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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter
Autoren: M. C. Beaton
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herausholen.«
    »Wie sind Sie überhaupt auf sie gekommen?«, fragte Wilkes schroff. »Die Pflanze auf dem Bild allein kann es ja wohl nicht gewesen sein.«
    Agatha überlegte. Sie hatte das Band nicht eingeschaltet, und es war überflüssig, dass die Polizei von Devon oder Mr. Economides’ Cousin erfuhr. Also erzählte sie ihnen stattdessen von der Schulküche und dem Buch in der Leihbücherei.
    »Mit diesen Informationen hätten Sie direkt zu uns kommen müssen.« Wilkes war verärgert. »Bill hat sich böse die Hände zerschnitten, um Sie zu retten, und Sie wären fast ums Leben gekommen. Zum letzten Mal, überlassen Sie die Ermittlungsarbeiten der Polizei.«
    »Das nächste Mal werde ich mich nicht mehr so dilettantisch benehmen«, murmelte Agatha trotzig.
    »Das nächste Mal?«, brüllte Wilkes. »Es wird kein nächstes Mal geben!«
    »Ich verstehe einfach nicht, wieso ich die Schlaftabletten in dem Tee nicht geschmeckt habe. Ich meine, wenn sie so viele Pillen zermahlen hat, müsste er doch zumindest krümelig geschmeckt haben.«
    »Sie hat sich ein starkes Schlafmittel in Gelatinekapseln besorgt. Der Kurpfuscher in Oxford, der sie ihr verschrieben hat, wird noch verhört. Jedenfalls ist das Mittel geschmacksneutral. Mrs. Cummings-Browne musste die Kapseln nur aufschneiden und den Inhalt in den Tee gießen«, erklärteWilkes. »Ich muss Ihnen noch weitere Fragen stellen, wenn Sie wieder zu Hause sind, Mrs. Raisin. Versprechen Sie mir fürs Erste nur, dass Sie nie wieder versuchen, Detektivin zu spielen. Übrigens haben wir John Cartwright. Er hatte als Hilfsarbeiter auf einer Baustelle in London angeheuert.«
    Er stampfte aus dem Zimmer. »Ich sollte lieber auch gehen«, sagte Bill. Erst jetzt bemerkte Agatha seine verbundenen Hände.
    »Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben«, sagte sie. »Das mit Ihren Händen tut mir leid.«
    »Mir tut das mit Ihrem Gesicht leid«, entgegnete er. Agatha hob die Hand an ihr Gesicht und ertastete Pflaster. »Der Schnitt an Ihrer Wange musste mit mehreren Stichen genäht werden. Leider musste ich Sie durch das Fenster schieben und zerren. Und ich fürchte, dabei habe ich Ihnen auch einige Haare ausgerissen.«
    »Ich habe es aufgegeben, mich um mein Aussehen zu sorgen«, sagte Agatha. »O Gott, meine Katze! Wie lange bin ich schon hier?«
    »Seit einer Nacht. Aber ich haben Ihren Nachbarn, Mr. Lacey, besucht, und er bot an, sich um die Katze zu kümmern, bis Sie wieder da sind.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen. Mr. Lacey? Weiß er, was geschehen ist?«
    »Ich hatte keine Zeit, es ihm zu erklären. Ich gab ihm nur die Katze und sagte, Sie hätten einen Unfall gehabt.«
    Agathas Hand wanderte unwillkürlich zurück zu ihrem Gesicht. »Sehe ich sehr schlimm aus? Haben Sie viele Haare ausgerissen? Ist hier irgendwo ein Spiegel?«
    »Sagten Sie nicht, Sie sorgen sich nicht mehr um Ihr Aussehen?«
    »Und diese ganzen Blumen! Von wem sind die?«
    »Der große Strauß ist von der Damengesellschaft, der kleine mit den Rosen von Doris und Bert Simpson, die Gladiolen sind von Mrs. Bloxby, und das riesige Bouquet kommt vom Wirt des Red Lion und den Stammkunden. Der mit den Gräsern drin ist von mir.«
    »Ich danke Ihnen vielmals, Bill. Äh … ist auch ein Strauß von Mr. Lacey dabei?«
    »Warum sollte es? Sie kennen den Mann kaum.«
    »Ist meine Handtasche hier irgendwo? Ich brauche Puder und Lippenstift und einen Kamm, und ich müsste auch noch Parfum dabeihaben.«
    »Entspannen Sie sich. Morgen werden Sie entlassen, dann können Sie sich anmalen, so viel Sie wollen. Aber vergessen Sie darüber nicht die Einladung zum Abendessen.«
    »Was? Oh ja, die. Natürlich müssen Sie kommen. Nächste Woche. Vielleicht kann ich Ihnen bei einem Ihrer anderen Fälle helfen.«
    »Nein«, erwidert Bill streng. »Sie versuchen nie wieder, einen Fall zu lösen.« Er schmunzelte. »Ich leugne allerdings nicht, dass Sie mir einen Gefallen getan haben.«
    »Wie das?«
    »Ich gebe zu, dass ich Ihnen in meiner Freizeit gefolgt bin und mir vom Dorfpolizisten berichten ließ, was Sie so machen. Dass es ein Unfall war, konnte ich genauso wenig glauben wie Sie. Aber Wilkes stellt es lieber so dar, dass ich den Fall gelöst habe, denn er würde eher sterben, als einzugestehen, dass uns eine Zivilperson geholfen hat. Also, wann soll ich zum Essen erscheinen?«
    »Nächsten Mittwoch? Sagen wir, um sieben?«
    »Prima. Schlafen Sie jetzt. Bis nächste Woche.«
    »Bin ich in Moreton-in-Marsh?«
    »Nein, im
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