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und die wilde Bande

und die wilde Bande

Titel: und die wilde Bande
Autoren: Usch Luhn
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Fall.« Sie machte ein ganz unglückliches Gesicht.
    Tanne kam Nele zu Hilfe. »Der Sammy ist ja fast noch ein Baby. Er hat sich bestimmt vor Freude in die Hose gemacht. «
    Alle lachten, außer Klara.
    Otto und Sammy bellten begeistert, als ob sie Tanne recht geben wollten, und Sammy wedelte zum ersten Mal, seit Klara angekommen war, munter mit seinem Schwanz.
    »Na, das hört sich ja schon wieder sehr fröhlich an«, rief Großtante Adelheid und brachte frischen Saft in einer großen Karaffe.
    Tanne hatte sich mit Otto extra eine kleine Willkommensshow ausgedacht.
    Sie trainierte fast jeden Tag mit ihrem schlauen Hund, und er konnte mittlerweile ziemlich coole Kunststücke. Zum Beispiel auf Zuruf Korken von leeren Flaschen apportieren und mit der Pfote bis fünf zählen. Dummerweise
interessierte sich Otto ausgerechnet heute mehr für Klaras Füße als für Tannes Regieanweisungen. Selbst die leckeren Hundekekse, die er zur Belohnung kriegte, verschmähte er. Schließlich gab Tanne auf. »Du hast mich voll blamiert, Otto«, sagte sie entnervt und verstaute die Hundekekse in ihrer Jackentasche.
    »Vielleicht musst du dir erst deine Füße waschen, Klara«, rief Lukas. »Otto ist völlig begeistert von dir. Du riechst bestimmt lecker nach Sammy.«
    Klara verzog das Gesicht. »Ist ja eklig«, sagte sie entsetzt. Sie hatte die Nase von Hunden gestrichen voll. Eine Weile sagte niemand ein Wort.

    Nele stocherte in ihrem kalten Hund herum und überlegte verzweifelt, wie sie die Stimmung herumreißen konnte.
    Tanne nuckelte an ihrem Strohhalm und Lukas starrte Löcher in die grüne Tischdecke.
    Nele war wütend und traurig zugleich. Wütend auf Sammy,
dass er Klara so unfreundlich empfangen hatte. Und traurig, weil Klara sich die Sache mit Sammy und ihren Turnschuhen so zu Herzen nahm, dass sie gar keinen Spaß mit ihren Freunden hatte.
    Aber so angestrengt Nele auch nachdachte. Ihr fiel einfach nichts Lustiges ein. Selbst Tanne sagte keinen Pieps mehr, und die Blicke, die sie Klara heimlich zuwarf, waren nicht besonders freundlich.
    Nur Otto und Sammy tollten über die Kaninchenwiese und waren bester Laune.
    Nele seufzte tief. Sie machte sich plötzlich große Sorgen, dass Tanne und Lukas einen falschen Eindruck von Klara bekamen. Normalerweise war ihre Freundin nämlich total lustig und gar nicht zickig.
    Nele erschrak. Welches Wort hatte sie gerade gedacht? Zickig? Aber es stimmte leider. Klara war zickig. Jedenfalls gerade jetzt.
    »Weißt du eigentlich über unser Burggespenst Graf Kuckuck Bescheid?«, fragte Lukas und brach damit endlich das lange Schweigen.
    Klara schüttelte überrascht den Kopf. »Gespenster? Hier auf der Burg? Davon hat mir Nele gar nichts erzählt.«

    Lukas nickte eifrig. »Aber hallo! Der alte Kuckuck hat es echt drauf. Der ist ein richtig gefährliches Gespenst. Unser Direktor Herr Zucker hat sogar ein super dickes Buch über ihn geschrieben, weil er so besonders unheimlich ist.«
    Er quatschte munter weiter und überschüttete Klara mit den gruseligsten Geschichten über Graf Kuckuck, die ihm einfielen.
    Nele seufzte erleichtert auf. Lukas konnte wirklich süß sein.
    »...und wenn Graf Kuckuck dir nachts über den Weg läuft und dich mit seinen glühenden Augen anschaut, dann musst du ganz schnell >zum Kuckuck mit dir< rufen, sonst wirst du selber ein Gespenst«, endete er.
    Klara war ganz blass geworden. »Ich hasse Geister«, sagte sie heiser. Sie guckte Nele vorwurfsvoll an. »Hast du mir extra nichts von diesem Kuckuck erzählt?«
    Nele machte ein verdattertes Gesicht. »Mir ist Graf Kuckuck piepegal, wenn du es genau wissen willst«, sagte sie. »Ich glaube nicht an Geister.«

    So langsam wusste sie nicht mehr weiter. Die Stimmung war dahin und der Tag gelaufen, bevor er richtig angefangen hat. Ohne dass er es wollte, hatte Lukas mit seinen Gespensterstorys über das Burggespenst Graf Kuckuck dazu beigetragen, dass Klara noch schlechtere Laune bekommen hatte.
    Nele sah es Tanne und Lukas deutlich an. Auch sie hielten Klara für eine echte Zicke.
    »Ich muss Papa noch beim Stallausmisten helfen«, verkündete Lukas plötzlich und sprang auf.
    »Ich fahre mit Mama in die Metro zum Einkaufen«, sagte Tanne gleich darauf.
    »Tut mir leid, dass ich nicht länger bleiben kann«, riefen sie im Chor. »Bis bald mal.«
    Die zwei machten sich eilig vom Acker und ließen Nele allein mit Klara. Selbst der köstliche Kalte Hund blieb bis auf ein paar Krümel unangerührt.
    Wie doof war das
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