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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition)
Autoren: Kate Kae Myers
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Jaclyn … Jack. Ist doch alles das Gleiche, oder?«
    Das Glas in seiner Hand zerbarst. Erschrocken ließ er die Scherben fallen und erhob sich fluchend. Er hatte sich in den Finger geschnitten.
    »Es reicht, Zach«, tadelte Sam Lessing und wandte sich mir zu. »Nicht aufregen, Jocelyn. Ich weiß, wie verwirrend das alles hier für dich sein muss. Wenn du mich nur einen Moment mit Jack reden lassen würdest, ich muss unbedingt wissen, was mit ihm los ist.«
    Ein lautes Knacken war zu hören und ein Spiegel sprang. Klirrend regneten die Splitter auf den Boden.
    Er sah mich eindringlich an. »Du musst sofort damit aufhören.«
    Einige Sekunden lang herrschte Schweigen. Dann sagte Noah: »Was geht hier vor sich?«
    »Das weißt du nicht? Du hast doch mit ihr zusammengelebt. Sie hat telekinetische Fähigkeiten.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht.«
    »Es wird Zeit, dass du der Wahrheit ins Auge siehst, Jocelyn. Wer, glaubst du, hat die Feuer in Seale House gelöscht, als ihr noch Kinder wart? Und wer hat die Glühbirnen in der Nacht, als ihr später abgehauen seid, zerbersten lassen? Und was, glaubst du, hat dich heute Morgen vor Gerard gerettet?«
    Konnte er Recht haben? Die Vernunft in mir schob den Gedanken beiseite.
    Noah starrte Sam Lessing an. »Warte mal! Selbst wenn es stimmt, woher weißt du das alles?«
    Sam antwortete nicht.
    »Stand das auch in der Akte ihres Therapeuten?«
    »Teilweise. Du vergisst, dass ich mehrere Gespräche mit der Jack-Seite ihres Ichs geführt habe, an die sie sich nicht einmal erinnert. Er hat mir bestätigt, dass die telekinetischen Fähigkeiten bei ihr erst seit ihrer Zeit in Seale House auftreten und seitdem unberechenbar sind. Natürlich habe ich es anfangs nicht geglaubt und um Beweise gebeten.« Sam lächelte Noah verbittert an. »Das war ein Fehler.«
    »Warum?«
    »Ihre Therapieakte lag offen auf meinem Schreibtisch und ging in Flammen auf, bevor ich das Feuer mit meinem Kaffee löschen konnte.«
    Sam wandte sich mir zu. Obgleich er so lässig tat, merkte man, dass er mich genau beobachtete. »Sobald du Jack in dir wieder zum Leben erweckt hast, lernte er deine mentalen Energien umzuleiten. Unter anderem benutzte er sie, um sich abzuschirmen, damit du auch ihn nicht wahrnehmen konntest. Deshalb weißt du nichts mehr davon und hast es lange Zeit vollkommen verdrängt, bis er vor kurzem beschlossen hat abzutauchen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber was ist mit Seale House?« Ich zeigte ihm den Bissabdruck auf meinem Arm. »Hier! Der ist aus dem Keller von Seale House.«
    »Das ist wahrscheinlich eine Art Wundmal. Angst und Schuldgefühle bringen Menschen manchmal dazu, sich selbst zu verletzen. Bei deinen mentalen Fähigkeiten kann so etwas leicht passieren. Du musst die Wahrheit annehmen, Jocelyn. In dem Haus gibt es keine Geister, außer denen, die du selbst dort hingebracht hast.« Seine Stimme wurde sanfter. »Horch in dich hinein, dann wirst du verstehen, was ich meine.«
    Seiner Logik konnte ich nichts entgegensetzen, und sobald ich sie akzeptierte, ergab nach und nach alles Sinn. Jacks Anruf auf dem Handy, die grausame Fahrt im Aufzug des Peace Towers und sogar die langsam erscheinende Tätowierung, die ich zuvor nicht wahrgenommen hatte – all das ließ sich erklären: Es spielte sich in meinem Kopf ab . Und was in meinem Kopf geschah, konnte Auswirkungen auf die normale Welt haben.
    »Weißt du, was für eine seltene und außergewöhnliche Gabe du hast? Wozu ihr beide, du und Jack, fähig seid, ist sehr beeindruckend. Allein wie du mit Gerard umgegangen bist. Bis du kamst, hatten wir jegliche Hoffnung verloren, die Datei je zurückzubekommen. Doch mit eurem Talent seid ihr unaufhaltbar. Und wie ich auch schon zu deinem Bruder gesagt habe, als ich das letzte Mal mit ihm sprach: Mit dem mageren Praktikantenlohn ist es nun vorbei. Wir bieten dir gutes Geld, wenn du nach deinem Abschluss für uns arbeitest.«
    »Um was genau zu tun? Industriespionage?«
    Steif vor Wut fuhr Noah hoch. »Alles klar, jetzt verstehe ich, Sam. Ihr benutzt sie. Darum geht es euch.«
    Sam Lessing verschränkte die Arme, sah Noah wütend an und schüttelte den Kopf.
    Ich betrachtete den schlanken Mann in seinem teuren Anzug und sagte: »Natürlich. Für Jack als Programmierer … oder für mich als Person haben Sie sich nie interessiert. Sie wollten immer nur meine Gabe nutzen. Leute, die es für legitim halten, Hintertüren in die Sicherheitsprogramme ihrer Kunden zu schreiben,
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