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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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Nimmerwiedersehen. Hoffentlich . . .«
    Er schnitt ihr das Wort ab, indem er sie, einen Arm um ihren Rücken geschlungen, aus dem Bett hob und mit der anderen Hand die Decke entfernte, die sie voneinander trennte. Während er das weiche, pfirsichfarbene Fleisch ihrer Hüfte und ihres Schenkels liebkoste, drückte er seinen Mund auf ihre Lippen. Sacht, ganz sacht küßte er sie, um sie nicht zu erschrecken oder ihr das Gefühl zu geben, er würde sie zu etwas zwingen.
    Einen Moment lang versuchte Regan ihn wegzudrücken, doch seine großen Hände und die Kraft, die dieser Mann ausstrahlte, als er sie an sich zog, wirkten erregend auf sie.
    Sie war überrascht, daß so ein arroganter, anmaßender Hüne von einem Mann so zärtlich sein konnte.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drehte den Kopf zur Seite, während sich ihre Hände in seinen Haaren verloren.
    Travis löste sich zuerst von ihr. »Ich beginne zu hoffen, daß ich Euren Vormund nie finden werde. So etwas Herrliches wie Euch findet man selten.«
    Als sie mit ihrem Arm ausholte, um ihn zu schlagen, lachte er, fing ihre Hand ab und küßte nacheinander ihre Fingerspitzen. »Das war nur ein Wunsch. Nun seid ein gutes Mädchen und bleibt hier im Zimmer; und wenn ich zurückkomme, bringe ich Euch ein hübsches Kleid mit.«
    Sie hörte ihn lachen, als das Kissen, das sie nach ihm warf, nur die Tür traf, die er hinter sich schloß. Der Schlüssel drehte sich außen im Schloß. Sie hatte das Gefühl, als würden Ketten um ihre Fußgelenke gelegt.
    Die Stille, die dann folgte, war wie ein Keulenschlag. Regan saß benommen auf dem Bettrand und sah sich mit leeren Augen in dem großen Zimmer um. Eine Weile konnte sie gar nicht glauben, daß sie nicht in ihrem eigenen blauen Schlafzimmer war, daß Leslie nicht jeden Moment kommen würde, um ihr eine Schokolade zu bringen. Tatsächlich war in wenigen Stunden ihre Welt wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Sie hatte von dem Mann, den sie liebte, erfahren, daß er ihre Zuneigung nicht erwiderte, und ihr einziger Verwandter hatte zugegeben, daß er nicht einen Funken Gefühl für sie übrig hatte. Und nun hatte sie auch noch ihre Unschuld verloren und wurde von einem wilden Amerikaner gefangen gehalten. Gefangen, dachte sie. Erst jetzt war ihr klar geworden, daß sie ihr ganzes Leben lang eine Gefangene gewesen war, eingeschlossen in einem goldenen Käfig, der aus einem Garten und einem reparaturbedürftigen Landhaus bestand.
    Während ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen, begann sie sich im Zimmer umzusehen. Da gab es ein großes
    Fenster in einer Wand, und sie überlegte, ob sie flüchten sollte. Draußen würde sie sicherlich Hilfe finden, vielleicht jemanden, der sie in sein Haus nahm oder ihr Arbeit gab. Bei diesem Gedanken hielt sie inne. Was konnte sie schon tun? Das einzige, was sie wirklich beherrschte, war die Kunst, einen Garten anzulegen. Vielleicht. ..
    Nein, Regan, ermahnte sie sich selbst. Du hast jetzt keine Zeit, dich auf Spekulationen einzulassen. Erst mußt du flüchten und diesem Kerl zeigen, daß er nicht ohne weiteres eine englische Frau entführen und wie ein Schaf gefangen halten konnte.
    Zunächst mußte sie etwas zum Anziehen finden. Sie stieg aus dem Bett und ging zu einem Koffer, der in einer Ecke des Zimmers stand. Er war mit dicken Vorhängeschlössern gesichert.
    Sie fuhr erschrocken zusammen, als es an der Tür klopfte. Sie hatte gerade noch Zeit, in Travis’ Hemd zu schlüpfen, ehe ein pummeliges Mädchen mit einem Tablett hereinkam.
    »Mr. Travis sagte, ich sollte Ihnen etwas zu essen bringen und Ihnen ein Bad anrichten, wenn Sie es wollen«, sagte das Mädchen nervös, während ihr Blick suchend durch den Raum ging. Sie stand mit dem Rücken zur Tür.
    »Könnt Ihr mir ein paar Kleider verschaffen?« fragte Regan. »Bitte! Ich gebe sie später wieder zurück, doch im Augenblick habe ich nichts anderes anzuziehen als dieses Männerhemd.«
    »Es tut mir leid, Miss, aber Mr. Travis sagte, ich dürfte Euch keine Kleider geben oder Euch etwas anderes bringen außer einem Frühstück und heißem Wasser. Und ich soll Euch noch ausrichten, daß er einen Mann angeheuert hat, der den ganzen Tag unter Eurem Fenster Wache steht, falls Ihr versucht, auf diesem Wege zu flüchten.«
    Regan rannte zum Fenster und sah, daß das Mädchen die Wahrheit gesagt hatte. »Ihr müßt mir helfen«, sagte sie flehend. »Dieser Mann hält mich hier gefangen. Bitte, bitte helft mir, aus diesem Zimmer zu
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