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und dann kam Jesse

und dann kam Jesse

Titel: und dann kam Jesse
Autoren: Robin , Jesse
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verlasse schweigend die Wohnung. Unten hole ich mir ein Taxi und fahre in die Mall.
    Ich ziehe meine Jacke enger und schlage die Kapuze hoch, damit man mich nicht erkennt, schlendere in den nächsten Laden und sehe mich bei der Damenkleidung um.
    Unschlüssig stehe ich dann davor und denke nach.
    Was würde Jesse wohl gerne tragen? Wie ist sie als Mädchen? Als... Frau?
    Ich entscheide mich für einen kurzen Jeansrock und für ein enges Top in dunklem Blau. Als ich es bezahlt habe, bleibe ich vor einem Juwelier stehen und sehe mir das Schaufenster an.
    Zögernd trete ich ein.
    Ich kaue auf meinen Lippen herum und denke scharf nach, ob mir je Ohrlöcher aufgefallen sind. Aber wie sollte ich mich daran erinnern? Darauf habe ich doch nie geachtet.
    Ich entscheide mich für ein schlichtes, silbernes Armband, an dem nur ein Symbol hängt.
    Ein Kleeblatt.
    Keine Ahnung warum ich das genommen habe, sonderlich romantisch bin ich nicht, aber irgendwie... ach egal.
    Ich hole mir wieder ein Taxi und fahre zurück.
    Dort laufe ich ins Wohnzimmer und die Jungs sehen mich fragend an. Jesse hebt ihren Blick nicht und neugierig mustere ich ihr Gesicht, welches dem Fernseher zugedreht ist.
    Als sie immer noch nicht aufsieht, stelle ich mich wie selbstverständlich direkt vor den Bildschirm und stelle ihr die Tüte auf den Tisch.
    „Anziehen”, sage ich neutral und gehe dann wieder in mein Zimmer.
    War das zu schroff? Aber die anderen waren da... und was hätte ich sagen sollen? Ich bin immer noch total sauer auf dich, aber wenn ich dich ansehe, dann werde ich weich???
    Super geil...
    Nach einer halben Stunde klopft es zögernd an meiner Tür und mein Herz fängt schmerzhaft an zu hämmern.
    „Herein”, sage ich kurzangebunden.
    Langsam geht die Tür auf und Jesse kommt in mein Zimmer.
    Mir bleibt die Spucke weg, als ich sie sehe. An ihren Haaren hat sich nicht viel verändert, lediglich der Scheitel sitzt anders.
    Aber... oh mein Gott... wie konnte ich jemals nachts neben ihr liegen und das übersehen?!
    Sie hat die schönsten Beine, die ich je gesehen habe und ich bin so froh, dass ich einen kurzen Jeansrock gewählt habe. Dieser sieht unglaublich sexy aus und sie hat das enge Top an, was ihren flachen Bauch und ihre muskulösen Arme betont. Beziehungsweise ihre Arme sind ja nackt.
    Sie hat recht kleine, feste Brüste und mir fällt auf, dass ich ihr keinen Bh gekauft habe, doch anscheinend hatte sie einen für den Notfall dabei, denn sie hat einen an.
    Oder es ist Lewis’.
    Dummer Weise muss ich über diesen Gedanken lachen, worauf mich Jesse verletzt ansieht und sich umdrehen will, um zu gehen.
    „Nein, bleib‘ hier. Bitte”, sage ich unglaublich weich.
    Herrgott ich sollte sie jetzt anbrüllen, wieso sie mir so etwas antun konnte! Aber stattdessen... bin ich kurz davor zu heulen.
    „Damit du mich fertig machen kannst? Nein danke”, sagt sie schroff und es versetzt mir einen Stich.
    Vielleicht hat sie wirklich nicht so viel gespielt als männlicher Jesse, wie ich dachte.
    „Glaubst du das wirklich?”, frage ich nun verletzt und traue mich nicht aufzustehen und sie anzufassen, was ich aber so gerne tun würde.
    Jesse zögert kurz, dann schließt sie die Tür und sie setzt sich auf mein Bett, weit von mir weg und sieht auf ihre Finger.
    Ich betrachte sie eingehend und schlage mir innerlich vor den Kopf. Eigentlich bin ich nicht schwer von Begriff... aber wie konnte ich nur nicht checken, dass sie so feingliedrige Finger hat? So schmale Handgelenke? Dieser... wunderbare schlanke Hals.
    Und dann diese Lippen.
    Vor mir sitzt eine Göttin in Menschengestalt.
    „Jetzt sag’ schon was”, sagt Jesse nach einer halben Ewigkeit, in der ich sie einfach nur angestarrt habe.
    „Wieso, Jesse?”, frage ich sie kaum hörbar.
    „Wieso was?”
    Sie hebt ihren Kopf und sieht mich mit diesen wunderschönen Augen an.
    „Wieso hast du es mir nicht gesagt?”
    Ich bin so schrecklich nervös, dass ich irgendwas falsch machen kann, dieses Wesen vor mir verletzen.
    Das ist nicht Jesse, der mir einen geblasen hat.
    Das ist Jesse, deren Herz ich gebrochen habe mit meiner Reaktion. Das ist was gaaaanz anderes.
    „Fragst du mich das wirklich? Ich weiß nicht wieso, vielleicht war ich zu egoistisch und wollte meine Stelle als Drummer nicht verlieren. Vielleicht war ich zu feige und habe es nicht übers Herz gebracht. Vielleicht... hatte ich einfach Angst davor, dass du nicht mehr mit mir so reden würdest, wenn du weißt, dass ich eine Frau
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