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und der Schatz der Moenche

und der Schatz der Moenche

Titel: und der Schatz der Moenche
Autoren: Ben Nevis
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Wiedergeburt austauschen, um uns eine Familie zuzuschieben, die sie selbst ausgesucht haben. Ich hätte das Kästchen geöffnet und den falschen Namen verlesen, ohne es auch nur zu ahnen. Den Agenten Chuck habt ihr ja kennen gelernt. Nun, sein eigentliches Ziel hat er nicht erreicht. Aber das Kästchen ist verschwunden und die Zeremonie kann nicht stattfinden. Doch noch sind ein paar Minuten Zeit und ich hoffe bis zuletzt auf ein Wunder.«
    »Manchmal geht es auch einfacher«, sagte Justus. Er griff in seine Jacke und zog das Kästchen hervor. Triumphierend hielt er es in die Luft.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Anwesenden. Tai sprang auf, ebenso Vinaya. Lama Geshe mahnte sie zur Ruhe. »Meine Vision hat mich also nicht getäuscht«, sagte Lama Geshe. Sein Gesicht strahlte. »Es hieß: ein Junge würde mir zu Hilfe kommen! Du hast die Schatulle! Ich hoffe nur, sie war zwischendurch nicht in falschen Händen.«
    Justus musste an Morton und vor allem an Rubbish-George denken. Er schmunzelte. »Alle Träger der Schatulle sind absolut vertrauenswürdig«, sagte er und trat einen Schritt vor. »Aber zunächst möchten wir Ihnen allen zeigen, wie wir überhaupt an das Kästchen gekommen sind. Peter hatte in der Lagerhalle eine Videokamera dabei. Wäre es Ihnen möglich, einen Fernseher zu besorgen?«
    Auf einen Wink des Lama hin verließ ein Mann den Raum und kehrte kurze Zeit später mit einem Fernseher zurück. Peter schloss die Geräte an, spulte das Band an die richtige Stelle und spielte den überraschten Zuschauern die Passage vor, in der sich die beiden Männer in der Lagerhalle in der fremden Sprache unterhielten.
    »Ich kann das für diejenigen, die nicht Chinesisch sprechen, übersetzen«, meldete sich Mr Zhang. »Offenbar hatte eine Person die Schatulle hinter der Stahltür versteckt, bis sie von Chuck als Gegenleistung einen Geldbetrag ausgehändigt bekam. Aber jetzt streiten sie beide. Chuck will sich nicht an die Absprache halten … Er macht sich darüber lustig, dass der andere glaubt, Chuck würde dessen Zettel einlegen … Chuck sagt, er habe doch jetzt das Geld und solle Ruhe geben. Chuck hatte wohl ein eigenes Papier vorbereitet. Vermutlich stammt es von seinen dunklen Auftraggebern! Schade, dass man die andere Stimme nicht genau erkennen kann.«
    Jetzt folgte die Stelle, an der Chuck sichtbar wurde, und Peter stoppte das Band.
    »Wer also ist die geheimnisvolle zweite Person?«, fragte Justus und ließ bedeutungsvoll seinen Blick kreisen. »Sie hat das Kästchen aus dem Appartement des Lama gestohlen. Leider wird sie auf unserer Videoaufnahme nicht sichtbar. Aber kümmern wir uns später um diese Frage. Vielleicht sollten wir das Kästchen erst einmal öffnen. Nun liegt es an Ihnen, Eure Heiligkeit. Oder sollte ich besser vorschlagen, dass es einer Ihrer Mitarbeiter tut? Das Kästchen ist nicht ungefährlich.«
    Lama Geshe lächelte. »Ich kenne den Code. Ich bin absolut sicher.«
    »Sie sollten es nicht drauf ankommen lassen, Eure Heiligkeit.« Justus sah Lama Geshe direkt in die Augen.
    Der Lama fing seinen Blick auf und er verstand. »Gut, wenn du meinst. Sicher ist sicher. Nun, ja, wem gebe ich das Kästchen …«
    »Mir!« Tai war aufgesprungen.
    »Ich würde mich auch zur Verfügung stellen«, sagte Mr Zhang ruhig und erhob sich. »Einige meiner Landsleute haben genug Unsinn veranstaltet.«
    »Lassen Sie mich es tun«, schlug Vinaya vor. »Ich bin schließlich Ihr Stellvertreter.«
    Justus nickte unmerklich. Daraufhin reichte Lama Geshe Vinaya das Kästchen. Plötzlich zitterte die Hand des Lamas. Vinaya spürte die Veränderung bei Lama Geshe nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Kästchen. Er griff in die Tasche seines Umhangs und zog ein Tuch hervor, mit dem er sich nervös die Stirn abtupfte.
    »Es wird nichts passieren«, sagte Lama Geshe. »Der Code ist klar. Es ist das Datum …«
    »… Ihrer Einweihung als Lama«, vollendete Justus etwas vorlaut den Satz. »Und zwar in tibetischer Zeitrechnung. In dieser Zeitrechnung werden zwölf Tiere mit den fünf Elementen kombiniert. Da man nach 60 Jahren wieder von vorne beginnen muss, zählt man die 60-Jahres-Zyklen durch. Im Jahr 1986 nach unserer Zeitrechnung endete der 16. Zyklus mit dem Tiger-Feuer-Jahr, wie man in Kathu sagt.«
    Lama Geshe sah ihn erstaunt an und unterbrach das einsetzende Gemurmel mit der Nennung des ersten Symbols: »So ist es. Tiger !«
    Während Lama Geshe die Kombination sagte und Vinaya an den Zahlenrädchen
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