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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten
Autoren: Sheridan Winn
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an und nickte. »Irgendetwas bewegt sich unter der Erde.«
    »Es ist Wasser«, sagte Marina. Sie streckte ihre Hände mit den Handflächen nach unten aus. »Da ist Wasser unter dem Gras. Es steigt an die Oberfläche.«
    »Wo kommt es her?«
    »Tief aus der Erde.«
    Marina sah sich um. Vor ihnen lagen die Ställe, hinter ihnen war das Haus und zu ihrer Rechten der Geheime Garten.
    Flora schloss noch einmal ihre Augen und stand eine Weile ruhig da. Sie dachte an ihre magischen Kräfte und wie sie ihr dabei halfen, zu spüren, was unter der Erde vor sich ging. In ihrem Geiste sah sie ganz deutlich lange, dicke Baumwurzeln, verzweigte Graswurzeln und einige Maulwurftunnel.
    Flora besaß die Kraft, Dinge zu binden: Wenn sie mit ihrem Finger auf jemanden zeigte, konnte er sich keinen Millimeter mehr rühren. Er stand stocksteif da, als wäre er von starkem Wurzelgeflecht gefangen, bis sie den Bann löste. Dasselbe galt auch für Gegenstände.
    Marinas Wassermagie half ihr, alles Flüssige zu kontrollieren. Sie konnte Flüsse und ganze Seen entstehen, austrocknen oder zu Eis erstarren lassen.
    Die Kraft ihrer ältesten Schwester Flame dagegen war die Magie des Feuers. Nichts entkam der Hitze, die aus Flames Fingerspitze schoss, wenn sie ihre Kräfte darauf richtete. Es schmolz oder brannte in Sekundenbruchteilen.
    Sky wiederum beherrschte die Magie der Luft, die die Kräfte ihrer drei Schwestern im Gleichgewicht hielt. Sie konnte Dinge in der Luft schweben lassen. Sogar Menschen verloren den Boden unter den Füßen, wenn die jüngste Cantrip-Schwester mit dem Finger auf sie zeigte.
    Flora betrachtete nachdenklich den Rasen. »Ja, ich fühle es«, sagte sie und warf Marina einen beunruhigten Blick zu. »Irgendetwas bewegt sich da unten.«
    Marina ging hin und her. Sie konzentrierte sich darauf, das Wasser unter der Erde vor ihrem inneren Auge zu sehen. »Hier ist eine Menge Wasser«, sagte sie und bewegte ihre Hand über den Rasen. »Es fühlt sich so an, als würde der Druck steigen.«
    Flora nahm plötzlich etwas auf dem Rasen bei den Ställen wahr, und zeigte darauf. »Was ist das?«
    Die Schwestern rannten über den Rasen und kamen vor einer Wasserpfütze zum Stehen, die sich gerade auf dem Gras bildete.
    »Es sieht aus, als käme Wasser aus einem Schlauch, nur dass da gar kein Schlauch ist«, meinte Marina.
    »Es sprudelt aus der Erde«, stellte Flora fest. Sie kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. »Wie seltsam!«
    »Ich wusste, dass hier Wasser war, ich konnte es fühlen!«, sagte Marina. Sie hielt ihre Hand in das Wasser. »Ob wir es trinken können?«
    »Wir warten besser, was Dad dazu sagt«, erwiderte Flora. »Ich lauf schnell und hole ihn.« Als sie sich aufrichtete, sprudelte das Wasser ein wenig höher.
    »Hey, guck mal. Es wird stärker«, sagte Marina. Sie sah dem natürlichen Springbrunnen fasziniert zu, während Flora zum Haus rannte.
    Kurz darauf jagten Flame, Sky und Flora über den Rasen. Mum, Dad und Grandma folgten ihnen etwas langsamer. Als die Mädchen bei Marina eintrafen, sprudelte das Wasser plötzlich in einer kleinen Fontäne in die Höhe.
    »Wow!«, rief Sky, vor Verblüffung stand ihr Mund weit offen.
    Flame ging direkt auf das Wasser zu und streckte ihre Hand hinein. »Ist das kalt!«, sagte sie lachend. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
    »Können wir das Wasser trinken, Dad?«, fragte Flora, als ihr Vater näher kam. Dads Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Das ist ja unglaublich!«, sagte er und betrachtete die Fontäne. »Wahrscheinlich, Flora, aber wir lassen es besser erst untersuchen.«
    »Woher kommt es, Dad?«, wollte Sky wissen.
    »Es ist wahrscheinlich Grundwasser, so eine Art unterirdische Quelle«, antwortete er. »Die ganze Gegend hat viel verkarsteten Kalk im Boden. Das Gestein ist ziemlich porös, so dass das Wasser sich hindurchbewegen kann. Wenn der Druck zu groß wird, kommt es an die Oberfläche und bricht hervor. Ich denke, genau das ist hier passiert. Unser Grundstück befindet sich in einer Senke, deshalb kommt das Wasser hier heraus.«
    »Colin, wenn es sich um Grundwasser handelt, könnten wir dann eine Bohrung vornehmen? Es wäre wunderbar, unsere eigene Wasserquelle zu haben.«
    »Ja! Schon alleine, um den Garten zu bewässern«, sagte er zustimmend.
    »Was ist eine Bohrung?«, fragte Flora mit gerunzelter Stirn.
    »Man bekommt damit das Wasser aus der Tiefe«, erklärte Dad. »Zuerst bohrt man ein Loch in die Erde und dichtet es ab. Dann
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