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und der gefaehrliche Wassermann

Titel: und der gefaehrliche Wassermann
Autoren: Enid Blyton
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anderen sofort, wen er meinte.
    Schließlich zeigte die Flasche auf Tim und alle brachen in schallendes Gelächter aus. Tim fiel mit lautem Gebell ein, obwohl er natürlich keine Ahnung hatte, worum es ging.
    Plötzlich hielt Georg mitten im Lachen inne und starrte mit offenem Mund über Julius’ Kopf hinweg, der ihr direkt gegenübersaß.
    Â»Hallo, hier scheint wohl die gute Laune ausgebrochen zu sein. Ich hoffe, ich störe nicht.« Herr Konrad war gekommen, ohne dass es einer von ihnen bemerkt hatte.
    Unverschämtheit, unsere Zelte zu durchwühlen und dann hier aufzutauchen, als wäre nichts geschehen!, dachte Georg. Aber sie hielt es für schlauer, nichts zu sagen. Der Mann sollte nicht wissen, dass sie ihn im Verdacht hatten. Ob dies ein Ablenkungsmanöver sein sollte?
    Â»Guten Tag, Herr Konrad«, sagte Anne freundlich, wurde aber ein wenig rot dabei. »Möchten Sie eine Tasse Tee? Kuchen ist auch noch übrig.«
    Â»Danke, gern«, antwortete Herr Konrad und ließ sich neben Julius auf dem Baumstamm nieder. »Ihr habt es wirklich gemütlich hier, das muss ich schon sagen.«
    Die Freunde warfen sich vielsagende Blicke zu. Sie fanden sein Verhalten reichlich scheinheilig.
    Â»Ich war gerade unterwegs, um einige Pflanzen zu sammeln«, erklärte Herr Konrad den verdutzten Kindern und klopfte auf eine Ledertasche, die er bei sich trug. »Ich arbeite an einer Abhandlung über die Flora dieser Gegend. Hier am See wachsen einige seltene Pflanzen.«
    Â»Dann sind Sie Biologe?«, fragte Julius.
    Herr Konrad nickte. »Und ihr, interessiert ihr euch auch für die Natur?«
    Â»Klar, Bio ist mein Lieblingsfach«, rief Julius begeistert. »Und das von meinem Bruder auch, stimmt’s, Richard?«
    Georg warf ihm einen warnenden Blick zu. Lass dich bloß nicht um den Finger wickeln, sollte das heißen. Dieser Mann konnte ihnen doch alles Mögliche erzählen.
    Aber zu ihrer Verwunderung öffnete Herr Konrad seine Ledertasche und holte eine Pflanze mit kleinen violetten Blüten heraus. »Seht ihr, dies zum Beispiel ist eine Kuckucksnelke. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr einen dunkelvioletten Längsstreifen im Blütenblatt. Das ist eine sehr seltene Waldhyazinthenart.«
    Anne und ihre Brüder beugten sich interessiert über die Pflanze, nur Georg hielt sich zurück. Sie fand, die anderen ließen sich zu leicht einwickeln.
    Â»Wenn ihr mögt, kann ich euch noch andere Pflanzen zeigen«, sagte Herr Konrad. »Aber die habe ich leider nicht hier, sondern beim Zelt. Habe ich euch eigentlich schon erzählt, dass ich ganz in der Nähe campe?«
    Das wissen wir schon!, hätte Anne beinahe gerufen, aber sie hielt sich im letzten Moment zurück.
    Â»Nein, das haben Sie noch nicht erwähnt«, sagte Georg trocken.
    Â»Ich ziehe mich gern an ruhigere Plätzchen zurück«, erklärte Herr Konrad. »Wenn zu viel Trubel um mich herum ist, wie am Badesee, stört mich das beim Arbeiten. Aber ihr seid herzlich willkommen«, fügte er freundlich lächelnd hinzu und erklärte, wo sich sein Zelt befand.
    Dann trank er seinen Tee aus, stand auf und klopfte wieder auf seine Ledertasche. »Jetzt muss ich mich leider verabschieden, um meine Pflanzen zu katalogisieren und zu präparieren. Aber kommt mich doch bald mal besuchen!«
    Georg sah ihm misstrauisch nach. Sobald er im Wald verschwunden war, sagte sie: »Wenn das mal keine Falle ist! Ich würde an eurer Stelle nicht hingehen.«
    Julius legte ihr die Hand auf die Schulter. »Aber Georg, jetzt siehst du wirklich Gespenster. Herr Konrad sucht hier nichts als Pflanzen.«
    Â»Wer weiß, vielleicht ist er hinter etwas ganz anderem her«, sagte Georg grimmig.
    Â»Womöglich kidnappt er euch, um von Anne und mir zu erpressen, was er haben will.«
    Â»Wenn es dich beruhigt, können wir ja Tim mitnehmen«, meinte Julius. »Aber ich glaube nicht, dass er unser Beschatter ist. Das alles ist ein großer Zufall.«
    Â»Pah!«, machte Georg. »Aber ein sehr großer. Ich bleibe bei meiner Meinung. Wenn ihr euch so leicht blenden lasst, bitte. Ich werde mir den Kerl erst mal genauer ansehen.«
    Die anderen schüttelten den Kopf, sagten aber nichts. Sie kannten Georg. Hatte sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann ließ sie sich davon nicht so leicht abbringen.
    Auf das Flaschendrehen hatte nun keiner mehr so
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