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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt
Autoren: Mary Janice Davidson
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schob er sich näher an mich heran und schnüffelte. Glücklicherweise waren die Biester mir treu ergeben.
    Tatsächlich hatten sie Nostro in Stücke gerissen, auf meinen Befehl hin. Ich delegierte eben, wann immer ich konnte . . .
    »Hör auf damit«, befahl ich ihm. Wie immer war ich mir unsicher, wie ich mit ihnen reden sollte. Man konnte sie wohl 31

    kaum wie Haustiere behandeln, aber Menschen waren es auch nicht mehr . . .
    »Hör auf wegzulaufen. Sei ein guter Junge und hör auf Alice.«
    »Eigentlich rede ich nicht mit ihnen«, erklärte sie mir, »aber ich weiß Eure Unterstützung zu schätzen, Majestät.«
    »Und das Haus? Ist damit alles okay?« Ich meinte Nostros Herrenhaus und seine weitläufigen Gärten, die mir gehörten (hatte ich das bereits erwähnt?), seitdem ich die Welt im letzten Frühjahr von seiner blutsaugenden Anwesenheit befreit hatte. Selbst für Geld würde ich dort nicht wohnen wollen, also wurde Alice meine Hausverwalterin. Ganz anders als manche Angestellten eines gewissen Nachtclubs war sie hilfsbereit und nett. »Du sagst mir Bescheid, wenn du Hilfe benötigst?«
    »Oh ja, Majestät«, log sie. Sie war stolz darauf, dass ich ihr die Biester anvertraute. Niemals würde sie es zugeben, wenn sie nicht zurechtkäme. Auch wenn George ab und an entwischte. Wenn Alice nicht wäre, würden sie alle frei herumlaufen.
    Wegen der beiden Typen, die er gefressen hatte, hatte ich natürlich ein schlechtes Gewissen, aber da er sie dabei überrascht hatte, wie sie eine einsame Frau auf der Straße angrif-fen, hielt sich mein Mitleid in Grenzen.
    »Natürlich lasse ich es Euch wissen. Aber es läuft prima.«
    Sie sah hinunter auf George, der an seiner Handfläche knabberte und zum Mond hochsah. »Uns allen geht es gut.«
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    5
    Ich starrte die Einladung zur Baby-Party an. Sie war pinkfarben (igitt!) und glitzerte, war achtzehn Zentimeter hoch (wo hatte sie die passenden Umschläge gefunden?) und hatte die Form einer Wiege.
    Kommt und feiert mit uns!
    Antonia bekommt ein Baby!
    (Geschenkeliste liegt bei Marshall Field’s, 612 - 892 - 3212 , bitte kein Grün oder Lila) 24 . Oktober, 16 Uhr
    »Diese Hexe«, kommentierte Jessica, als sie über meine Schulter schaute. »Sie veranstaltet die Party tagsüber, wenn du nicht kommen kannst.«
    »Nicht dass ich das wollte.« Ich rümpfte die Nase. Aber immerhin würde das Baby mein Halbgeschwister sein, das arme Ding.
    »Was wirst du ihr schenken?«
    »Du meinst Ant? Wie wär’s mit einem Gehirn-Aneurys-ma?«
    Jessica ging an mir vorbei und öffnete den Kühlschrank.
    »Du musst ihm etwas kaufen. Ich meine, dem Baby.«
    »Eine neue Mutter?«
    33

    »Sie hat eine Geschenkeliste ausgelegt.«
    »Wie stilvoll, das direkt mit auf die Einladung zu schreiben.
    Und dazu noch Farbwünsche!«
    »Ja, ja. Was hältst du von einem Reisebett?«
    »Einem was?«
    »Einem Bett, das man zusammenklappen und mitnehmen kann.«
    »Warum«, fragte ich, »sollte man ein Bett mitnehmen wollen?«
    »Dann hat das Baby einen Platz zum Schlafen, wenn es dich mal besucht.«
    »Meinst du, es braucht so früh schon eine Auszeit?« Ich antwortete auf meine eigene Frage. »Natürlich braucht es das.
    Das arme Ding wird sich sicher schon von der Säuglingsstation schleichen wollen.«
    »Sei doch mal ernst.«
    »Ich kann nicht. Wenn ich ernsthaft darüber nachdenke, explodiert mein Kopf. Wieder eine schreckliche Neuigkeit: der physische Beweis, dass mein Vater noch Sex mit Ant hat.«
    »Du hast es nicht leicht«, gestand sie mir zu, »erst tot und dann das.«
    »Wem sagst du das!« Ich nahm einen großen Schluck Milch.
    Ich war tot, verheiratet mit Sinclair, wohnhaft in diesem Mau-soleum von der Größe eines Museums, versuchte, das Scratch zu führen, auf dessen Gewinne ich finanziell angewiesen war, hielt die Biester an der kurzen Leine (buchstäblich!), versuchte nett zu Dad und Ant zu sein und schließlich und endlich . . .
    »Halt dich fest, Andrea und Daniel heiraten.«
    »Und du hältst die Hochzeitszeremonie ab.«
    »Woher weißt du das?«
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    »Sinclair hat es mir gesagt.«
    »Hör mal, ich habe dir verboten, mit dem Mann zu sprechen.«
    »Ich bin seine Vermieterin«, erinnerte sie mich. »Wir haben nur höflich Konversation gemacht, als er seinen Scheck ausstellte.«
    Ich schnaubte. Als wenn sie das Geld nötig hätte. Jessica war reich. Nicht reich nach dem Motto: »Im Vergleich zum Rest der Welt ist jeder Amerikaner reich.« Sondern richtig reich. Einmal hat Bill Gates
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