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und die wilde Bande

und die wilde Bande

Titel: und die wilde Bande
Autoren: Usch Luhn
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denn!
    »Soll ich dir jetzt unsere Burg zeigen?«, fragte Nele zaghaft. »Am besten du ziehst ein paar alte Schlappen von mir an. Es ist ziemlich staubig.«
    Klara nickte. »Von mir aus.« Sie schlurfte hinter Nele her.

    War es wirklich möglich, dass Klara ernsthaft Angst vor Gespenstern hatte? Denn sie hatte gar keine Lust, die riesigen Spinnweben im Kellerverlies zu bewundern, die Nele so supertoll fand.
    Und warum fand es Klara nicht genauso witzig wie Nele, sich über den Brunnenrand zu lehnen und in den tiefen Hofbrunnen zu spucken?
    Auch auf die Burgzinnen zu klettern, traute sie sich nicht. »Hier ist ja gar kein richtiges Geländer«, jammerte sie. »Das ist mir viel zu gefährlich. Und außerdem habe ich Höhenangst.«
    Selbst Plemplem, der momentan im Balkonzimmer wohnte, wollte Klara lieber nicht kennenlernen.
    »Ich finde Papageien echt blöd«, erklärte sie. »Die nerven einen mit ihrem Gekreische zu Tode.«
    Komisch. Früher hatte Nele nie bemerkt, dass Klara zimperlich war. Dafür redete sie jetzt ständig von ihrem Reiterhof. Nele erwischte sich bei dem schrecklichen Gedanken, dass sich Klara mit ihrer Erzfeindin Josefine, die total pferdebesessen war, super verstehen würde. Jedenfalls besser als mit Tanne, Lukas und Sammy.

    Als endlich Abend war und Nele mit Klara in dem großen Bett lag, das Papa extra für sie zum Geburtstag gebaut hatte, war Nele total kaputt.
    Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. An allem mäkelte Klara herum, sogar an ihren bunt getupften Zimmerwänden. Das konnte ja heiter werden.
    Nele konnte sich nicht erinnern, wann sie einmal so enttäuscht gewesen war.
    Sammys Hundekörbchen stand heute zum ersten Mal vor der Tür, weil Klara auf keinen Fall mit Sammy in einem Zimmer schlafen wollte. Obwohl Klara herumgetönt hatte, dass sie kein Auge zumachen könne aus Furcht vor Geistern, fiel sie sogleich in einen Tiefschlaf. Schließlich fing sie sogar an zu schnarchen. Zusammen mit Sammys vorwurfsvollem Gewinsel vor der Tür war das wirklich eine unerträgliche Katzenmusik.
    Entnervt schnappte sich Nele die kratzige Wolldecke und ihr Kuschelkissen und zog auf den Flur zu Sammy.
    »Hallo, mein Süßer«, sagte sie. Sie hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals. Als ob sie jeden Moment losheulen müsste. »Ich hab dich ganz doll lieb. Schlaf gut.« Sie gab
ihm einen zärtlichen Kuss auf sein Fell und kraulte ihn zwischen den Ohren.
    Sammy seufzte vor Freude tief auf und leckte Nele die Hand.
    Mit ihrem Kopf im Hundekorb und dem glücklichen Sammy auf ihren Füßen fand auch Nele endlich in einen wirren Traum.

Das dritte Kapitel
    zeigt, dass sich Eltern mehr Sorgen machen, als sie zugebenbeweist, dass Nele sich nicht so schnell unterkriegen lässtmacht Großtante Adelheid fast zu einer Heldinund lässt Plemplem zur Höchstform auflaufensodass Nele wieder einmal kapiert
    Plemplem ist total cool

    Nele wachte auf, weil Sammy ihr mit seiner Zunge gewissenhaft das Gesicht ableckte. »Ihhh, du Ferkel«, kreischte sie. »Ich kann mich selber waschen.«
    Sie guckte auf ihre Armbanduhr. Hoppla! Es war ja schon nach zehn.
    Sie streckte sich ausgiebig. Ihre Knochen knarzten wie die Rüstung vom alten Ritter. In einem Hundekorb zu schlafen, war nicht wirklich bequem. Dafür musste man vermutlich ein Hund sein. Trotzdem hatte ihr das Hundebett mit Sammy als Wärmflasche viel besser gefallen, als mit der schnarchenden Klara die Matratze zu teilen.

    Als Nele durch den Türspalt in ihr Zimmer lugte, stellte sie erstaunt fest, dass ihre Freundin noch tief und fest schlief. Also, einen besonders großen Schrecken hatte ihr Graf Kuckuck anscheinend nicht eingejagt.
    In diesem Moment wachte Klara auf und nieste dreimal hinter einander.
    »Gesundheit!«, rief Nele fröhlich. »Hast du gut geschlafen? «
    Klara schüttelte den Kopf. »Kein Auge habe ich zugemacht«, sagte sie leidend.
    »So ein Quatsch«, widersprach Nele empört. »Du hast die ganze Nacht so laut geratzt, dass ich zu Sammy ins Hundekörbchen umgezogen bin.«
    Klara blinzelte überrascht. »Ehrlich?«, sagte sie ein wenig kleinlaut. »Hab ich gar nicht mitgekriegt. Das mit dem Schnarchen kommt von dem vielen Staub hier. Ist ja eigentlich eine Ruine und keine richtige Wohnung.« Sie verdrückte sich eilig ins Badezimmer.
    Eine halbe Stunde später saßen sie in der Küche und löffelten schweigend Müsli.
    »Schön, dass du da bist, Klara«, strahlte Frau Winter. »Nele hatte eine furchtbare Sehnsucht nach dir. Sie war
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