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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug
Autoren: Astrid Vollenbruch
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überein, Kollege«, sagte Justus und durchquerte rasch das Abteil. Peter und Bob folgten ihm hastig. Als sie die Abteiltür hinter sich geschlossen hatten, flüsterte Peter: »Glaubst du, unser geheimnisvoller Mitfahrer war da drin?«
    »Ich weiß nicht – aber irgendwo muss er sein«, flüsterte Justus zurück. Er drehte sich zu dem Abteil um, das sie gerade verlassen hatten, sah aber nichts. »Es sei denn, er hat den Zug verlassen – aber warum sollte er das tun? Wir stehen hier mitten im Berg, weit und breit gibt es keine einzige Siedlung. Er muss ein ziemlich gutes Versteck gefunden haben.«
    Aber sie hatten keine Zeit, nach dem unsichtbaren Mitfahrer zu suchen. Der dritte und der zweite Waggon waren genauso dunkel wie die hinteren Wagen. Im ersten schimmerte ein mattes blaues Licht – vielleicht von einem Laptop – durch den Vorhang an der Tür. Drinnen redete jemand. Seine Stimme war zwar nicht laut, aber so voller Hass, dass sie abrupt stehen blieben.
    »Gut gemacht, Mr Campbell. Wirklich großartig. Reicht es Ihnen nicht, dass Sie uns ruiniert haben? Was soll jetzt noch diese Extrashow? Pfeifen Sie Ihre Gespenster zurück, oder ich schwöre, dass ich Sie mit Ihren ganzen Machenschaften auffliegen lasse!«
    »Halten Sie den Mund, Collins!« sagte eine eiskalte Stimme, die die drei ??? sofort wiedererkannten. Sie gehörte dem Mann im braunen Anzug – Mr Campbell, dem ›Kupferbaron‹, wie Fred ihn genannt hatte. »Das hier ist nicht meine Show. Ich habe kein Interesse mehr an Ihnen, nachdem das Geschäft gelaufen ist. Sie haben doch gehört, was Sheehan gesagt hat – es war wieder eins von den verfluchten Transparenten. Mit solchem Blödsinn gebe ich mich nicht ab.«
    »Und das ausgerechnet in dem Tunnel, in dem es seit Monaten spukt!«, höhnte der Mann namens Collins. »Für wie blöd halten Sie mich? Ich weiß doch, dass Sie hinter dem ganzen Zirkus stecken!«
    »Sagen Sie das nochmal!« Etwas krachte, und ganz plötzlich erlosch das blaue Licht. Die Frau, die bisher nichts gesagt hatte, schrie erschrocken auf. Und gleich darauf sagte eine weitere Männerstimme: »Da ist Licht im Gang, Frank.«
    Justus, Peter und Bob zuckten zusammen. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen, und Campbell stand wieder vor ihnen und schnauzte sie an: »Was schleicht ihr hier herum?«
    Justus hielt die Lampe hoch. »Der Heizer schickt uns, damit Sie hier hinten Licht haben«, erwiderte er höflich. »Ich hoffe, keiner von Ihnen ist verletzt?«
    Mr Campbell antwortete nicht. Er riss Justus die Lampe aus der Hand und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
    Sie horchten noch einen Moment lang, aber von drinnen kam kein Laut mehr. Also drehten sie um und machten sich auf den Rückweg.
    Nach ein paar Schritten sagte Justus: »Ich wüsste gern, ob Mr Campbell wirklich hinter dem Spuk steckt. Wenn ja, wird es vermutlich schwer sein, ihm etwas zu beweisen.«
    »Zutrauen würde ich es ihm«, sagte Bob. »Habt ihr gehört, was dieser Collins gesagt hat? Dass Campbell ihn ruiniert hat? Und Fred sagte, Campbell wolle das Museum aufkaufen. So etwas hatten wir doch schon öfter, dass jemand einen Spuk inszeniert, um einen Konkurrenten loszuwerden.«
    Justus nickte. »Gib mir mal die Lampe, Bob. Wir sollten uns mal draußen umsehen.«
    »Was?«, rief Peter. »Wieso denn das?«
    »Mich interessiert dieses Transparent.«
    »Damit können wir doch nichts anfangen, nachdem der Zug mittendurch gefahren ist«, sagte Bob. »Das wird in tausend Stücke zerfetzt sein.«
    »Ich weiß – aber vielleicht finden wir trotzdem eine Spur.«
    Peter rührte sich nicht von der Stelle. »Und was ist mit dem Spuk? Das hier ist doch genau der Tunnel, von dem Fred gesprochen hat, oder nicht?«
    »Ich hoffe ja gerade, dass wir dem Spuk begegnen.« Entschlossen durchquerte Justus den Waggon. Dann blieb er so plötzlich stehen, dass Bob ihn anrempelte. »He!«
    »Seht mal.« Justus wies auf die Außentür. »Sie ist nur angelehnt. Da ist einer ausgestiegen!«
    »Vielleicht Sam«, sagte Bob. »Vielleicht hatte er die gleiche Idee wie wir und sieht sich draußen um.«
    »Oder Mr 14 Prozent, unser geheimnisvoller Mitfahrer.« Justus stand einen Moment nachdenklich da und nagte an der Unterlippe. Dann ging er zur Tür und stieß sie auf.
    »Justus, warte!«, rief Peter. »Vielleicht lauert der Kerl da draußen auf uns! Wir sollten uns das noch einmal überlegen!«
    »Ach was!«, sagte Justus. »Der erwartet doch nicht, dass wir rauskommen. Dadurch haben wir
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