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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten
Autoren: Sheridan Winn
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leben?
    Glenda stand auf und ging auf Charles zu. »Wer hat dir erzählt, dass Verena unglücklich ist?«, verlangte sie zu wissen. Sie stand nun direkt vor ihm.
    »Die Cantrips natürlich! Die ganze Familie weiß es. Sogar Stephen.«
    Charles sah Glenda fest in die Augen. Dann sagte er etwas leiser: »Wenn Verena wüsste, dass du die Ehe ihrer Eltern auf dem Gewissen hast, würde sie dir das nie vergeben.«
    Glendas Augen verengten sich zu Schlitzen. »Woher weißt du, dass es so ist?«
    »Du hast ein paar Bemerkungen fallenlassen, und ich kenne dich gut genug, um zu wissen, wie du die Dinge handhabst. Zoe wäre niemals gegangen, ohne dazu getrieben worden zu sein.«
    Glenda wandte sich ab und ging zum Sofa zurück.
    »Glenda, du musst einfach damit aufhören, andere mit deinen Kräften zu verletzen!«, fuhr Charles mit bewegter Stimme fort. »Du musst die Menschen das Leben leben lassen, das sie führen wollen. Du hast Marilyns Geld gestohlen. Du hast die Ehe deines Sohnes ruiniert und damit auch deine Enkelin unglücklich gemacht. Du bist eifersüchtig auf die Cantrip-Schwestern und Marilyn. Du hast mehrfach versucht, sie zu verletzen und Cantrip Towers zu zerstören. Um Himmels willen, lass endlich alle in Frieden! Gib Marilyns Geld zurück und geh wieder nach Frankreich. Befrei uns von deinem Ränkespiel und deiner Eifersucht. In deiner Nähe ist niemand sicher.«
    Glenda betrachtete ihn mit Augen so kalt wie Eis.
    »Und lass mich in Frieden, Glenda«, sagte Charles sanft. »Lass mich in Frieden, denn ich werde nicht länger die Drecksarbeit für dich erledigen. Nie wieder.«
    Als er das sagte, hob Glenda ihre Hand und sandte einen Magieblitz aus. Sie hätte erwartet, dass er ihn in die Brust treffen würde, aber statt nach hinten geworfen zu werden, blieb Charles unbeeindruckt stehen.
    Glenda starrte ihren Neffen überrascht an.
    Charles sagte kalt und mit Bedacht: »Du kannst mich nicht länger verletzen.«
    Glenda lachte barsch. »Hat die alte Krähe dir etwa geholfen, deine Magie zu stärken?«
    »Wenn du damit Mrs Duggery meinst, ja, das hat sie. Und ich habe ihr dafür versprochen, meine Kräfte nie wieder zu missbrauchen. Das ist sehr schwer, wenn man die Macht erst einmal gespürt hat, die böse Magie einem verleihen kann. Aber ich werde mein Versprechen halten, mit meinen Kräften in Zukunft nur Gutes zu tun. Es ist vorbei, Glenda. Es ist endgültig vorbei.«
    Glenda stand schweigend da. Spannung lag in der Luft.
    Dann fragte Charles: »Wo ist es?«
    »Wo ist was?«
    »Marilyns Geld.«
    Glenda schnaubte. »Ich bitte dich, Charles! Erwartest du wirklich, dass ich dir das erzähle?«
    Der Kies in der Auffahrt knirschte. Glenda warf einen Blick aus dem Fenster. »Stephen ist hier«, sagte sie kalt. Und sie verließ das Wohnzimmer, um die Haustür zu öffnen.
    Einen Moment später hörte Charles sie sagen: »Stephen, Liebling!«, und registrierte die Wärme in ihrer Stimme. Dann rief eine Mädchenstimme: »Daddy!«, und kurz darauf kamen Stephen und Verena in den Raum.
    »Charles! Schön, dich zu sehen, mein Freund!«, sagte Stephen und schüttelte herzlich seine Hand. Er wandte sich Verena zu. »Ich glaube, du hast meine Tochter noch nicht kennengelernt.«
    »Hallo, Verena. Ich habe schon viel von dir gehört«, sagte Charles lächelnd, als er ihre Hand schüttelte.
    »Und ich von dir«, erwiderte sie und errötete leicht.
    »Es ist erstaunlich, dass wir uns bisher noch nie getroffen haben«, sagte Charles.
    Er musterte Glenda kurz. Sie sah glücklich aus, wie eine ganz normale Großmutter mit ihrer Familie. Seht sie an, dachte er, keiner würde glauben, wie sie in Wirklichkeit ist. Charles dachte voller Empörung an das Gespräch zurück, das er erst wenige Minuten zuvor mit Glenda geführt hatte. Er betrachtete Verena. Irgendetwas ist mit ihr. Es ist, als trüge sie eine Maske … Und er bemerkte, dass seine junge Cousine ihn eindringlich musterte, sobald sie sich unbeobachtet glaubte. Es war ein sehr neugieriger Blick.
    Eine Stunde lang saßen sie alle im Wohnzimmer und unterhielten sich. Stephen und Charles redeten über die Inventarliste von Cantrip Towers und einen neuen Auftrag. Stephen hatte einen weiteren Kunden für seinen Cousin aufgetan. Charles bedankte sich sichtlich erfreut bei ihm.
    Glenda saß lächelnd da, als wäre es ein normaler Samstagnachmittag und als wäre rein gar nichts zwischen ihr und Charles vorgefallen. Verena sah glücklich aus und hörte den Erwachsenen zu.
    Dann
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