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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut
Autoren: Kari Erlhoff
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Bob auf der Rückbank gesessen hatte. »Sie haben in Ihrer Heimat Schulden gemacht. Als Sie nicht zahlen konnten, hat das Kreditinstitut seine Leute geschickt, und Sie wussten sich nur noch einen Ausweg: den Pendragon-Ring.«
    »Er steht mir rechtmäßig zu«, sagte die Frau kleinlaut. »Emerald konnte das Rätsel nicht lösen und ich bin seine nächste Verwandte!«
    »Das mag sein«, sagte Bob, »aber die Mittel, die Sie eingesetzt haben, waren alles andere als legal! Schließlich mussten Sie zuerst Emerald Pendragon aus dem Weg räumen! Um das zu erreichen, haben Sie sich eines niederträchtigen Verbrechens schuldig gemacht und Ihren eigenen Verwandten vergiftet!«
    »Ich habe niemanden vergiftet«, sagte Sunshine mit schwacher Stimme. »Wirklich! Ich habe lediglich Warnungen geschrieben. Eine für euch und dann jeweils eine für Allie und Emerald.«
    »Das wissen wir! Sie haben sich ins Badezimmer geschlichen und diese unheimliche Botschaft auf den Spiegel geschrieben. Wie war das noch gleich? ›Du stirbst … Vollmond … Fluch‹ «, verkündete Bob.
    »Das wird Allie Ihnen nie verzeihen!« Justus sah die Frau ernst an. »Sie hat Ihnen vertraut und geglaubt, für Sie die Hand ins Feuer legen zu können.«
    »Da muss ich dir widersprechen, Just«, meinte Bob.
    »Was?« Justus drehte sich zu seinem Freund um. Der zog den Zettel mit dem Stammbaum aus der Tasche. »Allie hat Sunshine vertraut. Und das konnte sie auch. Sunshine, alias Nancy Rose, hat ihr nie etwas getan.« Er reichte Justus den Zettel. »Von Amanda Rose war nie die Rede.«
    »Aber …«, fing der Erste Detektiv an.
    »Sie sind gar nicht Sunshine, nicht wahr?«, sagte Bob zu der blonden Frau. »Sie sind ihre Zwillingsschwester Amanda!«
    Die Frau nickte müde, sagte jedoch nichts.
    »Ich habe mir heute Ihren Familienstammbaum angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass Nancy, also Sunshine, und Sie dasselbe Geburtsdatum haben. Folglich sind Sie Zwillinge. Danach wurde mir plötzlich einiges klar.« Er lächelte zufrieden, dann fuhr er fort: »Ich kann mir denken, was passiert ist! Als die Schuldeneintreiber sie bedrohten, flohen Sie nach Kalifornien. Es muss Ihnen gerade recht gekommen sein, dass Ihre Schwester eine Reise machen wollte. So konnten Sie bis zu ihrer Rückkehr ungestört ihre Identität annehmen. Sie hofften, dass die Geldeintreiber Sie in der Wohngemeinschaft nicht so schnell finden würden. Und Sie hatten einen Plan: Mit dem Pendragon-Ring wollten Sie Ihre Schulden bezahlen.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Amanda Rose kleinlaut. »Ich musste doch untertauchen. Und da fiel mir nur meine Schwester ein.«
    Justus starrte ungläubig von ihr zu Bob und wieder zurück.
    »Die WG-Leute in ihrer weltfremden Art schöpften alle keinen Verdacht, dass Sie nicht die echte Sunshine waren. Selbst Allie hat nichts gemerkt. Die Krankheit Ihrer Schwester kam Ihnen natürlich bei Ihrem Schauspiel sehr zugute«, erklärte Bob. »Keiner war überrascht, dass Sie Ihre eigenen Mitbewohner, die Kunden und all die anderen Menschen aus Ihrem Bekanntenkreis nicht zuordnen konnten. Immerhin ist jeder davon ausgegangen, dass Sie unter Agnosie leiden und niemanden erkennen können. Außerdem haben Sie Sunshines Tagebuch gelesen, um sich genau über ihr Leben zu informieren.«
    »Ich muss zugeben, dass Sie das sehr gut gemacht haben!«, sagte Justus anerkennend. »Sie haben sogar die Ticks Ihrer Schwester nachgeahmt!«
    »Allerdings nur so lange, bis Sie richtig unter Stress standen«, berichtigte Bob. »Vorhin im Studierzimmer haben Sie kein einziges Mal an Ihrem Armreif gedreht, und Sie haben uns auch nicht gefragt, wer wir sind. Sie haben uns sofort erkannt!« Er sah triumphierend zu Justus hinüber. »Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass wir es gar nicht mit der echten Sunshine zu tun haben, sondern mit ihrer Schwester.«
    »Dieses Indiz hätte mir auffallen müssen!«, sagte Justus. Er machte ein unzufriedenes Gesicht.
    »Gönn mir den Erfolg!« Bob strahlte. »Und nachdem wir den Fall gelöst haben, ist auch klar, weshalb wir dem Drohbrief keine passende Schrift zuordnen konnten. Amanda schreibt ganz anders als ihre Schwester Sunshine. So …«
    »Fahren Sie langsamer!«, rief Justus plötzlich. Cotta reagierte sofort.
    »Was ist?«, fragte Bob, dem es gar nicht gefiel, dass er seinen Vortrag unterbrechen musste.
    »Wir sind am Ziel!« Justus deutete auf ein runtergekommenes kleines Motel, direkt an der Straße.
    » ›California Mountain Snake‹ «,
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