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und das Schulfest

und das Schulfest

Titel: und das Schulfest
Autoren: Usch Luhn
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mehr alle auf der Pfanne, Schwesterzwerg!«, fauchte er sie an.
    »Also, David!«, rief Frau Winter empört. »Bin ich hier im Zoo gelandet, oder was?« Sie wischte sich den Arm mit einer Serviette sauber und stand auf. »Ich wollte eigentlich in Ruhe mit meiner Familie Mittag essen, so wie jede Mutter das gerne möchte. Stattdessen gerate ich hier mitten hinein in einen unmöglichen Streit. Da verzichte ich lieber ganz.«
    David sah seine Mutter entschuldigend an. »Tut mir wirklich leid, Mama. Der Zwerg hat mit dem Ärger angefangen. Josefines Mutter isst nämlich nicht so gerne mit ihrem Kind zu Mittag und nur deshalb habe ich Nele nach Josefine gefragt. Sie ist immer ganz ausgehungert, wenn sie zu Nele kommt.«
    Frau Winter ließ sich schockiert auf ihren Sessel zurückfallen. »Ist das wahr, Nele?«, fragte sie besorgt. »Was ist denn da zu Hause los?«
    Nele verdrehte die Augen. »David übertreibt wieder einmal schrecklich. Die Eltern von Josefine kaufen ihr alles, was sie haben will. Nur Essen gibt es erst am Abend. Dann aber richtig fein, vom Chinesen oder so.«
    Großtante Adelheid legte eine weitere Ladung heiße Pfannkuchen auf die Teller. »Für mich ist es erst richtig fein, wenn ich selber koche«, sagte sie überzeugt.

    »Aber nur, weil du so toll kochen kannst«, schmeichelte Nele ihrer Großtante.
    »Boah, du alte Schleimziege«, rief David und verzog das Gesicht, als hätte er Schmerzen. »Zwergschwestern hält selbst der tapferste Bruder nicht ewig durch.«
    Drohend blähte Nele die Backen auf, um den Puderzucker, den sie soeben auf ihrem Pfannkuchen verteilt hatte, in Davids Richtung zu pusten.
    Aber noch bevor sie die Luft herauspressen konnte, tauchte Herr Winter in Arbeitsklamotten in der Küche auf.
    »Kriege ich einen Pfannkuchen auf die Hand?«, rief er fröhlich. »Das duftet bis auf die Straße. Guckt mal, wen der Geruch noch angelockt hat.« Er schob Josefine aus dem Flur in die Küche. »Nicht so schüchtern, mein Mädchen«, sagte er aufmunternd. »Adelheid hat sicher noch einen ganzen Berg Pfannkuchen übrig.« Er nahm seinen eilig in Empfang und verschwand wieder.
    »Hallo«, sagte Josefine. »Ich wollte wirklich nicht beim Mittagessen stören. Ich habe extra draußen gewartet, bis Nele rauskommt. Wir haben noch was wegen dem Schulfest zu besprechen.«
    Großtante Adelheid holte einen frischen Teller aus dem Küchenschrank hervor und stellte ihn neben Davids Teller auf den Tisch. »Jetzt setzt du dich erst einmal zu David und isst ordentlich. Wer nichts im Magen hat, kann auch nicht denken. Willst du lieber Puderzucker oder Erdbeermarmelade oder vielleicht beides?«
    Staunend sah Nele Josefine zu, wie sie hintereinander sechs Pfannkuchen verdrückte, bis kein einziger mehr da war.
    »Affenscharf«, sagte David anerkennend. »Du hast gerade meinen eigenen Rekord eingestellt. Wie viele Schnitzel kannst du hintereinander essen?«
    Josefine trank einen großen Schluck Zitronenlimonade, bevor sie antwortete. »Jetzt kriege ist erst mal gar nichts mehr runter.«
    Großtante Adelheid wieherte vergnügt los. »Du kannst beruhigt sein, Josefine. Schnitzel haben wir heute keine als Nachtisch. Aber das nächste Mal sage ich dir rechtzeitig Bescheid.« Sie wischte lachend die Tischdecke sauber.
    »Wuff«, meldete sich Sammy zu Wort, der die ganze Zeit schweigend auf Neles Füßen gelegen hatte. Es klang irgendwie vorwurfsvoll. Er stand in Zeitlupentempo auf und streckte schnuppernd seinen Kopf nach vorne.
    Normalerweise war der letzte Pfannkuchen für ihn. Aber das hatte Josefine leider nicht gewusst.
    »Aber Sammy«, sagte Nele mitleidig. »Heute gibt es leider nichts mehr ab. Josefine hat alles alleine aufgegessen.«
    Josefine guckte erschrocken. »Aber das habe ich ja nicht gewusst. Tut mir echt leid.«
    Nele runzelte die Stirn. »Na, aber du hättest es dir doch denken können. Du bist eben ein Einzelkind. Die lernen nicht zu teilen«, sagte sie altklug.
    »Jetzt mach aber mal einen Punkt, Nele«, wies Barbara Winter sie zurecht. »Sammy sollte eigentlich nur artgerechtes Hundefutter bekommen. Ich bin ganz dagegen, dass jeder ihm immer etwas zusteckt. Der wird noch ganz mopsig werden.«
    Nele sprang empört auf. »Mein Sammy ist nicht zu dick. Er ist genau richtig.«
    War es eigentlich Zufall, dass es in Josefines Nähe immer Streit gab, überlegte Nele. Auch mit Tanne hatte sie sogleich angefangen zu zanken, als es um die Geisterbahn-Figuren ging. Dabei hatte Tanne nur mithelfen
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