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und ihre Gaeste

und ihre Gaeste

Titel: und ihre Gaeste
Autoren: Enid Blyton
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als sie selber; sie verstand von der Unterhaltung so gut wie nichts. Du liebe Zeit, da hatte sie ja gewaltig danebengetippt!
    „Wieso arbeitet ihr eigentlich auf der Fuchsenmühle?“, wandte sie sich zaghaft an Hilda.
    Wenn sie aber geglaubt hatte, Hilda sei zugänglicher als die Zwillinge, hatte sie sich geirrt.
    „Wir helfen“, antwortete Hilda kurz und lief ein Stück vor zu Nanni und Andrea, die irgendeine Pflanze eingehend betrachteten.
    „Treibt ihr Botanik?“, fragte sie. „Studierst du Naturkunde?“
    „Viel schlimmer“, sagte Andrea lachend, „Pharmazie. Wir werden beide Apothekerinnen.“
    „Warum schlimmer?“
    „Weil Apotheker oft wunderliche Leute sind ...“
    „Wunderlich?“
    „Ja, mein Großvater zum Beispiel. Der zieht im Sommer zweimal in der Woche in den Wald - mit zwei Regenschirmen bewaffnet.“
    „Zwei Regenschirme? Wozu das? Auch bei Sonnenschein?“
    „Nur bei Sonnenschein. Mit dem einen beklopft er die Baumstämme, den anderen spannt er auf und hält ihn umgedreht darunter.“
    Mit offenen Mündern lauschten die Mädchen. „Und wozu soll das gut sein?“, fragte Nanni.
    „Er sammelt Käfer.“
    „Für Arzneien?“ Nicki war herangekommen und hatte die letzten Sätze aufgeschnappt. Nun schrie sie entsetzt ihre Frage heraus.
    Die anderen starrten sie einen Augenblick an und wollten schon losplatzen. Da sagte Gudrun todernst: „Ja, weißt du nicht, dass manche der besten Medikamente aus Käfern und Fliegen hergestellt werden?“
    „Natürlich, das weiß doch jeder“, murmelten die Zwillinge und Hilda sofort. - Sie hatten begriffen!
    Hanni fügte hinzu: „Moderne Reformköchinnen wissen das auch. Wir haben schon ein paarmal Heuschrecken und Kartoffelkäfer für Gustels Salate suchen müssen.“
    Nicki sah von einer zur anderen. Alle machten ernsthafte Gesichter. So sehr konnten sie sich doch wohl nicht verstellen? Ganz schlecht wurde dem armen Mädchen bei der Vorstellung, dass sie am Mittwoch vielleicht zerschnippelte Kartoffelkäfer - und wer weiß, was noch alles! - zwischen den Gurkenscheiben verzehrt hatte!
    Nicki hatte immer einen gewaltigen Appetit und aß tüchtig. Aber heute Abend bringe ich keinen Bissen hinunter!, dachte sie bei sich. „Wisst ihr das bestimmt?“, fragte sie in der leisen Hoffnung, es sei bloß Spaß gewesen.
    Doch alle fünf nickten und Nicki fühlte sich plötzlich ganz schwach auf den Beinen. „Ich kann nicht weitergehen“, gestand sie. „Mir geht bei eurem Tempo die Puste aus und eine Blase habe ich bestimmt auch schon. Außerdem ist mir schlecht.“
    „Das hättest du wirklich eher sagen können“, knurrte Andrea ärgerlich. „Was machen wir nun?“

    „Wir müssen zurück“, antwortete Gudrun. „Ohne uns findet sie von hier aus bestimmt nicht zur Fuchsenmühle.“
    „Ich kann ja auf euch warten“, schlug Nicki vor. Es klang recht kläglich, denn sie würde sich in der Einsamkeit grässlich fürchten.
    „Kommt nicht in Frage“, sagten alle fünf sofort und wie aus einem Munde.
    Hilda meinte gutmütig: „Wenn ich nun allein mit ihr zurückwandere?“
    „Und dich auch verläufst ... nein. Wir drehen um - alle! Zeig mal deinen wehen Fuß, Nicki.“ Sie hatte wirklich eine große Blase an der linken Ferse. Aber die künftigen Apothekerinnen trugen Pflaster bei sich. Der schlimmste Schaden wurde schnell behoben.
    Auch wenn der Ausflug missglückt war, die gute Laune ließen sie sich nicht verderben. „Wir gehen an einem eurer nächsten freien Tage wieder los“, versprachen die Studentinnen.
    Nicki sagte nichts, sie humpelte verbissen und schweigend neben den anderen her. Aber die nahmen weiter keine Notiz von ihr.
    Für den Rückweg brauchten sie die doppelte Zeit.
    Das Abendessen sah lecker aus. Bratkartoffeln, Rühreier und grüner Salat mit vielen frischen Kräutern. Nicki hatte großen Hunger. Trotzdem stocherte sie misstrauisch mit der Gabel auf ihrem Teller herum.
    „Was hast du bloß?“, erkundigte sich ihre Mutter erstaunt.
    Nicki wollte erst nicht recht mit der Sprache heraus. Sie ahnte, dass die anderen Mädchen sie nur verspotten wollten. Aber die Unsicherheit quälte sie zu sehr. „Mutti“, fragte sie endlich leise, „verstehst du etwas von moderner Ernährung? Von Reformkost und so?“
    „Ich denke schon.“
    „Hast du jemals gehört, dass man dabei auch Käfer verwendet? Oder Heuschrecken?“
    „Natürlich“, schrie Michael, der selbstverständlich die Ohren gespitzt hatte, als Nicki mit der Mutter
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