägerkleid trug, das er noch nicht kannte. Ihre Arme waren muskulös und schlank, anders als die von Carol, dachte er.
    „Shane! Blix ist Don Lanski! Josh hat ihn identifiziert.“
    „Was?“ Shane brauchte einen Moment, um das gerade Gesagte zu verstehen. „Der falsche Polizist ... war Don? Micks Vater?“
    Tamara nickte.
    „Und noch etwas, Shane! Roger Spring von den Fidschis hat verzweifelt versucht, dich zu erreichen. Dann hat er irgendwann mich kontaktiert und mir das per Mail geschickt.“ Sie zog ein Papier hervor. „Er hat eine Frau ausfindig gemacht , die Sekretärin in einer dortigen Bank, i n der Jim Bennett , du weißt schon, dieser Typ von Movation , hin und wieder auftaucht und seine Geschäfte regelt. Sie hat te mit ihm ein Verhältnis. Das da“, sie gab ihm das Foto, „stammt von einem Ausflug.“
    An einem Sandstrand stand ein Pärchen zusammen. Er hatte seinen Arm um ihre Hüften gelegt, sie hatte sic h an ihn geschmiegt. Jim Bennett s graumeliertes Haar war sorgfältig gekämmt, sein hellblaues Seidenhemd glänzte in der
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