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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug
Autoren: Astrid Vollenbruch
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darauf wurden seine Augen ganz groß.
     

     
    »Detektive?«, fragte er verblüfft. »Ich dachte, ihr arbeitet auf dem Trödelplatz!«
    »Wir vertreten nur meinen Onkel«, erklärte Justus. »Aber wir haben als Detektive schon eine ganze Reihe ungewöhnlicher Ereignisse aufgeklärt.«
    »Im Ernst? Du willst mich nicht verarschen?«
    »Durchaus nicht. Wir sind freie Mitarbeiter der Polizei von Rocky Beach.«
    »Cool!« Freds Feindseligkeit war plötzlich wie weggeblasen. »Was bedeuten denn die Fragezeichen?«
    Peter und Bob grinsten. Sie versuchten gar nicht erst, die Frage zu beantworten und Justus die Show zu stehlen. Der Erste Detektiv warf sich in die Brust. »Die Fragezeichen sind unser Firmenlogo. Bekanntlich ist das Fragezeichen das Symbol für alles Unbekannte. Wir erforschen seltsame Phänomene und rätselhafte Ereignisse, und unser größter Vorteil ist, dass wir ohne Vorurteile an unsere Fälle herangehen. Wir halten einfach alles für möglich. Auf diese Weise konnten wir auch der Polizei schon viele wertvolle Hinweise liefern.«
    »Klingt toll«, sagte Fred und steckte die Karte ein. Dann zögerte er, als wollte er noch etwas sagen.
    »Was ist denn?« fragte Bob.
    »Na ja.« Fred zögerte wieder. »Es klingt vielleicht blöd, aber … was macht ihr, wenn es zum Beispiel irgendwo spukt?«
    Justus sah ihn scharf an. »Das interessiert uns auch. Wo spukt es denn?«
    »Hier auf der Strecke. Im Tunnel durch den Black Mountain.«
    Bob lachte. »Das ist doch sicher bloß ein Werbegag.«
    »Überhaupt nicht!«, rief Fred beleidigt. »Man hört Geräusche und ein gräßliches Stöhnen, und nachts quillt Dampf aus der Tunnelöffnung! Da drin ist mal ein schreckliches Unglück passiert. Und jetzt gehen die Toten dort um!«
    Peter schluckte. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »O doch«, sagte Fred. »Ihr braucht mir nicht zu glauben, aber es ist wahr. Ist ganz schön gruselig, da mittendurch zu fahren, aber wir können ja nicht jedesmal den Umweg über Owens Peak nehmen, und Carl sagt, es ist sowieso alles Quatsch.«
    »Interessant«, murmelte Justus. »Wer ist Carl?«
    »Carl Sheehan, der Lokführer. Und der Heizer heißt Sam Reilly und ist mein Onkel. Und jetzt muß ich noch ein paar Karten abknipsen. Nachher komme ich mit Getränken – Cola, Saft, Limo, was immer ihr wollt.« Dann setzte er ein schräges Grinsen auf. »Eis gibt’s auch – wenn ich ungesehen an den Kühlschrank komme. Eigentlich hat Carl mir nämlich bei Todesstrafe verboten, heute auch nur an den Kühlschrank zu denken.«
    »Wieso?«, fragte Bob.
    »Weil ich heute eigentlich gar nicht mitfahren sollte, aber ich habe mich heimlich reingeschlichen. Ist schließlich mein Job! Carl hat mich erst kurz vor Owens Peak entdeckt. Mann, war der sauer! Jedenfalls hat er mir bis auf Weiteres das Eis gestrichen.« Er grinste breit. »Aber er ist vorne in der Lok, und der Kühlschrank und ich sind hier. Und ihr seid schließlich zahlende Fahrgäste. Bis nachher!« Er drehte sich um und verschwand.
    Die drei Jungen sahen einander an. »Na los, Just«, sagte Bob. »Sag’s schon.«
    »Es lag mir auf der Zunge«, sagte Justus. Er setzte sich aufrecht hin und verkündete: »Die drei Detektive haben einen neuen Fall!«

Der zerstörte Traum
    ›Die Fahrt zu Harrowvilles Railroad Museum bietet Ihnen Eisenbahnromantik erster Klasse‹, hatte die Broschüre am Bahnhofsständer versprochen. ›Von dem Originalbahnhof in Sterling (erbaut 1900) fahren Sie durch das liebliche Tal des Kern River am Isabella-See vorbei in die majestätische Kulisse der Sierra Nevada. Durch enge Täler, über hohe Pässe und atemberaubende Schluchten hinweg zieht sich die Bahnlinie Sterling – Harrowville – Owens Peak, die in den Jahren 1902 bis 1904 von den mutigen Pionieren der Harrowville Railroad Corporation in die menschenfeindliche Wildnis gelegt wurde. Unter schwersten Bedingungen arbeiteten und lebten diese furchtlosen Männer im ständigen Kampf gegen tobende Schneestürme, wilde Indianerstämme und revoltierende Chinesen. Jene unerschrockenen Helden –‹
    Weiter hatten die drei ??? die Broschüre nicht gelesen. »Werbung ist ja sicher notwendig«, hatte Justus gesagt, »aber ab einer bestimmten Häufung von Adjektiven in einem einzigen Satz revoltiert mein Sprachgefühl.« Peter und Bob gaben ihm Recht, die Broschüre flog in den nächsten Papierkorb, dann fuhr die Lok ein, und sie bekamen Eisenbahnromantik pur.
    Aber jetzt zog ›das liebliche Tal des Kern River‹
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