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Und oben sitzt ein Rabe

Und oben sitzt ein Rabe

Titel: Und oben sitzt ein Rabe
Autoren: Gisbert Haefs
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natürlich auch von dir, aber insgesamt absolut irrsinnig. Wie eitel auf seine eigene Handschrift kann man eigentlich sein?!«
    Aber Baltasar war mit seinen Ausführungen noch nicht am Ende.
    »Deswegen weiß ich auch, daß Stücker mir noch eine Botschaft hinterlassen hat, und sie macht mich nicht froh.«
    Er zeichnete wieder. Dann deutete er auf eine Schlangenlinie unter einem Viereck. »So ungefähr«, sagte er, »sehen die ausgespülten Löcher unter den Pfahlbauten aus. Die Vereisung auf dem Watt kam vor allem von Eisregen und gefrorenem Normalregen. Ihr seht, daß die Vertiefung
unter
dem Pfahlbau ist. Ich habe mir zwei Löcher angesehen. In einem ist mein Wagen verendet, neben dem anderen fand das Duell statt. Unter den Pfahlbauten ist kein Eis, sondern nur Sand. Die Bauten halten den Niederschlag ab. Wenn Stücker also gefallen wäre, dann wäre er vermutlich der Länge nach in die Grube geknallt.«
    Baltasar hob den Zeigefinger.
    »Wie Ziegler sagte, hat er sich die rechte Schläfe aufgeschlagen, und man hat in anderthalb Meter Höhe Haare und Haut am Pfosten gefunden. Der Pfosten ist aber zu weit vom Rand der Vertiefung entfernt, bei den Bauten jedenfalls, die ich gesehen habe. Wenn Stücker nur gestürzt wäre, hätte er sich vielleicht am Fuß des Pfostens den Kopf aufgeschlagen, aber nicht in anderthalb Meter Höhe.«
    Hoff blickte bestürzt drein. »Du meinst ...«
    Baltasar nickte. »Ein letztes Zeichen. Er hat sich absichtlich den Kopf verletzt, um die verlorene Sache zu beenden. Und wenn man alles verbindet, die Schußwunden in der rechten Hand und im linken Bein, das linke Auge und die Schürfstelle an der rechten Schläfe, was erhält man dann?«
    Er malte einen Rhombus auf sein Papier, und alle waren lange still.
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