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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Fred Jenkins.
    »Hä?«, sagte Peter. »Wieso ist der denn sauer auf uns?«
    »Kollegen!«, sagte Justus plötzlich. »Seht euch mal das Türschloss an! Es ist uralt, und man kann es von außen abschließen. Aber der Schlüssel fehlt, und Fred hat ihn ganz offensichtlich nicht. Jemand hat ihn in der Toilette eingesperrt!«

Der verdächtige Mr 14 Prozent
    »Macht die Tür auf!«, brüllte Fred von drinnen. Gleich darauf krachte es wieder, und die Tür erzitterte, als sich der Junge dagegenwarf. Aber das Holz war stabil und splitterte nicht. »Ich krieg euch noch!«
    »Fred!«, rief Justus laut. »Hör auf zu toben! Wir haben dich nicht eingeschlossen, aber wir versuchen, dich zu befreien. Der Schlüssel steckt nicht. Gibt es einen Zweitschlüssel?«
    »Darauf falle ich nicht rein«, schrie Fred. »Wenn ich es euch sage, klaut ihr ihn auch noch!«
    »Blödsinn«, sagte Justus. »Peter, hol mal die Dietriche!«
    »Warte!«, brüllte Fred durch die Tür. »Der Schlüssel ist in der Küche! An einem Nagel im Balken rechts hinter der Schwingtür.«
    Bob war schon unterwegs und stieß die Schwingtür auf. »Oh Mann!« rief er. »Hier sieht’s vielleicht aus! Da ist eine Riesenlache geschmolzenes Vanilleeis auf dem Boden, und mittendrin schwimmt Freds Mütze!«
    »Hol erst den Schlüssel!«, gebot Justus. »Um das Eis kümmern wir uns später.«
    Bob kam zurück und schwenkte einen großen, altmodischen schwarzen Schlüssel, und wenige Augenblicke später stolperte Fred aus seinem Gefängnis heraus. Seine schöne grüngoldene Uniform war zerknittert und hatte einen großen nassen Fleck auf der Brust. Seitlich am Hals bildete sich ein rötlichblauer Bluterguss. Sein Gesicht war bleich, so dass die Sommersprossen wie winzige Blutstropfen aussahen.
    »Das war ja unglaublich witzig!«, fauchte er wütend. »Gebt doch zu, dass ihr mir einen blöden Streich spielen wolltet, weil ich euch von dem Spuk erzählt habe!«
    »Jetzt mach aber mal halblang!«, rief Peter. »Wir sind das nicht gewesen!«
    »Wer denn sonst? Ich will euch mal was sagen –«
    »Fred!«, rief Justus. »Reg dich mal wieder ab. Erstens haben wir dir gerade geholfen, und du könntest dich wenigstens bedanken. Zweitens waren wir es wirklich nicht, aber ich habe eine Idee, wer es gewesen sein könnte.«
    Fred sah immer noch wütend aus, aber Justus’ feste Stimme tat auch diesmal ihre Wirkung. »Na schön«, sagte er widerwillig. »Und wer?«
    »Das sage ich dir später. Wichtiger ist, dass wir das Eis aufwischen, bevor es durch den ganzen Zug läuft.«
    Fred stieß einen Schrei aus und stürzte an den drei ??? vorbei in die Küche. »Mein Eis!«
    Justus, Peter und Bob blickten ihm nach und hörten gleich den nächsten Schrei und einen Schwall von Flüchen. »Meine Mütze!«
    »Du liebe Zeit«, sagte Peter. »So jung und schon so reizbar.«
    »Du wärst auch reizbar, wenn man dich gerade in eine Toilette gesperrt hätte«, sagte Bob.
    »Kommt«, sagte Justus. »Wir machen uns mal nützlich.«
    Die drei ??? halfen Fred, das Eis aufzuwischen und die Küche zu säubern. Die Hilfe stimmte ihn versöhnlich, und er war bereit, ihnen zu erzählen, was geschehen war. »Ich hatte das Eis gerade aus dem Kühlschrank geholt, um es euch zu bringen«, sagte er. »Da hörte ich ein komisches Geräusch hinter mir. Ich wollte mich umdrehen, aber dazu kam ich gar nicht mehr. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf der Toilette saß und mir der Hals wehtat.«
    »Und warum dachtest du, wir seien es gewesen?«, fragte Bob.
    »Weil außer euch niemand im hinteren Teil des Zuges ist! Und Mr Campbell hat mich ja nicht einmal hereingelassen, weil er eine Geschäftsbesprechung abhalten wollte. Der kambestimmt nicht hinter mir her.«
    »Mr Campbell?« fragte Peter. »Ist das so ein unbeherrschtes Knautschgesicht im braunen Anzug?«
    »Getroffen.« Fred schnaubte. »Mr Campbell ist der Kupferbaron – zumindest wird er so genannt. Er kauft gerade das gesamte Gelände um den Bahnhof herum auf. Die meisten Leute dort arbeiten für ihn, und jetzt reißt er sich auch noch das Museum unter den Nagel. Jemanden wie mich wirft er raus, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber niederschlagen würde er mich nicht – dafür hätte er seine Leute. Seine eigenen Hände macht der sich nicht schmutzig.« Er wrang einen Lappen voller Vanillesoße über dem Eimer aus, als wollte er jemanden erwürgen.
    Bob wusch die Mütze über dem Spülbecken aus. »Aber die Eisenbahn gehört ihm doch nicht,
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