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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer
Autoren: Katharina Fischer
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immer!«
    »Wir gingen auf dieselbe Schule«, begann Tante Mathilda schmunzelnd zu erzählen. »Aber in unterschiedliche Klassen. Nun ja, das waren die Jahre, wo ich nicht so viel Lust hatte auf die Schule. Heute wird es in dem Alter nicht anders sein.«
    »Das kann ich dir schriftlich geben!«, bestätigte Justus und schob die Kassette in den Rekorder.
    »Oh ja, da gab es durchaus mehrere, die sich für mich interessierten, nette Jungs, aber Titus, der hat mir am besten gefallen. Er hat sich übrigens schon damals für allen möglichen Plunder interessiert, er handelte auf dem Schulhof mit alten Schallplatten, Büchern und Modeschmuck. So hat er die Karten für die Rockkonzerte finanziert, zu denen er mich eingeladen hat, sehr zum Ärger von – wie hieß er noch – Dave, einem anderen Schüler, der mich auch immer einladen wollte.« Sie lachte auf. »Aber der war eine richtig unangenehme Klette und Titus hatte sowieso den besseren Geschmack. Auch was die Musik betrifft. Na, und dann waren da auch noch ein paar andere attraktive Jungs, Robby war auch nicht verkehrt, aber Titus war meine erste Wahl. Es war eine schöne Zeit, frei, ungebunden, voller Musik, jung und unbefangen.«
    Bevor sie endgültig ins Träumen verfiel, schob Justus schnell eine Frage nach. »Und die Leute von eurer Schule, wo leben die inzwischen alle?«
    »Überall im Land, aber die meisten immer noch in der Gegend von Los Angeles, einige auch in Rocky Beach. Einer von ihnen ist zum Beispiel …«
    »Au!«, fuhr Justus dazwischen und hielt sich den Daumen. »Jetzt ist mir auch noch der verdammte Schraubenzieher abgerutscht!«
    Mathilda sprang herbei, doch es war nur ein kleiner Schnitt.
    »Nicht so schlimm«, sagte Justus und steckte den blutenden Finger in den Mund. Er lutschte daran und zog ihn wieder heraus. »Ich habe mir nie vorgestellt, wie ihr gewesen seid, als ihr jung wart«, sagte er und betrachtete kritisch seinen Daumen. »Ich habe euch immer hier erlebt. Aber wenn du so ins Erzählen kommst, werde ich richtig neugierig. Hast du noch alte Bilder?«
    Tante Mathilda nickte.
    Die Tür ging auf und Onkel Titus trat ins Zimmer. »Wo ist bloß meine Benzinflasche«, murmelte er.
    Strahlend drehte sich Tante Mathilda zu ihm um und sagte fröhlich: »Titus, vergiss deine Flasche. Wir dürfen nach San Francisco fahren. Justus hat es uns erlaubt.«

Ausgeliefert
    Drei Tage später packten Tante Mathilda und Onkel Titus ihre Koffer. Voller Vorfreude auf das Klassentreffen und voller Erwartung auf die wundervolle Stadt San Francisco waren sie bestens gelaunt. Justus hatte inzwischen Gefallen an dem Ausflug seines Onkels und seiner Tante gefunden. Er wollte die drei Tage auf seine Weise genießen. Peter und Bob hatten von ihren Eltern die Erlaubnis erhalten, bei Justus zu übernachten und ihm bei der Arbeit auf dem Schrottplatz zu helfen. Justus wollte den Schrotthandel unbedingt über das Wochenende offen halten.
    Die Vorbereitungen auf die nächsten Tage hatten bei allen die Gedanken an den geheimnisvollen Brandstifter immer mehr verdrängt. Auch hatten die Nachforschungen der drei Detektive bisher wenig ergeben. Die Personen auf ihrer Liste hatten sie überprüft. Die Frauen hatten sie gleich aussortiert, bei dem Eisverkäufer war die Vorstellung, dass er den Anruf getätigt haben sollte, einfach absurd und bei den restlichen Personen war es ihnen sogar gelungen, ein Alibi für die fragliche Zeit zu ermitteln. Übrig geblieben war nur der rothaarige Mann.
    Mrs Ferguson war noch einmal vorbeigekommen und hatte sich nach dem Stand der Ermittlungen erkundigt, doch Justus konnte ihr keinen Fortschritt melden: Der Rothaarige war nicht wieder aufgetaucht und es hatte auch keinen weiteren Anruf mehr gegeben.
    »Lass mich mal, Tante Mathilda!« Justus nahm seiner Tante die schwere Reisetasche ab, mit der sie sich die Treppe herunterquälte, und trug sie zum Auto.
    Onkel Titus hatte die Motorhaube geöffnet und war gerade dabei, etwas am Motor nachzustellen. »Ausgerechnet jetzt macht die Karre schlapp!«, fluchte er. »Wo ich doch gestern extra den ganzen Motor zerlegt und geölt habe.«
    Mathilda trat zu ihm und blickte ihm über die Schulter. »Wir sollten uns endlich mal einen neuen Wagen leisten«, sagte sie kopfschüttelnd.
    Justus bekam fast einen Lachanfall. »Das sagst du doch schon seit Jahrzehnten. Wenn das Auto nicht anspringt, biete ich euch mein Fahrrad an!«
    »Vielen Dank!« Titus wischte sich die Hände ab. »Aber das wird jetzt nicht
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