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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück
Autoren: J James
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als erledigt, Boss.«

2
    Die Glocke an der Eingangstür der Weinhandlung ertönte. Jordan Rhodes kam aus dem Hinterzimmer, wo sie sich einen schnellen Happen zu essen genehmigt hatte. Sie lächelte ihren Kunden an. »Wieder da?«
    Es war der Typ von letzter Woche, der sie so skeptisch angesehen hatte, als sie ihm einen südafrikanischen Cabernet mit einem – oje – Schraubverschluss empfohlen hatte.
    »Und? Wie gefiel Ihnen der Excelsior?«, fragte sie.
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis«, erwiderte er beeindruckt. »Sie hatten recht. Er ist gut. Besonders in dieser Preisklasse.«
    »Er ist in jeder Preisklasse gut«, entgegnete Jordan. »Die Tatsache, dass er weniger als zehn Dollar kostet, macht es schon fast zu einem Diebstahl.«
    Die blauen Augen des Mannes leuchteten auf, als er grinste. Er trug einen marineblauen Mantel, Jeans und teuer aussehende italienische Mokassins – wahrscheinlich zu teuer für die fünfzehn bis zwanzig Zentimeter Schnee, die an diesem Abend erwartet wurden. Sein hellbraunes Haar war vom Wind ein wenig durcheinander.
    »Sie haben mich überzeugt. Bestellen Sie mir eine Kiste davon. Ich gebe in ein paar Wochen eine Dinnerparty, und der Excelsior würde perfekt dazu passen.« Er zog seine Lederhandschuhe aus und legte sie auf den langen Ebenholztresen, der außerdem als Bartheke fungierte. »Ich werde ihn wohl mit einer Lammkeule servieren, die ich mit schwarzem Pfeffer und Senfsamen würze. Dazu gibt es Rosmarinkartoffeln.«
    Jordan zog eine Augenbraue hoch. Der Mann kannte sich mit Essen aus. »Klingt himmlisch.« Der Excelsior würde ganz hervorragend zu diesem Menü passen, auch wenn sie persönlich eher der Philosophie anhing, zu trinken, was man wollte, anstattzu versuchen, die perfekte Kombination aus Wein und Essen zu finden. Eine Tatsache, die ihren stellvertretenden Geschäftsführer Martin erschütterte. Erwar ein zertifizierter Stufe- III -Sommelier und hatte daher eine bestimmte Sicht der Dinge, während sie glaubte, dass man dem Kunden Wein so zugänglich wie möglich machen sollte. Natürlich liebte sie die Romantik desWeins – das war einer der Hauptgründe dafür gewesen, warum sie ihren Laden, DeVine Cellars , überhaupt eröffnet hatte. Aber für sie ging es auch ums Geschäft.
    »Das klingt so, als würden Sie gerne kochen«, sagte sie zu dem Mann mit dem tollen Lächeln. Außerdem hatte er auch tolles Haar, wie sie anerkennend bemerkte. Gut frisiert, etwas länger. Um den Hals trug er einen locker gewickelten grauen Schal, der ihm eine gewisse Kultiviertheit verlieh. Aber es wirkte nicht übertrieben, sondern ließ ihn wie einen Mann aussehen, der die schönen Dinge des Lebens zu schätzen wusste.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich kenne mich mit Essen aus. Das bringt meine Arbeit so mit sich.«
    »Lassen Sie mich raten, Sie sind Chefkoch«, sagte Jordan.
    »Restaurantkritiker. Für die Tribune .«
    Jordan legte den Kopf schräg, als ihr plötzlich etwas klar wurde. »Sie sind Cal Kittredge.«
    Er schien sehr erfreut darüber zu sein, dass sie ihn erkannte. »Sie lesen meine Kritiken.«
    Ja, das tat sie, wie wahrscheinlich jeder andere in Chicago auch. »Ich lese sie mit Begeisterung. Bei so vielen Restaurants in der Stadt ist es gut, auf die Meinung eines Experten zurückgreifen zu können.«
    Cal lehnte sich gegen den Tresen. »Sie halten mich also für einen Experten, was? Ich fühle mich geschmeichelt, Jordan.«
    Er kannte ihren Namen.
    Leider kannten eine Menge Leute ihren Namen. Aufgrund des Reichtums ihres Vaters und des kürzlichen Skandals um ihren Bruder gab es zumindest in Chicago wohl kaum jemanden, der mit dem Namen der Rhodes-Familie nichts anfangen konnte. Jordan ließ das einen Moment sacken, ging hinter den Tresen und klappte den Laptop auf, der dort stand. »Also, eine Kiste Excelsior.« Sie rief den Zeitplan ihres Lieferanten auf. »Ich kann sie nächste Woche im Laden haben.«
    »Das reicht vollkommen. Soll ich jetzt bezahlen oder wenn ich den Wein abhole?«, fragte Cal.
    »Wie Sie möchten. Ich nehme mal an, dass Sie kreditwürdig sind. Und wenn Sie versuchen, sich herauszumogeln, weiß ich ja nun, wo ich Sie finden kann.«
    Ja, vielleicht flirtete sie ein wenig. Vielleicht auch ein bisschen mehr. In den letzten paar Monaten hatte ihre Familie wegen ihres Bruders so sehr im Licht der Öffentlichkeit gestanden, dass Verabredungen das Letzte gewesen waren, was sie im Sinn gehabt hatte. Aber allmählich schienen sich die Wogen zu glätten –
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