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und der Schatz der Moenche

und der Schatz der Moenche

Titel: und der Schatz der Moenche
Autoren: Ben Nevis
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uns anzurufen und uns einzuschüchtern. – Peter, damit ist klar: Es ist Vinaya, der dein Leben bedroht hat. Er wollte sich das Kästchen sichern, um eine zweite Chance zu erhalten, die Namen auszutauschen.«
    »Nun zeigen Sie schon, was in Ihrer Faust ist!«, sagte Peter. »Ja, die Gesetze des Kharmas sind streng!«
    »Deine Fäuste sind es auch.« Kraftlos öffnete Vinaya die Hand. Ein weißer Zettel fiel auf den Boden. Bob hob ihn auf und reichte ihn weiter an Lama Geshe.
    Er warf einen Blick darauf und sagte dann: »Du hast in allem Recht, Justus. Es ist ein Hinweis auf die Familie, der auch Vinaya angehört. Er wollte, dass das neue Oberhaupt aus seiner Familie stammt.«
    Justus genoss den Triumph.
    Tai trat zu Vinaya und fasste ihn am Arm. »Ich verhafte dich wegen Verrats!«
    Lama Geshe nickte Tai traurig zu und sagte müde: »So hat sich meine Vision also doch bewahrheitet. Sie sagte mir einen Verlust voraus und eine bittere Wahrheit. Beides ist eingetreten, wenn auch anders, als zunächst gedacht: Ich verliere nicht das Kästchen, sondern meinen wertvollsten Berater. Vinaya hat mich hintergangen und das ist eine große Enttäuschung für mich. Aber was nützt es, ich muss den Tatsachen ins Auge blicken. Justus, Peter und Bob – ich danke euch für euren Einsatz. Ohne euch wäre der Verrat nicht aufgedeckt worden und ohne euch könnte ich vor allem die wichtige Zeremonie nicht durchführen.« Er schaute auf die Uhr. »Es ist acht Uhr, Ortszeit Rocky Beach. So wie es meine Astrologen vorausberechnet haben. Es ist Zeit, das Kästchen zu öffnen. Nun werde ich die Feierlichkeiten einleiten, an deren Ende die Wiedergeburt des Sun Gaya steht.«

Das Geheimnis des Kästchens
    Lama Geshe hob die Schatulle auf. Man hörte ein leises Klicken, als er die Scharniere berührte.
    »Aber …«, begann Justus.
    Bedächtig legte Lama Geshe seinen Finger an die Lippen. »Bleibt bitte hier, Justus, Peter und Bob«, sagte er mit leiserer Stimme. »Ihr habt es verdient, bei diesem heiligen Augenblick dabei zu sein, auch wenn ihr keine Anhänger unserer Religion seid und euch der Name der Familie, in der Sun Gaya widergeboren werden wird, nichts sagen wird.«
    Justus räusperte sich vernehmlich, doch Lama Geshe ließ sich nun nicht mehr ablenken. Er schritt auf einen Tisch zu, auf dem mehrere Reliquien präsentiert waren. Lama Geshe sprach und sang einige Texte in seiner Sprache. Die drei ??? hatten sich zu den anderen Gästen gesetzt, die gespannt der Prozedur folgten. Justus bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
    »Was hat er?«, flüsterte Bob Peter ins Ohr.
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat er Angst, weil das Kästchen leer ist.«
    »Du meinst, als er es beim Wettkampf mit Skinny geöffnet hatte, war tatsächlich nichts drin?«
    Sie hörten Justus schnaufen.
    »Keine Ahnung. Justus sagt uns ja nie alles.«
    Ein Mönch wies sie an, leiser zu sein. Bob und Peter schwiegen.
    Inzwischen hatte Lama Geshe das Kästchen auf eine Decke gelegt.
    Im Raum war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Nur Justus’ Schnaufen störte.
    »Wir werden die Wiedergeburt von Sun Gaya in folgender Familie suchen«, sagte Lama Geshe. Behutsam betätigte er die Schnappschlösser. Sie sprangen sofort auf. Der Lama klappte den Deckel hoch. Überrascht stellte Bob fest, dass innen ein Zettel lag. Mit einer würdevollen Bewegung nahm Lama Geshe das feste Papier heraus. Er las es. Schwieg. Mehr als eine lange Minute hörte man nichts. Keine Bewegung auf Lama Geshes Gesicht. Die Zeit schien eingefroren. Unruhig rutschten Peter und Bob auf dem Hosenboden umher. Sie blickten zu Justus, der sein Gesicht zwischen den Händen regelrecht vergraben hatte.
    Dann fing Lama Geshe an, mit stockender Stimme vorzulesen:
     

     
    Was hat das zu bedeuten? Wie kommt diese Visitenkarte in das Kästchen?«
    Justus holte Luft und stand auf. »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Eure Heiligkeit. Auf der verwickelten Reise der Schatulle ergab sich eine Situation, in der ich sie öffnen musste, um sie zu retten. Lama Geshe: Sie selbst haben mir einen Hinweis gegeben, der mich in die Lage versetzte, den Code zu knacken, denn Sie zitierten das Wort Buddhas, das Ihnen Sun Gaya zu Ihrer Einweihungszeremonie gewidmet hat. Bis dahin waren Sie der einzige Mensch, der die Widmung kannte. Und genau diese Worte Buddhas standen auf dem Zettel, der an dem Kästchen hing. Somit wussten Sie: Der Zahlencode des Kästchens war eingestellt auf das Jahr Ihrer
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