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und das Schulfest

und das Schulfest

Titel: und das Schulfest
Autoren: Usch Luhn
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ein paar deutliche Sätze mit deiner Mutter.«
    Mit hochrotem Kopf verzog sich Tanne in die hinterste Ecke des Kunstraumes, wo Josefine gerade die lebensgroßen Gespenster, die sie eigenhändig gezeichnet hatte, mit einem Tapetenmesser ausschnitt und auf dicke Pappe aufklebte.
    »Was soll ich tun?«, murmelte Tanne und verschränkte die Hände gleichzeitig auf ihrem Rücken.
    »Mich nicht nerven!«, antwortete Josefine abweisend und pinselte die Pappe mit Kleister ein.
    Plötzlich hielt es Nele nicht mehr aus. Entschlossen ging sie ebenfalls nach hinten und sagte: »Halt du mal die Pappe, Tanne. Ich klebe das Gespenst auf und dann drücken wir es gemeinsam so lange fest, bis es nicht mehr runterrutscht.« Ihre Stimme klang vor Aufregung so heiser, als hätte sie eine Ladung Sand verschluckt.
    »Du brauchst nicht mitzuhelfen«, mischte sich Josefine ein und guckte, als wäre ihr das alles gar nicht recht.
    »Ich will aber«, sagte Nele nachdrücklich. »Also, Tanne. So machen wir es. Oder hast du eine bessere Idee? Du bist doch die Bastelkönigin.«
    Ein schwaches Lächeln stahl sich urplötzlich auf Tannes Lippen. »Nö«, erwiderte sie und räusperte sich ausgiebig. »Ich glaube, das ist eine ganz gute Idee.«
    Kurz vor Ende der Stunde hatten sie eine ganze Handballmannschaft Gespenster zusammen.
    »Eines gruseliger als das andere. Josie, du kannst einfach super zeichnen«, sagte Nele zufrieden. »Die Geisterbahn wird der Hit. Vielen Dank, Tanne. «
    Tanne nickte. »Nicht schlecht, die Typen«, gab sie zu. »Na, meine Sache ist so eine Geisterbahn ja nicht, aber ich kenne hier einige, die werden ganz schön kreischen. Ich wusste gar nicht, dass du so gut malen kannst, Josefine. Ich meine, außer Pferdeköpfe.«
    Sie standen unschlüssig herum und starrten verlegen auf die Gespenster auf dem Fußboden.
    Es gongte zur Pause. »Also«, sagte Tanne.
    »Also«, antwortete Nele und sah Tanne scheu von der Seite an. »Was macht Otto so?«
    Tanne zuckte mit den Achseln. »Hat sich einen Nagel in die Pfote getreten und darf ein paar Wochen nicht raus, also nicht auf den Hundeplatz. Jetzt heult er vor Langeweile den ganzen Tag herum.«
    Nele machte ein schockiertes Gesicht. »Auweia. Das tut mir echt leid. Vielleicht kannst du mal, also kann ich mal …« Sie druckste verlegen herum.
    »Hi, Tanne! Wo bleibst du denn so lange? Willst du bei den Pferdetussis Wurzeln schlagen?«, tönte Florians Stimme quer durch die Klasse. »Du wolltest mir doch Mathe noch …« Im letzten Augenblick bemerkte er, dass Frau Kussmund noch zwischen den geöffneten Türen des Materialschranks stand. »… mir noch die letzten Textaufgaben erklären.« Er sah sie vorwurfsvoll an.
    »Komme schon«, rief Tanne eilig. »Also. Dann grüß Sammy mal von mir«, sagte sie so leise, dass nur Nele es hörte.
    Josefine sah Tanne und Florian kopfschüttelnd hinterher. »Die hat wirklich einen Sockenschuss«, sagte sie. »Die beiden passen wie Topf und Deckel zusammen, würde meine Mama sagen.«
    Nele sah Josefine ärgerlich an. »Ach ehrlich? Ich dachte, mit Topf und Deckel kennt sich deine Mama nicht besonders gut aus.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte aus dem Klassenzimmer. In ihrem Kopf drehte sich alles wie in einem Karussell. Der arme Otto war krank, aber Tanne hatte zum ersten Mal wieder mit ihr gesprochen. Vielleicht kam ja doch wieder alles ins Lot!

Das neunte Kapitel
    zeigt David von einer ganz anderen Seitelässt Nele überraschend die Flucht ergreifenbringt zwei alte Freunde endlich wieder zusammenund hat schockierende Neuigkeiten auf Lager
    Ein ganz feiger Verrat!

    »Wann kommt Josefine eigentlich mal wieder vorbei?«, fragte David beim Mittagessen beiläufig und strich sich fingerdick Erdbeermarmelade auf seinen Pfannkuchen.
    Nele fiel beinahe die Gabel aus der Hand vor Erstaunen. »Hä?«, sagte sie ungläubig.
    »Nele«, mischte sich Frau Winter vorwurfsvoll ein. »Auch wenn es nur dein Bruder ist. Es heißt trotzdem immer noch bitte, was hast du mich gefragt ?«
    Nele zerschnitt ihren Pfannkuchen in winzig kleine Stücke, bevor sie ihre Frage so zuckersüß wie der Puderzucker auf ihrem Pfannkuchen wiederholte: »Was, mein liebster Bruder, hast du mich gefragt? Geht es um die liebreizende Josefine, die du süß findest?«
    Wortlos schoss David mit seiner Gabel eine Ladung Erdbeermarmelade in Neles Richtung und traf nur knapp daneben. Stattdessen landete der Batzen auf dem Unterarm von Barbara Winter. »Du hast sie wohl nicht
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