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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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widerstehen, und so ging sie bald ganz auf seine Begierde ein.
    Travis hielt mit einer Hand ihren Kopf. Er liebkoste ihr Gesicht, strich mit dem Daumen an ihrem Ohr entlang. Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Süß«, flüsterte er. »So süß wie ein Veilchen.«
    Lächelnd streckte Regan sich aus, als Travis’ Schenkel ihren Körper berührten. Sie drehte den Kopf zur Seite und bot ihm ihren Hals und ihre Schulter dar. Sie griff mit beiden Händen in sein Haar, und als seine Hand zum erstenmal ihre Brust berührte, wurde ihr Körper steif vor Überraschung. Dann, als dieses herrliche Gefühl durch jede Ader und Pore ihres Körpers floß, suchte sie begierig seine Lippen.
    Als er sich auf sie legte, war ihr erster Gedanke, daß dieser kräftige Mann ungewöhnlich leicht wirkte. Im nächsten Moment spürte sie einen Schmerz und riß die Augen auf. Der Strom wohliger Empfindungen riß ab, und sie schob den Mann nun mit all ihrer Kraft von sich.
    Doch Travis hatte den Punkt überschritten, wo er diese Zeichen noch hätte wahrnehmen können. Sein Drang nach der Erfüllung seiner Begierden riß ihn mit sich fort, und er war nicht mehr fähig, auf ihre Proteste zu hören.
    Danach lag er still auf ihr und spürte, wie ihr kleiner, zierlicher Körper von ihren Schluchzern erschüttert wurde. Ihre heißen Tränen benetzten seinen Hals und vermischten sich mit dem Schweiß auf seinem Körper.
    Als er von ihr wegrollte, sah er sie nicht an. Die aufgehende Sonne sandte ihr Licht durch das Fenster, und Travis hatte sich noch nie so ernüchtert gefühlt. Dann drehte er sich wieder zu ihr. Nur der Scheitel ihres Kopfes ragte aus der Decke hervor.
    So behutsam, wie er es nur vermochte, ließ er sich wieder auf das Bett hinunter und setzte sich neben sie.
    »Wer bist du?« fragte er leise.
    Ein Kopfschütteln und ein lautes Schluchzen waren alles, was er zur Antwort erhielt. Er holte tief Luft und zog sie hoch, während er die Decke über ihren nackten Brüsten festhielt.
    »Faß mich nicht an!« zischte sie. »Du tust mir weh!«
    Travis zuckte zusammen und sah sie dann stirnrunzelnd an. »Ich weiß, daß ich dir weh getan habe, und es tut mir leid. Doch .. .« Seine Stimme wurde lauter. »Verdammt noch mal, wie sollte ich wissen, daß du noch Jungfrau bist? Ich dachte, du wärst. . .« Er hielt im Satz inne, weil er die Unschuld in ihren Augen entdeckte. Wie war er nur auf die Idee gekommen, daß sie eine Dime sei? Vielleicht war der Schmutz, der in ihren Haaren klebte, daran schuld gewesen, oder das kümmerlich beleuchtete Zimmer. Am meisten wohl der Whisky, den er gestern getrunken hatte; doch jetzt sah er sofort, daß sie unmöglich eine Prostituierte sein konnte. Obwohl sie nackt vor ihm in seinem Bett saß, ging etwas Gesittetes, Aristokratisches von ihr aus. Nur eine Engländerin der Oberklasse konnte sich in einer solchen Situation so betragen. Als ihm nun zu dämmern begann, daß er möglicherweise mit der jungfräulichen Tochter eines Lords geschlafen hatte, wurde ihm bewußt, in welche Lage er sie beide gebracht hatte.
    »Ich glaube nicht, daß ich mich für das entschuldigen kann, was geschehen ist«, begann er. »Aber vielleicht kann ich mich Eurem Vater erklären. Ich bin sicher, daß er mich verstehen wird.«
    »Mein Vater ist tot«, sagte Regan.
    »Dann werde ich Euch zu Eurem Vormund bringen.«
    »Nein!« fuhr es aus Regan heraus. Wie konnte sie mit diesem amerikanischen Hünen zu ihrem Onkel zurückkehren und ihm beichten, was sie miteinander getrieben hatten? »Wenn Ihr mir etwas zum Anziehen gebt, werde ich Euch wieder verlassen. Ihr braucht Euch nicht darum zu bemühen, mich irgendwo hinzubringen.«
    Travis dachte einen Moment lang über ihre Antwort nach. »Warum irrtet Ihr mitten in der Nacht in den Hafenanlagen herum? Vielleicht täusche ich mich, aber ein Kind wie Ihr«, er lächelte, als sie das Gesicht verzog —, »Entschuldigung, eine junge Dame wie Ihr — hat sich vermutlich noch nie zuvor in ein Hafenviertel verirrt.«
    Regan reckte das Kinn in die Höhe. »Ob ich mich hierher verirrt habe oder nicht, geht Euch nichts an. Ich bitte Euch nur um ein Kleid oder um irgendein schlichtes Gewand, wenn Ihr das auftreiben könnt. Dann werde ich Euch sofort verlassen.«
    Wieder mußte Travis lächeln. »Ein Kleid werde ich mir wahrscheinlich noch leisten können, aber ich werde Euch nicht diesen Tieren überlassen, die dort draußen lauern. Ihr wißt selbst, was dieses Pack gestern nacht mit Euch gemacht
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