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und ihre Gaeste

und ihre Gaeste

Titel: und ihre Gaeste
Autoren: Enid Blyton
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schnell, „bitte, gebt mir Bescheid, falls ihr loszieht.“ Sie lief schnell zurück und war mit sich sehr zufrieden.
    Mamsell hatte scharfe Augen, obwohl sie diese während der Schulzeit manches Mal überanstrengte. Wenn es um ihre lieben Mädchen ging, um ihre „chères filles“, sah sie vorzüglich. Sie hatte sofort begriffen, was Nicki da spielte.
    Am Abend saß Mamsell bei Gudrun und Andrea. „Ich muss Sie doch auch begrüßen - in Vertretung von Madame Roberts“, begann sie. „Sie war bisher meine Kollegin im Internat und ich will ihr ein paar Tage helfen, soweit ich kann.“
    „Sie sind Französin?“, fragte Andrea. „Ich merke es an Ihrem Tonfall.“
    „Vraiment, ma chère.“ Mamsell nickte. „Gute Ohren.“
    „Kunststück“, sagte Gudrun lachend, „wir kommen gerade aus dem Elsass und sind ein paar Tage in den Vogesen gewandert.“
    Das war Wasser auf Mamsells Mühle! „Vogesen, ach, ich liebe sie.“
    Sie waren bald in ein angeregtes Gespräch vertieft, und die Studentinnen wunderten sich nicht wenig, wie unterhaltsam die ältere Dame war, die auf den ersten Blick ein wenig wunderlich wirkte.
    „Und dort sind meine Kinder aus dem Internat“, rief sie plötzlich, als Andrea Peters und Rose Grill an ihren Tisch kamen. „Sie sind tüchtig, die lieben Mädchen. Und die Großen auch. Haben Sie schon unsere Zwillinge gesehen? Ah, voilà! Hanni und Nanni, kommt doch mal her!“
    Die Studentinnen lachten. „Ist das für Lehrer nicht schrecklich?“, fragten sie. „Diese Doppelausgabe! Und die beiden machen ganz den Eindruck, als wenn sie ihre Ähnlichkeit ausnützten.“
    Im Lauf des Abends erfuhr Mamsell von Nickis Anbiederungsversuch bei den Studentinnen.
    „So, so, und meine Mädchen waren ihr nicht gut genug!“, sagte sie und berichtete.
    Da horchten die Studentinnen auf. Das Ergebnis war ein Plan, den sie mit Mamsell schmiedeten und am nächsten freien Tag der Zwillinge in die Tat umsetzten.
    Sie brachen beizeiten auf - mit Nicki, die schon zweimal die Studentinnen an die Wanderung erinnert hatte. Das flotte Tempo, das sie anschlugen, wurde Nicki bald unheimlich. „Geht ihr immer so schnell?“, erkundigte sie sich außer Atem.
    „Wird es dir zu viel?“, fragte Gudrun erstaunt. „Dann dreh am besten gleich um. Von hier findest du noch leicht zur Fuchsenmühle zurück.“
    „Nein, nein, mir gefällt es sehr“, widersprach Nicki sofort. „Ich wundere mich nur, weil ihr gar nicht sportlich wirkt.“
    „Aha“, sagte Andrea, „na ja, dir sieht man die Sportskanone natürlich schon von Weitem an!“
    „Oh, so schlimm ist es gar nicht.“ Nicki redete betont bescheiden. „Ich bin nicht die Allerbeste in meiner Klasse.“
    „Sieh mal an!“, antwortete Andrea grinsend. „Dabei hätte ich wetten mögen, dass du ein richtiges Sport-Ass bist.“
    Das Tempo blieb weiter sehr flott. Nicki hörte auf zu reden; wandern und reden - dazu reichte ihr Atem nicht.
    „Hallo!“, rief es da über ihnen. „Hallo!“ Die Zwillinge und Hilda rasten den Berg herunter.
    „Fallt nicht“, schrie Gudrun ihnen entgegen und streckte die Arme aus, um sie zu stoppen. „Wo kommt ihr denn her?“
    „Mamsell erzählte, dass ihr zum Heuberg wollt, und riet uns mitzugehen. Dürfen wir?“
    „Aber klar“, riefen beide Studentinnen fröhlich.
    „Warum habt ihr es denn nicht schon früher gesagt?“
    „Weil wir es von Mamsell erst erfuhren, als ihr schon losgezogen wart. Aber wir haben euch doch eingeholt, das ist die Hauptsache.“
    „Übrigens habt ihr ein tüchtiges Tempo am Leibe, das muss man euch lassen“, meinte Hilda.
    Andrea lachte. „Also, flott weiter!“, drängte sie.
    Nicki hatte wortlos dabeigestanden. Mit diesen Mädchen, die sie gerade erst abgewimmelt hatte, sollte sie nun den ganzen Tag zusammen sein? Wie wurde sie die bloß wieder los? Und die Studentinnen unterhielten sich so vergnügt mit ihnen. Sie selber - Nicki - beachteten sie überhaupt nicht. Das war ja reizend! Wer war als Gast in der Fuchsenmühle und wer arbeitete als Angestellte?, dachte Nicki empört.
    „Eure Mamsell ist ein Schatz“, sagte Andrea gerade. „Wie macht sie sich als Lehrerin?“
    Das war ein dankbares Thema. Die drei erzählten und die Studentinnen kamen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Zwischendurch redeten sie sogar französisch - schade, dass Mamsell es nicht hörte!
    Erstaunt lauschte Nicki. Die scheinen ja alle in eine höhere Schule zu gehen, in ein Internat! Französisch sprachen sie besser
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