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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer
Autoren: Katharina Fischer
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holen. »Es muss nicht Brandstiftung sein«, überlegte Peter. »Vielleicht war es auch nur Unachtsamkeit, eine brennende Zigarette oder so. Und jemand hat’s beobachtet und gemeldet.«
    »Aber warum dann der Anruf ausgerechnet bei mir?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht legt dieser Jemand keinen gesteigerten Wert auf einen direkten Draht zu Polizei oder Feuerwehr.«
    »Und da sucht er rein zufällig gerade mich aus dem Telefonbuch?« Justus schüttelte den Kopf. »Nein, Peter. So wie das Gespräch ablief, wollte er genau mich sprechen. Sag mal, wo ist eigentlich der andere Feuerwehrmann abgeblieben?«
    »Hier!« Genau in dem Moment fühlte Justus eine schwere Hand auf seiner Schulter. »Also, wen haben wir denn da? Wollt ihr euch das Feuer ansehen?«
    Erschrocken drehten Justus und Peter sich um. Der Feuerwehrmann stand hinter ihnen. Er war von beeindruckender Statur.
    »Peter Shaw«, stellte sich Peter vor und trat schnell einen Schritt zur Seite. »Ja, wir haben den Rauch bemerkt …«
    Justus wand sich unter der Hand des Feuerwehrmanns. »Justus Jonas«, sagte er gepresst.
    Der Mann merkte auf. »Justus Jonas? Du bist doch der, der bei uns angerufen hat!«
    »Ja, Sir.«
    »Ich fürchte, darüber müssen wir uns noch unterhalten.«
    Justus stutzte. »Aber warum denn, Sir?«
    »Woher wusstest du von diesem Feuer?«
    »Ich wurde angerufen, das habe ich doch schon gesagt!«
    »Immer mit der Ruhe!« Der Mann hielt Justus am Arm fest.
    »Ich hau schon nicht ab!«, rief Justus. »Ich bin doch kein Verbrecher!«
    In dem Moment sah Peter, wie der Wind ein kleines, vom Feuer angeschwärztes Papier herantrieb. Mit einem geschickten Griff fing er es aus der Luft. Erstaunt warf er einen Blick darauf und ließ den Zettel dann schnell in der Tasche verschwinden. Doch der Feuerwehrmann schien seine Augen überall zu haben.
    »Was hast du da eingesteckt? Gib mir den Zettel«, schnauzte er Peter an. »Aber Tempo, wenn ich bitten darf.«
    »Hier, Sir«, sagte Peter kleinlaut.
    Der Mann ließ Justus los und nahm das Papier entgegen. Mit zusammengekniffenen Augen las er den Text vor, der darauf stand:
     

     
    »… Recherchen und … den Rest kann man nicht mehr lesen«, sagte der Feuerwehrmann und blickte auf. »Sehr interessant, Justus Jonas und Peter Shaw. Ich fürchte, ihr müsst mitkommen. Wegen Verdachts auf Brandstiftung!«

Angeklagt!
    »Darf ich bitte meine Eltern anrufen?«, fragte Peter. »Sie machen sich bestimmt schon Sorgen.«
    Zusammen mit Justus saß er in einem verglasten, engen Büro der Polizeistation von Rocky Beach. Sie war ziemlich leer, da nur wenige Polizisten Nachtdienst hatten.
    Vor ihnen hatte sich ein dunkelhaariger Polizist aufgebaut, der dem Feuerwehrmann an Körpergröße in nichts nachstand. Er war etwa Mitte dreißig, hatte ein scharf geschnittenes Gesicht und stellte sich als Detective Franks vor. Kalt blickte er Peter an. »Nicht umsonst machen sich deine Eltern Gedanken. Sie sollten besser auf ihre Brut aufpassen!« Ohne Peter aus den Augen zu lassen, ließ sich der Detective in seinen Schreibtischstuhl fallen. Er hustete und wandte sich dann an Justus. »Und du, willst du auch telefonieren?«
    »Ich möchte sofort Inspektor Cotta sprechen«, sagte Justus bestimmt. »Der Inspektor ist ein Freund von uns. Er wird ihnen erklären, dass wir mit dem Feuer bei Joes Bootsverleih nichts zu tun haben!«
    »Da hast du leider Pech gehabt. Inspektor Cotta ist im Urlaub«, erklärte Detective Franks und grinste. »Auch Polizisten haben mal frei! Wo hast du den Namen her, Junge, aus der Zeitung?« Er trank einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Justus und Peter hatte er nichts zu trinken angeboten. Franks warf ein Stück Zucker in den Kaffee und studierte aufmerksam die kleinen Luftblasen, die sich bildeten. Plötzlich blickte er auf. »Deine Flunkergeschichte mit Cotta kannst du vergessen«, sagte er scharf. »Darauf falle ich nicht herein. Du musst wissen, ich war vorher in Los Angeles stationiert. Ich bin schon mit ganz anderen Typen fertiggeworden als mit euch!«
    »Aber ich sage die Wahrheit«, sagte Justus verzweifelt. »Ist denn sonst niemand hier, der uns kennt? Haben Sie schon mal was von Kommissar Reynolds gehört?«
    »Der alte Reynolds? Sag mal, hast du in den untersten Schubladen des Polizeiarchivs gestöbert? Nein, mein Junge«, raunzte er zurück, »ich kenne euch nicht! Aber ihr zwei Hübschen werdet mich gleich so richtig kennenlernen.« Er holte Luft und zog die angekohlte Visitenkarte hervor,
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