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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer
Autoren: Katharina Fischer
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gebrochen?«
    »Ich glaube nicht«, flüsterte die Frau. »Danke. Ihr seid liebe Jungen.« Bob und Peter führten die Frau zum Straßenrand. Sie ächzte leise. »Ich muss mich setzen«, sagte sie. »Nur kurz ausruhen.«
    Vorsichtig ließen die Jungen sie auf die Bordsteinkante hinunter. Justus ging auf die Straße und hob ihren Mantel auf, der dort liegen geblieben war. Er legte ihn ihr um die Schultern.
    Die alte Dame sah Justus dankbar an. »Sehr freundlich, junger Mann. Mein Name ist Ferguson, Laura Ferguson. Ich wohne seit ein paar Wochen hier in der Gegend. Du bist doch hier vom Schrottplatz?«
    Justus nickte. »Justus Jonas, Madam. Ich habe Sie schon gesehen, Sie wohnen zwei Straßen weiter in dem rot angestrichenen dreistöckigen Haus.«
    »Das stimmt, mein Junge, du beobachtest gut.« Sie seufzte und wollte aufstehen. »Jetzt geht es wieder.« Bob half ihr auf die Beine. »Alles nicht so schlimm«, sagte sie und besah sich ihre aufgeschürfte Hand. »Ich glaube, ich möchte jetzt lieber nach Hause.«
    »Nichts da«, erklärte Justus und hakte sich bei ihr ein. »Sie kommen mit zu uns und lassen sich verarzten. Haben Sie eine Ahnung, wer den Wagen gefahren hat?«
    »Aber natürlich, junger Mann! Das war dieser Mensch, der schon seit Tagen hier herumstreicht. Kein Wunder, dass er einfach so verschwindet. Unhöflich, wie er ist.«
    »Ach, Sie kennen ihn? Und wer ist es?«
    »Seinen Namen weiß ich nicht.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht so schnell, junger Mann, mein Bein tut noch ein bisschen weh.«
    Justus verlangsamte das Tempo. Mrs Ferguson wollte offensichtlich nicht mehr weitersprechen und nahm ihre ganze Kraft zusammen, um mit Justus auf das Gelände zu kommen. Als sie die Toreinfahrt passiert hatten, beschloss Justus, eine alte ausrangierte Parkbank anzusteuern, die – eingerahmt von allerhand Gerümpel – auf halbem Wege zum Wohnhaus stand. Dann wollte er Tante Mathilda rufen, die einen Notfallkoffer für Probleme aller Art hatte und bestimmt Erste Hilfe leisten konnte.
    Doch Mathilda Jonas hatte die Szene bereits vom Wohnzimmerfenster aus verfolgt. Die Tür ging auf und schon war sie mit voller Ausrüstung im Anmarsch. Mathilda stürmte heran. »Mein Gott, Sie Arme, Sie zittern ja richtig.« Sie begutachtete die Frau und öffnete ihren Koffer. Justus blickte auf ein Gewusel von Pflastern, Bandagen und Fläschchen.
    Mrs Ferguson hüstelte. »Es ist wohl nur der Schreck. Es ist alles in Ordnung, Verehrteste, danke. Wissen Sie, das ist mir noch nie passiert, in meinem ganzen Leben bin ich noch nicht in einen Verkehrsunfall geraten, aber vor zwanzig Jahren, da war ich im Krankenhaus …« Sie stockte und drehte den Kopf, weil sie etwas gehört hatte.
    »Justus!« Es war Onkel Titus, der in der Werkstatt arbeitete und von dem Unfall noch nichts mitbekommen hatte. »Justus! Hast du meine Benzinflasche gesehen? Ich weiß genau, dass sie gestern noch da war.«
    »Deine Benzinflasche? Nein«, rief Justus. »Und außerdem haben wir andere Probleme! Kannst du uns mal helfen?«
    Onkel Titus ließ sein Werkzeug fallen und kam neugierig zu ihnen herüber. »Was ist denn passiert?«
    Justus erklärte seinem Onkel den Vorfall, während Tante Mathilda begann, die Wunde mit einem Spray zu desinfizieren. Die alte Dame zuckte zusammen. »Es brennt ein bisschen«, sagte Tante Mathilda, »aber das ist bald vorbei. Sie haben viel gearbeitet in ihrem Leben, das sieht man an Ihren Händen. So, jetzt nur noch ein wenig abtupfen …« Sie drückte ein Pflaster auf. »… und das wär’s.«
    »Danke, meine Liebe«, stöhnte Mrs Ferguson. Sie stand auf. »Ich wollte Ihnen noch vom Krankenhaus erzählen. Vor zwanzig Jahren, da war ich mal im Krankenhaus, ach wissen Sie, wenn ich davon erzähle …«
    »Eigentlich sollten wir die Polizei rufen«, unterbrach sie Tante Mathilda. »Das war ja wohl eindeutig Fahrerflucht.«
    »Ach, lassen Sie nur«, sagte Mrs Ferguson. »Wir werden dem Mann bestimmt noch mal begegnen. Ich habe ihn schon oft beobachtet. Er streicht öfters hier in der Gegend herum.«
    Justus spitzte die Ohren und trat einen Schritt nach vorne. »Dann wäre das doch wohl ein Fall für die drei ???«, erklärte er mit forscher Stimme. Er ignorierte Tante Mathildas kritischen Blick. »Darf ich Ihnen unsere Karte zeigen?«
    »Eure Karte?«
    »Ja, wir sind Detektive«, erklärte Bob und stellte sich neben Justus. »Peter Shaw, Justus Jonas kennen Sie ja bereits, und ich bin Bob Andrews.«
    Erstaunt nahm
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