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und die wilde Bande

und die wilde Bande

Titel: und die wilde Bande
Autoren: Usch Luhn
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aber gut.« Sie verstand nicht, was mit Sammy los war. »Sofort in dein Körbchen zurück.«

    Sammy legte den Kopf schief und starrte Nele beleidigt an. So streng hatte Nele noch nie mit ihm geredet. Er stellte seine Ohren auf Durchzug und blieb bockig zwischen den beiden Freundinnen sitzen. Dabei ließ er Klara aber nicht aus den Augen. »Der hört ja gar nicht«, kritisierte Klara. »Hunde brauchen Erziehung. Sonst tanzen sie einem auf dem
Kopf herum. Stell dir vor, der nervige Hund von meiner Tante klaut sogar die Wurstbrote vom Esstisch.«
    Sie sah Sammy streng an und befahl: »Husch husch, ins Körbchen.«
    Sammy widersprach bellend.
    Klara machte kurzen Prozess. Sie schnappte Sammy resolut an seinem Fell, um ihn in sein Körbchen zu setzen. Im gleichen Moment begann Sammy zu pinkeln. Die warme Flüssigkeit tropfte direkt auf Klaras Turnschuhe.
    »Ihhhhhhhhh!«, kreischte Klara los. Sie ließ Sammy erschreckt fallen.
    »Du altes Ferkel.«
    Großtante Adelheid trat zu Tode erschrocken auf die Bremse. Gut, dass die beiden Mädchen angeschnallt waren. Sammy rutschte auf den Autoboden. Er winselte ängstlich.
    Großtante Adelheid fuhr in eine Parkbucht und hielt an. »Was um Himmels Willen ist passiert?«, fragte sie besorgt.
    »Dieser blöde Hund hat auf meine neuen Turnschuhe gepinkelt«, heulte Klara los. »Die waren total teuer.« Sie
schlüpfte aus den Schuhen heraus und hielt sie anklagend hoch.
    Tatsächlich. Auf den blütenweißen Turnschuhen waren quietschrosa Blümchen aufgedruckt. Ähhhhm – fast blütenweiß. Denn zwischendrin konnte man deutlich gelbe Flecken erkennen. Sie stammten eindeutig von Sammy.
    »Klara, das tut mir so leid«, stammelte Nele betroffen. »Das hat Sammy noch nie gemacht. Ganz ehrlich. Eigentlich ist er total brav. Er hat Tante Adelheid sogar schon ihre Hausschuhe gebracht.«
    Um Großtante Adelheids Mund zuckte es. Vielleicht überlegte sie kurz, ob sie ergänzen sollte, dass die Hausschuhe ziemlich nass zerkaut bei ihr angekommen waren. Aber glücklicherweise nickte sie nur. »Stimmt.«
    Nele lächelte sie dankbar an.
    »So ein bisschen Hundepipi ist kein Beinbruch, Klara«, sagte Großtante Adelheid bestimmt. »Du kannst wirklich aufhören zu weinen. Auf meinem vorletzten Ausflug in den Urwald hat mir ein netter Medizinmann ein echtes Wundermittel geschenkt. Damit kriegt man sogar Stinktierpipi aus Wollpullover heraus.« Sie reichte Klara ein
Taschentuch, mit dem sie ihre Tränen trocknen konnte. Lautstark trompetete Klara hinein. Sammy schreckte alarmiert hoch und starrte sie an.
    »Dein Hund kann mich nicht leiden«, sagte Klara weinerlich. »Der glotzt so böse wie der Wolf vom Rotkäppchen. «
    Das wollte Nele nicht glauben. Schließlich war Klara ihre beste Freundin.
    »Er muss sich bestimmt erst an dich gewöhnen«, sagte sie und kraulte Sammy liebevoll hinter den Ohren. »Auf der ganzen Welt ist Sammy der liebste aller Hunde. Außer vielleicht Otto.«
    Klara guckte alarmiert. »Otto?«, rief sie. »Habt ihr noch mehr Hunde zu Hause?«
    Nele schüttelte den Kopf. »Quatsch. Otto ist der Hund von Tanne und er ist der beste Freund von Sammy. So wie wir beide.« Sie nahm vertrauensvoll Klaras Hand.
    Klara gab keine Antwort. Aber sicherheitshalber hielt sie ihre nackten Füße so weit wie möglich von Sammys Maul entfernt. Man konnte ja nie wissen.

    In der Burg warteten bereits Tanne und Lukas gespannt wie Flitzebogen auf Klara. Denn das war Neles Überraschung!
    Weil das Wetter so schön sonnig war, hatten sie im Burghof Gartenstühle und einen Tisch aufgebaut und Mama hatte ein orangefarbenes Bettlaken geopfert, auf dem stand in riesigen Buchstaben: Juchuh! Klara!
    Neles Lieblingskuchen stand bereits auf dem Tisch: Kalter Hund . Das war ein super leckerer Kekskuchen mit ganz viel Schokolade. Und Herr Winter hatte Tanne und Lukas erlaubt, die alte Ritterrüstung aus dem Rittersaal aufzustellen. Der Ritter war schon ein wenig verrostet, sah aber immer noch sehr zünftig aus. Tanne und Lukas starrten Klara unverhohlen an, als sie aus dem Auto stieg.
    Tanne guckte erstaunt auf Klaras nackte Füße. »Läufst du immer barfuß?«, fragte sie verwundert.
    Klara schüttelte wortlos den Kopf.
    »Sammy hat auf ihre Turnschuhe gepieselt«, erklärte Nele.

    »Vor Freude?«, fragte Lukas interessiert.
    »Eher nicht«, fauchte Klara. Der Gedanke daran machte sie gleich wieder sauer. »Der doofe Hund kann mich nicht leiden.«
    Nele schüttelte heftig den Kopf. »Das stimmt auf keinen
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