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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
Autoren: Ann Granger
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Arbeit; sie hat schon in anderen Familien für ältere Menschen gesorgt. Ich nehme an, sie hat all das schon mehr als einmal gesehen. Wie dem auch sei, sie hat eine Ähnlichkeit zwischen mir und Henry bemerkt. Etwas in meinem Verhalten, wenn ich bei ihm war, hat sie mir gesagt. Sie hat sich gedacht, dass ich seine Tochter bin.«
    Alice wirkte erleichtert, als sie uns sah. Wir hätten nicht zweifeln müssen, ob sie uns ins Haus ließ. Sie zerrte Jessica förmlich durch die Tür, und ich trottete hinterher.
    »Oh, Mrs. Davis, ich bin ja so froh, dass Sie hier sind! Die Polizei hat angerufen und gesagt, dass sie zwei Beamte vorbeischicken will, die im Haus bleiben und Wache halten. Sie scheint zu glauben, dass jemand versuchen könnte, ins Haus zu gelangen und Mr. Culpeper etwas anzutun. Was hat das alles zu bedeuten?«
    Jessica tätschelte ihr den Arm. »Schon gut, Alice. Ich werde heute Nacht hierbleiben, Polizeischutz oder nicht, und Fran ebenfalls. Sie erinnern sich doch an Fran?«
    »Ja, selbstverständlich.« Der Blick, mit dem sie mich bedachte, war weit weniger einladend. »Mr. Culpeper ist nicht mehr der Gleiche, seit Sie ihn besucht haben«, sagte sie vorwurfsvoll. »Er hatte eine schlimme Nacht gestern. Er hat kaum geschlafen. Heute Morgen musste ich seinen Arzt rufen. Er war vor einer Stunde hier und sagte, Mr. Culpeper stünde unter großem Stress. Das kann man laut sagen! Er redet ständig von jemandem namens Edna. Er sagt, er müsse Edna unbedingt sehen. Wer ist sie? War sie seine Frau?«
    »Ist im Augenblick jemand bei meinem Vater?«, unterbrach Jessica den Schwall von Fragen.
    »Er schläft, Mrs. Davis. Der Arzt hat ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, und weil er die ganze Nacht wach gelegen hat, ist er eingeschlafen wie ein Baby. Es ist das Beste so.«
    »Dann können wir nicht mit ihm reden – und die Polizei ebenfalls nicht?«, fragte Jessica.
    »Glauben Sie mir, Mrs. Davis, er ist völlig weggetreten. Niemand wird vor morgen Früh mit Mr. Culpeper reden können, wenn Sie mich fragen.«
    Ich bemerkte Jessicas Blick. »Perfekt für Adam …«, murmelte ich. »Der alte Knabe liegt mehr oder weniger bewusstlos in seinem Bett.«
    Sie sah mich erschrocken an.
    »Gibt es noch mehr Personal im Haus?«, fragte ich die Haushälterin.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe die Köchin, Mrs. Da Souza, nach Hause geschickt. Sie kommt jeden Tag, und heute wurde sie nicht gebraucht. Hätte Mr. Culpeper einen Imbiss gewollt, hätte ich ihn zubereiten können, aber das Beruhigungsmittel hat ihn umgeworfen. Ansonsten gibt es nur noch die Putzfrau. Sie kommt zweimal in der Woche, aber heute ist keiner dieser Tage.«
    Alice hatte einen beneidenswerten Job, meiner Meinung nach. Jede Menge Verantwortung, zugegeben, doch sie musste weder kochen noch putzen, und sie lebte im Luxus. Sie hatte ein starkes Interesse daran, ihren Arbeitgeber bei Gesundheit und am Leben zu halten. Auch Mrs. Da Souza hatte nicht zu viel zu tun. Es gab sicher nicht viele Dinnerpartys, nur den alten Henry Culpeper und Alice und hin und wieder ein gemeinsames Abendessen mit den Enkeln, wenn sie zu Besuch waren. Ich hätte wetten können, dass die Putzfrau vom Schwingen des Staubtuchs ebenfalls keine Sehnenscheidenentzündung bekam.
    »Gibt es einen Gärtner?«, fragte ich beim Gedanken an den prachtvollen Ausblick aus Henrys Fenster.
    »Eine Gartengestaltungsfirma macht den Garten«, sagte Jessica. »Sie kommen alle sechs Wochen und halten alles in Schuss.«
    Eine weitere Gruppe von Leuten, die gut von Culpeper lebte. Wenn man reich ist, kann man sich alles kaufen, was man braucht, aber mir erschienen all diese Leute wie Parasiten.
    Die beiden Polizisten tauchten etwa eine halbe Stunde später auf. Janice Morgan ließ nichts anbrennen. Es waren ein Mann und eine Frau. Keiner von beiden war erbaut von Jessicas oder meinem Anblick. Sie schlugen vor, dass wir nach Hause gehen und alles weitere ihnen überlassen sollten.
    Jessica machte ihnen klar, dass sie ihren Vater nicht allein lassen würde und mich bei sich haben wollte als moralische Unterstützung. Sie legte ein unerwartet eisernes Verhalten an den Tag, und nachdem die Beamten auf dem Revier angerufen und sich neue Instruktionen geholt hatten, gaben sie nach. Sie sagten uns, dass wir unten bleiben sollten, und für den Fall, dass es Schwierigkeiten gab, »mit denen wir allerdings nicht rechnen – dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme«, sollten wir ihnen nicht in den Füßen stehen.
    Jessica
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