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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant
Autoren: Enid Blyton
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wollte ich diesesmal nur ganz gemütlich in der Sonne liegen und Blumen pflücken und mit Tim spazierengehen!«
    Georg lachte. »Ich möchte lieber ein richtig tolles Abenteuer erleben«, sagte sie. »So wie damals, als wir den unterirdischen Gang zu meiner Felseninsel entdeckten … oder wie wir die Schmugglerbande überwältigt haben … wißt ihr noch?«
    Klar konnten sich die anderen erinnern. Der Rest des Fluges verging plötzlich ganz schnell, während sich die Kinder alle die tollen Abenteuer erzählten, die sie schon zusammen erlebt hatten. Tante Fanny seufzte. Nachdenklich sah sie aus dem kleinen Fenster. Am Horizont konnte man schon das Mittelmeer erkennen, und unter ihnen rauchten die ersten südfranzösischen Dörfer auf, mit endlosen Weiden, auf denen Rinder und Pferde grasten. »Hoffentlich wird es ein ruhiger Urlaub«, sagte sie leise. »Ich fühle mich gar nicht in der Stimmung, so viel Aufregung um mich zu haben wie sonst immer.«
    Onkel Quentin klopfte ihr beruhigend auf die Hand. »Kein Angst, meine Liebe«, sagte er freundlich, »ich sehe da überhaupt kein Problem.«
    Aber Onkel Quentin hatte vorher noch nie Probleme gesehen. Die kamen immer viel schneller, als er es sich vorstellen konnte.

V
Ankunft in Frankreich
    Als das Flugzeug auf dem Rollfeld aufsetzte, flogen sie alle durcheinander. Tim purzelte von seinem Sitz, weil er natürlich nicht angeschnallt war, und Anne fielen alle Quartettkarten aus der Hand. Tante Fanny, die sich gerade ihre Nase puderte, bekam die ganze Puderquaste ins Gesicht und sah plötzlich aus, als sei sie in einen rosa Mehltopf gefallen. Nur Onkel Quentin harte sich natürlich vorschriftsmäßig zur Landung hingesetzt. Kopfschüttelnd betrachtete er die Katastrophe. »Georg«, sagte er streng, »bitte ziehe deine Schuhe an! Wer hat dir denn erlaubt, im Flugzeug die Schuhe auszuziehen! Und du, Julius, solltest einmal mit dem Kamm durch die Haare fahren. Du siehst aus, als hättest du unter einer Windmaschine gesessen!«
    »Habe ich ja auch, Onkel Quentin«, sagte Julius gutgelaunt, »nämlich unter dem Ventilator!« Er zeigte auf eine kleine Düse in der Decke, aus der ständig kalte Luft kam. Richard starrte durch das kleine Bullauge nach draußen. »Ich schätze, wir werden schon erwartet!« rief er aufgeregt. »Da stehen so viele Leute herum und winken!«
    »Glaubst du, die sind alle unseretwegen gekommen?« fragte Georg spöttisch. »Schließlich ist dieser Flughafen nicht nur für ein einziges Flugzeug gebaut worden, oder?«
    »Oh!« rief Anne entzückt. »Seht mal, da hinten! Zwischen den Bäumen! Ganz am anderen Ende, hinter den Hallen! Könnt ihr das sehen?«
    Richard strengte seine Augen an. Die Luft draußen flimmerte vor Hitze, und alles sah in der Mittagsglut so diesig aus, als hätte , man einen feinen Schleier über die Landschaft gezogen. »Ich sehe nichts«, sagte er.
    »Das Meer!« schrie Anne. »Ich kann das Meer sehen! Kleine Schaumkronen auf dem Wasser! Wie das glitzert! Oh, Tante Fanny, dürfen wir heute nachmittag gleich zum Baden gehen? Bitte, bitte!«
    Tante Fanny wehrte lächelnd ab. Sie stand auf, strich ihren Rock glatt und hob die kleinen Gepäckstücke aus dem oberen Fach. »Wartet erst einmal ab, bis wir im Schloß sind«, sagte sie seufzend. »Ihr wollt alles immer sofort haben. Könnt ihr euch nicht einmal ein bißchen gedulden?«
    »Wau, wau!« Timm stellte sich vor Georg auf und wedelte mit dem Schwanz. Ungeduldig tapste er sie ständig mit seiner Vorderpfote an. »Beeil dich doch mal!« sollte das heißen. »Ich will hier raus!«
    Endlich erschien der Pilot. Er klatschte fröhlich in die Hände. »So. Das hätten wir geschafft. Ich nehme an, der Baron wird Sie abholen.«
    Onkel Quentin räusperte sich. »Wir … äh … wir danken Ihnen sehr … es war ein ausgesprochen angenehmer Flug.« Er sah die Kinder von der Seite an. »Nur die Kinder, sie waren … äh … etwas unruhig … ich hoffe, es hat Sie nicht allzu sehr gestört.«
    Der Pilot lachte. »I wo! Ich habe nichts gemerkt da vorn!« Der Steward öffnete die vordere Ausstiegklappe, und schon wurde eine Treppe herangerollt. Jemand kam die Stufen heraufgelaufen, lüftete die weiße Schirmmütze und fragte freundlich: »Vous voulez allez au Château Bon Rivage?«
    Die Kinder sahen sich ratlos an. »Was hatte der Mann gesagt? Was wollte er?«
    Julius räusperte sich. Er wollte etwas auf französisch sagen, aber natürlich fielen ihm vor lauter Aufregung wieder
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