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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten
Autoren: Sheridan Winn
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wappnete sich dagegen, von Verena niedergemacht zu werden.
    Verena sah nervös aus. Mit einem Mal wurde Flame bewusst, dass Verena anscheinend etwas bedrückte, und sie wartete geduldig.
    Verena richtete den Blick auf ihre behandschuhten Hände, atmete tief durch und entschied sich für den Sprung ins kalte Wasser. »Flame, bitte, ich brauche wirklich deine Hilfe.«
    »Ist gut.«
    »Was ich gleich sagen werde – du wirst es bestimmt für Unsinn halten. Ich weiß wirklich nicht, was du denken wirst. Vielleicht, dass ich ganz schön dumm bin.«
    Flame lächelte sanft. »Ich würde nie denken, dass du dumm bist, Verena.«
    Verenas Miene entspannte sich. »Also gut. Als Charles gestern nach Eichenruh kam, habe ich das Gespräch mitgehört, das er mit Grandma geführt hat.«
    »Wussten sie, dass du ihnen zuhörst?«
    Verena schüttelte den Kopf. »Ich weiß, man sollte die Gespräche anderer Leute nicht belauschen, aber es gibt da so viele Dinge an meiner Großmutter, die ich nicht verstehe.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, warum sie so besessen von deiner Familie und Cantrip Towers ist.«
    Flame schürzte die Lippen. »Oh«, sagte sie leise.
    »Also habe ich gelauscht«, sagte Verena. »Sie redeten über irgendwelche
Kräfte
und
Magie
. Charles wurde sehr wütend auf Grandma und sagte, sie müsse aufhören, dich und deine Schwestern zu verletzen. Sie solle euch in Ruhe lassen. Und er befahl ihr, eurer Großmutter ihr Geld zurückzugeben.«
    Flame blinzelte verblüfft. Was würde Verena als Nächstes sagen? Was wusste sie? Ihr Herz schlug plötzlich schneller.
    »Ich weiß, dass da etwas vor sich geht, worüber Grandma mit mir nicht redet«, fuhr Verena fort. »Und ich … spüre einfach, dass du vielleicht weißt, wovon sie gesprochen haben. Und ich habe mich gefragt … ich habe mich gefragt, ob du es mir erklären könntest?«
    Flame biss sich auf die Lippe. Sie spürte Verenas Blick auf sich ruhen. Sie würde etwas sagen müssen. Aber was? Die Cantrips redeten nicht über ihre magischen Kräfte, aber ihr war es unmöglich zu lügen. Flame sah Verena in die Augen. »Warum fragst du nicht deine Großmutter?«
    Verena erwiderte ihren Blick forschend. »Ich weiß, dass da etwas ist, sonst hättest du nicht so erschrocken geguckt. Sie macht immer nur Andeutungen. Außerdem traue ich ihr nicht.«
    Flame nickte schweigend.
    »Als ich letztens von der Party nach Hause kam, wollte Grandma alles über den Geist wissen«, fuhr Verena fort. »Sie stellt mir ständig Fragen über euch alle. Ich habe ihr erzählt, dass der Geist etwas zu mir gesagt hat. Du weißt schon, im Flur, als du uns beobachtet hast. Ich weiß, du hast ihn auch gesehen.«
    Flame widersprach nicht.
    »Ich habe ihr erzählt, dass der Geist die Worte
magische Kräfte
gesagt hat.«
    Verena bemerkte, dass Flame sie mit großen Augen ansah.
    »Was hat deine Großmutter dazu gesagt?«
    »Sie hat gesagt:
Du wirst es herausfinden, wenn die Zeit dafür reif ist.
Das hat sie gesagt.«
    Flame erwiderte Verenas Blick fest. »Dann musst du abwarten.«
    »Ach komm schon, Flame! Bitte! Ich muss es einfach wissen. Sag mir, worum es geht.«
    Flame wandte sich ab. Ich kann Verena nicht anlügen, dachte sie fieberhaft. Ich kann sie nicht anlügen, aber die Wahrheit kann ich ihr auch nicht sagen.
    Sie starrte in die Flammen, in ihrem Inneren kämpften widerstreitende Gefühle miteinander. Vor ihr stand das Mädchen, das für Glenda spionierte. Warum hatte sie den Geist hören können? Hieß das, sie hatte ebenfalls magische Kräfte? Wollte sie mit ihren Fragen darauf hinaus?
    Flame dachte an ihren neunten Geburtstag zurück, als sie zum ersten Mal das Kribbeln in ihren Fingern gespürt hatte. Wenn Grandma nicht da gewesen wäre und mir erklärt hätte, dass das meine magischen Kräfte seien, was hätte ich dann getan?, fragte sie sich. Wen hätte ich gefragt?
    Aber Verena hat keine Kräfte, dachte sie. Wenn sie welche hätte, hätte sie etwas über ein Kribbeln in ihren Händen gesagt, und das hat sie nicht. Spielt sie mir etwas vor? Nein, ich glaube nicht.
    Verena wartete.
    Endlich drehte sich Flame wieder um und blickte in die fragenden Augen des Mädchens. Sie lächelte warm. »Hör zu, Verena. Es tut mir leid, ich kann es dir nicht sagen. Aber ich verspreche dir, wenn du verstehst, was der Geist gemeint hat, werde ich mit dir darüber reden.«
    Verena lachte kurz auf. »Aber wie soll ich verstehen, was der Geist gemeint hat, wenn du es mir nicht sagst?«
    Flame sah
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