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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer
Autoren: Katharina Fischer
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identisch sein mit der, die ich am Hafen getroffen habe.«
    »So schlau bin ich auch schon«, bemerkte Bob.
    »Plan zwei lautet: Ich schließe einen Kassettenrekorder an unser Telefon an. Denn vermutlich ruft dieser Mr Unbekannt ja noch mal an. Dann habe ich einen Beweis. Schließlich möchte ich nicht dauernd selbst in Verdacht geraten, Feuer zu legen. Diese Treffs mit Detective Franks wären doch sehr unangenehm. Denn wer weiß«, Justus wischte sich einen Brösel Schokolade vom Mund, »wer weiß, was dieser Mensch als Nächstes anstellt!«
    »Vielleicht legt er ja noch ein paar Briketts nach. Glaubst du, dieser Rothaarige hat seine Hände mit im Spiel?«, fragte Bob.
    »Dafür würde ich noch nicht meine Hand ins Feuer legen, aber er ist ein brandheißer Kandidat.«
    »Wir müssen herausfinden, was er als Nächstes vorhat.«
    Justus griff schon wieder in die Schokokusskiste. Bob sah es mit wachsendem Unbehagen. »Just, wenn du so weitermachst, müssen wir dich mit einem Stemmeisen durch die Tür drücken. Der arme Wohnwagen!«
    »Ach was, ich bin schlank genug. Außerdem ist die Kiste ohnehin leer.«
    Nachdem sie den Schrottplatz verlassen hatten, verschwand Justus im Lager und suchte sich alle Materialien zusammen, die er für das Anzapfen des eigenen Telefons brauchte. Nur eine unbespielte Kassette fand er nicht. Also durchforschte er seine Sammlung nach Ausschussware und entschied sich endlich für eine alte Modern-Talking-Aufnahme, die er sowieso noch nie gemocht hatte.
    Als er im Wohnzimmer an der Telefonanlage bastelte, betrat Tante Mathilda das Zimmer.
    Bevor sie etwas sagen konnte, hob Justus zu einer Erklärung an. »Reg dich nicht auf, Tantchen, ich schließe nur ein Band an, damit die Polizei mir das nächste Mal glaubt.«
    »Justus, du meinst, der Mann ruft noch einmal an?« Mit einem Mal schien Tante Mathilda besorgt.
    Justus bemerkte es und beruhigte sie. »Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Und außerdem seid ihr ja normalerweise zu Hause.«
    »In der Regel, ja«, druckste Tante Mathilda herum.
    »Tantchen? Was willst du mir sagen?« Er blickte auf. »Habt ihr etwa schon wieder etwas vor?«
    Tante Mathilda drehte an ihrem Ehering. »Nun ja, sonst weißt du es doch immer zu schätzen, wenn du mal sturmfreie Bude hast.« Sie holte tief Luft. »Ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir am Wochenende verschwinden können, Titus und ich, nur wir zwei.«
    »Ihr wollt mich allein lassen?« Justus sah sie an und konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. Sonst verlief die Diskussion immer genau umgekehrt: Er wollte auf Tour gehen und Tante Mathilda fand tausend Argumente, warum es nicht ging.
    »Na ja, Justus, das ist doch nicht das erste Mal, du warst doch immer mal wieder allein zu Hause …«
    »Aber nicht für so lange!« Justus grinste in sich hinein.
    »Es sind ja nur zwei Nächte«, sagte Tante Mathilda schuldbewusst, »von Freitag bis Sonntag. Titus und ich haben unser Klassentreffen, genauer gesagt das Treffen aller Klassen einer Jahrgangsstufe. Da kommen schon eine Menge Leute zusammen, und dieses Mal geht’s nach San Francisco. San Francisco, das ist nach Los Angeles meine absolute Traumstadt! Die Treffen finden nur alle fünf Jahre statt, und auf dem letzten waren wir nicht, weil du noch zu klein warst. Aber wenn du meinst, es geht nicht, wegen dieses Anrufers, nun, dann bleiben wir selbstverständlich hier, Justus …« Sie blickte ihn traurig an.
    »Fahrt schon«, sagte Justus. »Ich habe nur Spaß gemacht.« Er zwinkerte ihr zu. »Kein Problem. Ich habe keine Angst. Und außerdem sind Bob und Peter noch da. Und ob sich der Anrufer noch mal meldet, ist sowieso höchst ungewiss.«
    Ein Leuchten ging über Tante Mathildas Gesicht. Sie gab ihm einen dicken Kuss auf die Wange. »Ich danke dir.«
    Betreten wischte sich Justus die Backe mit dem Ärmel ab. »Keine Ursache.« Er beugte sich über seine Geräte und schraubte weiter an ihnen herum. Mathilda stand da und sah ihm zu.
    Ohne aufzublicken, sagte er: »Klassentreffen … Titus und du, Ihr habt eigentlich nie etwas über euch erzählt. Ich weiß nicht einmal viel mehr über euer Leben als diese Mrs Ferguson, die vorhin meinte, dass ihr so glücklich seid. Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? War Titus dein erster Freund?«
    »Aber Justus, ich frage dich doch auch nicht nach deinen Freundinnen«, sagte Tante Mathilda mit gespieltem Erstaunen und hob die Augenbrauen.
    Justus nahm den Einwand ernst. »Aber neugierig bist du trotzdem
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