Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und tot bist du

Und tot bist du

Titel: Und tot bist du
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
ehemaligen Präsidenten bei einem Empfang in der amerikanischen Botschaft in Paris kennengelernt und war von seiner Schlagfertigkeit und seiner offenen Art sehr beeindruckt gewesen.

    Fünf Minuten später betrachtete Louis de Coyes entgeistert das Photo seines Enkels und las, daß der ehemalige Präsident per Internet die Eltern des Kindes suchte.
    Richard Dalton wollte sich schon wieder eine Ausrede einfallen lassen, warum Giselle nicht ans Telefon kommen konnte. Doch als der den Grund des Anrufs erfuhr, flüsterte er nur: »Oh, mein Gott, Louis, oh, mein Gott.«
    Um zwei Uhr morgens erwarteten Henry und Sunday Jacques’ Eltern. Der Junge schlief tief und fest oben auf dem Sofa.
    Jacques hatte einen Traum, aber diesmal war es ein wunderschöner. Maman küßte ihn und flüsterte: »Mon petit Jacques, mon Jacques, je t’aime, je t’aime.«
    Jacques spürte wie er hochgehoben und in eine Decke gewickelt wurde. Richard umarmte ihn fest.
    »Jetzt fahren wir nach Hause, mein Kleiner.«
    In seinem Traum saß Jacques auf dem Schoß seiner Mutter in einem Auto und schlief, an sie gekuschelt, friedlich wieder ein.
    Als er aufwachte, öffnete er langsam die Augen, und gleich stellte sich das traurige Gefühl ein. Aber er lag ja gar nicht auf dem Sofa in dem großen Haus, sondern in seinem eigenen Bett! Wie war er hierhergekommen? Hatte er doch nicht geträumt? Hatten Maman und Richard ihn abgeholt, weil sie ihn liebhatten?
    »Maman! Richard!« rief Jacques aufgeregt, sprang aus dem Bett und rannte den Flur entlang.
    »Wir sind hier unten«, antwortete Maman. Und dann hörte Jacques noch ein Geräusch: Das Rattern seiner Eisenbahn und das Pfeifen, das ankündigte, daß sich gleich die Schranken senken würden. Schnell wie der Blitz sauste er die Treppe hinab.
    »Viel Schlaf haben wir gestern nicht abbekommen«, stellte Henry fest, als er mit Sunday von der Kirche nach Hause fuhr.
    »Das kannst du laut sagen«, stimmte Sunday vergnügt zu. »Henry, ich werde das kleine Kerlchen vermissen.«
    »Ich auch. Aber ich rechne fest damit, daß wir über kurz oder lang selbst ein Kind haben werden – oder sogar zwei.«
    »Das wäre schön. Aber ist es nicht erschreckend, wie oft unser Leben am seidenen Faden hängt. Als zum Beispiel der Anruf kam, daß meine Mutter …«
    »Inzwischen geht es ihr wieder gut.«
    »Ja, doch sie hätte genausogut sterben können. Und was ist mit dem kleinen Jacques? Stell dir vor, die Frau hätte nicht mitten in der Stadt einen Unfall gehabt. Vielleicht wäre sie in Panik geraten und hätte ihm etwas angetan.
    Hoffentlich wird sie bald gefaßt. Jederzeit kann das Schicksal zuschlagen.«
    »Das ist richtig«, stimmte Henry ernst zu. »Bei manchen geschieht es früher, bei anderen später. Aber mach dir keine Sorgen. Die Polizei findet die Frau und ihren Komplizen sicherlich bald. Die beiden haben sich offenbar sehr ungeschickt dabei angestellt, ihre Spuren zu verwischen.«
    Sie fuhren durchs Tor von Drumdoe und die lange Stra
    ße zum Haus entlang. Henry parkte vor dem Eingang. Anscheinend hatte Sims hinter dem Fenster auf sie gewartet, denn die Tür ging auf, als sie noch auf der Veranda standen.

    »Der kleine Jacques ist am Apparat, Sir. Seine Mutter erzählt, er hätte den ganzen Vormittag mit seiner Eisenbahn gespielt. Er möchte Ihnen danken, weil Sie so nett zu ihm waren.« Sims strahlte übers ganze Gesicht.
    »Und er will Ihnen Joyeux Noël wünschen.«
    Während Henry zum Telefon eilte, grinste Sunday Sims an. »Ihre französische Aussprache ist fast so miserabel wie meine«, sagte sie.

Document Outline
Cover
��
��
��
��
��
��
��
��
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher