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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück
Autoren: J James
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das jemals?«
    Davis grinste. »Nein. Aber dieses Mal können wir uns ganz besonders keine Fehler erlauben. So klassifiziere ich die Dinge: praktisch keine Fehler, keine Fehler und ganz besonders keine Fehler. Es ist alles sehr technisch und kompliziert.«
    Nick dachte über Davis’ Worte nach. »Sie erwähnten, dass die Oberstaatsanwältin den Fall beobachtet. Hat er mit der Martino-Ermittlung zu tun?«
    Davis nickte. »Jetzt verstehen Sie hoffentlich, warum wir uns keine Fehler erlauben können.«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Drei Monate zuvor war Cameron Lynde zur neuen Oberstaatsanwältin ernannt worden, nachdem ein Skandal zur Verhaftung und Kündigung ihres Vorgängers geführt hatte. Seitdem hatte Lynde den Martino-Fall zu ihrer obersten Priorität erkoren. Und damit wurde er auch für die FBI -Zweigstelle in Chicago zur obersten Priorität.
    Jahrelang hatte Roberto Martino das größte Verbrechersyndikat in Chicago geleitet – seine Organisation war für fast ein Drittel des Drogenhandels in der Stadt verantwortlich, und seine Leute erpressten, schmierten, bedrohten und töteten jeden, der ihnen im Weg stand. Doch in den letzten Monaten hatte das FBI mehr als dreißig Mitglieder von Martinos Gang verhaftet, einschließlich Roberto Martino selbst. Sowohl der Justizminister als auch der Direktor des FBI hatten die Verhaftungen zu einem großen Sieg im Kampf gegen das Verbrechen erklärt.
    Da Nick in den letzten sechs Monaten in der Operation Fivestar verdeckt ermittelt hatte, war er nicht an den Martino-Verhaftungen beteiligt gewesen. Einige andere Agenten hatten an dieser Front den ganzen Ruhm eingeheimst, eine Tatsache, die ein wenig an seinem Ego kratzte.
    »Wollen Sie mehr darüber erfahren?«, fragte Davis mit wissendem Blick.
    Verdammt, es war kaum eine Woche, überlegte Nick. Er könnte in den nächsten Tagen einem Junioragenten seine ganze Undercover-Erfahrung zukommen lassen, bei seinem Boss Pluspunkte sammeln, ein paar Verbrechern in den Hintern treten und immer noch rechtzeitig in New York sein, um seiner Mutter »Happy Birthday« vorzusingen.
    »Also gut.« Er nickte. »Dann wollen wir mal Huxley treffen.«
    Agent Huxley wartete bereits im Besprechungsraum auf sie. Nick fasste seinen neuen Partner ins Auge: sorgfältig frisierte blonde Haare, eine Drahtgestellbrille und ein teurer dreiteiliger Anzug. Sein Blick blieb an einem Kleidungsstück hängen, das Huxley unter seinem Jackett trug.
    Ein Pullunder.
    Huxley trug nicht einfach nur einen Anzug. Nein, es war ein aufeinander abgestimmtes Ensemble: dunkelbraune Hose und Jackett, ein gestärktes Streifenhemd, der Pullunder mit dem V-Ausschnitt und eine senfgelbe Seidenkrawatte.
    Nick hingegen trug seinen üblichen grauen Anzug ohne Schnickschnack, dazu ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Krawatte. Denn kein Mann, der in Brooklyn aufgewachsen war, trug ein Ensemble. Und schon gar keine Pullunder. Sicher, es war Frühling in Chicago, und die Außentemperatur betrug etwa zehn Grad, also nahm er an, dass der Pullunder Huxley warm halten sollte, aber trotzdem. Nicks Meinung nach waren die einzigen Accessoires, die ein FBI -Agent zu seinem Anzug tragen sollte, ein Schulterholster und eine Waffe. Vielleicht noch Handschellen, aber das hing davon ab, wie formell der Anlass war.
    Nick nickte Huxley zu und begrüßte ihn kurz, während er sich ihm gegenüber an den Besprechungstisch setzte. Davis nahm am Kopfende Platz und begann. »Ich habe Nick erzählt, dass Sie seit ein paar Monaten an der Eckhart-Ermittlung arbeiten.«
    Zumindest hatte er jetzt schon mal einen Namen, noch dazu einen bekannten – einen Namen, der sicher vielen Einwohnern von Chicago ein Begriff war. »Xander Eckhart? Der Restaurant-Typ?«
    »Genau genommen Nachtclubs und Restaurants«, korrigierte Huxley ihn. Er richtete seine Brille und setzte sich äußerst aufrecht auf den Stuhl. »Eckhart gehören drei Restaurants und vier Bars in Chicago, allesamt teure, gehobene Etablissements. Das Kronjuwel ist das französische Restaurant Bordeaux westlich vom Loop. Es liegt direkt am Fluss und hat eine exklusive VIP -Weinbar, die einzig auf reiches, exklusives Klientel abzielt.«
    »Ich habe Nick bereits über die Tatsache informiert, dass die Ermittlung mit den Martino-Fällen zu tun hat. Fangen Sie einfach an dieser Stelle an«, schlug Davis vor.
    Huxley stellte seinen Laptop auf den Tisch. Offenbar hatte er genau das vorgehabt. Er zog eine Fernbedienung hervor. Auf einen Knopfdruck hin
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