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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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Onkels zuzuziehen. Sie mußte unbedingt die Reaktion ihres Geliebten auf ihren Anblick prüfen. Nachdem sie hastig in ihre Pantoffeln geschlüpft war, öffnete sie leise die Tür und schlich auf Zehenspitzen nach unten.
    Die Tür zum Wohnzimmer stand offen. Kerzen brannten in dem prächtigen Kronleuchter. Farrell saß dort, von einem goldenen Schein umgeben, und Regan kam nicht umhin, ihn wieder zu bestaunen. Es dauerte einige Sekunden, ehe sie dem Gespräch lauschte, das die beiden Männer führten.
    »Schaut Euch dieses Haus an!« sagte Jonathan heftig. »Gestern fiel mir ein Stück Gips von der Decke auf den Kopf. Da sitze ich nun, lese die Zeitung, und eine verdammte Blume fällt mir auf den Schädel.«
    Farrell konzentrierte sich auf den Brandy in seinem Glas. »Das wird ja bald vorbei sein — für Euch wenigstens. Ihr werdet Euer Geld bekommen und könnt Euer Haus instand setzen lassen oder Euch ein neues kaufen —, was Ihr wollt. Doch ich muß dieses Kreuz ein Leben lang tragen.«
    Jonathan füllte sein Glas nach. »Ihr sprecht so, als müßtet Ihr ins Gefängnis. Ich sage Euch, Ihr solltet eher dankbar sein für das, was ich für Euch getan habe.«
    »Dankbar!« höhnte Farrell. »Ihr habt mich mit einer gehirnlosen, kindischen Bohnenstange verkuppelt.«
    »Gemach, gemach: es gibt Männer, die sie nur zu gerne zur Frau nähmen. Sie ist hübsch, und ihr schlichtes Gemüt würde viele Männer reizen.«
    »Ich bin nicht so wie andere Männer«, sagte Farrell warnend.
    Doch im Gegensatz zu vielen Leuten fand Jonathan Northland diesen Farrell Batsford nicht so imposant, daß er sich von ihm einschüchtern ließ. »Ihr habt recht«, sagte er gelassen, »nicht viele Männer würden so ein gutes Geschäft machen wie Ihr.«
    Nachdem Jonathan sein drittes Glas Brandy leergetrunken hatte, wandte er sich wieder Farrell zu: »Wir wollen uns nicht länger streiten. Wir sollten vielmehr unser Glück begießen, anstatt uns gegenseitig an die Gurgel zu springen.« Er hob sein volles Glas zu einem Trinkspruch: »Stoßen wir auf meine teure Schwester an, und seien wir ihr dankbar, daß sie ihren reichen jungen Mann geheiratet hat.«
    »Und anschließend starb und alles so hinterließ, daß es eines Tages Euch zufallen würde — ist das nicht die zweite Hälfte Eures Trinkspruchs?« Nachdem sie einen kräftigen Schluck genommen hatten, wurde Farrell wieder ernst. »Seid Ihr sicher, was die letzte Verfügung Eures Schwagers betrifft? Ich möchte Eure Nichte nicht heiraten und dann feststellen müssen, daß alles nur ein großes Mißverständnis war.«
    »Ich habe das Dokument auswendig gelernt«, erwiderte Jonathan gereizt. »Ich habe die letzten sechs Jahre fast ausschließlich in Anwaltskanzleien zugebracht. Das Mädchen kann vor seinem dreiundzwanzigsten Lebensjahr nicht an das Geld heran, es sei denn, Regan heiratet vor dieser Zeit, aber selbst dann könnte sie vor dem vollendeten achtzehnten Lebensjahr keine Ehe eingehen.«
    »Wenn das nicht in der Verfügung stünde, würdet Ihr vielleicht einen Mann gesucht haben, der sie schon mit zwölf zur Frau genommen hätte?«
    Jonathan setzte mit einem leisen Lachen sein Glas auf den Tisch. »Vielleicht. Wer weiß? Soweit ich das beurteilen kann, hat sie sich seit ihrem zwölften Lebensjahr nicht sehr verändert.«
    »Wenn Ihr sie nicht wie eine Gefangene in diesem baufälligen Haus gehalten hättet, wäre sie vielleicht jetzt nicht so ein unreifes, langweiliges Kind. Himmel! Wenn ich nur an die Hochzeitsnacht denke! Kein Zweifel, daß sie weinen und schmollen wird wie eine Zweijährige.«
    »Hört auf, Euch zu beklagen!« fauchte Jonathan. »Ihr werdet genug Geld bekommen, damit Ihr dieses monströse Gebäude, das Ihr Eure Wohnung nennt, wieder instand setzen könnt.«
    Mit einem schweren Seufzer bemerkte Farrell: »Ich werde Regan in meinem Landhaus unterbringen und dann nach London ziehen. Wenigstens werde ich jetzt genügend Geld haben, um mich dort vergnügen zu können. Natürlich wird es für mich nicht angenehm sein, wenn ich meine Freunde nicht in mein Haus einladen kann. Vielleicht kann ich jemanden anstellen, der sich um die Pflichten einer Ehefrau als Gastgeberin kümmert. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Eure Nichte einem Landsitz von der Größe, wie ich ihn habe, vorstehen kann.«
    Er blickte hoch und bemerkte, daß Jonathans Gesicht blaß geworden war und seine Hand sich um den Stiel seines Glases krampfte.
    Farrell drehte sich rasch um und sah Regan in der
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