Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Tür stehen. Als wäre nichts geschehen, stellte Farrell sein Glas auf den Tisch. »Regan«, sagte er mit sanfter, warmer Stimme, »Ihr solltet zu so später Stunde nicht mehr auf sein.«
    In ihren weit aufgerissenen Augen schimmerten Tränen. »Faßt mich nicht an«, flüsterte sie, die Hände zu Fäusten geballt, den Rücken gerade wie ein Ladestock. Sie sah rührend zart aus mit ihrem üppigen dunklen Haar, das ihr locker über den Rücken fiel, und dem weiten Nachthemd, das zu einem kleinen Mädchen gepaßt hätte.
    »Regan, Ihr habt meinem Befehl auf der Stelle zu gehorchen.«
    Sie wirbelte zu Farrell herum: »Maßt Euch nicht diesen Ton mir gegenüber an! Wie könnt Ihr es wagen, mir Befehle zu erteilen nach allem, was Ihr soeben gesagt habt?« Sie sah zu ihrem Onkel hinüber. »Du wirst nicht einen Penny von meinem Geld bekommen. Hast du mich verstanden? Keiner von euch wird jemals einen Penny von meinem Geld sehen!«
    Jonathan begann, sich von seinem Schrecken zu erholen. »Und wie gedenkst du denn an dieses Geld heranzukommen?« fragte er lächelnd. »Wenn du Farrell nicht heiratest, wirst du in den nächsten fünf Jahren das Geld nicht anrühren können. Bis jetzt hast du von meinem Einkommen gelebt; aber ich werde dich auf die Straße werfen, wenn du dich weigerst, ihn zum Mann zu nehmen.«
    Regan legte die Hände an die Stirn und versuchte klar zu denken.
    »Seid vernünftig, Regan«, sagte Farrell, seine Hand auf ihrer Schulter.
    Sie wich von ihm zurück. »Ich bin nicht so, wie Ihr behauptet habt«, flüsterte sie. »Ich bin kein Einfaltspinsel. Ich kann selbst für mich sorgen. Ich bin nicht abhängig von der Wohltätigkeit anderer Leute.«
    »Selbstverständlich seid Ihr das nicht«, begann Farrell mit gönnerhafter Stimme.
    »Laßt sie in Ruhe!« schnaubte Jonathan. »Es hat keinen Sinn, vernünftig mit ihr reden zu wollen. Sie lebt in einer Traumwelt wie ihre Mutter.« Seine Finger gruben sich in ihren Arm. »Weißt du, was das für ein Leben war in den letzten sechzehn Jahren, seit deine Eltern tot sind? Ich mußte Zusehen, wie du an meinem Tisch aßest und die Kleider trugst, für die ich bezahlte, während du die ganze Zeit auf den Millionen gesessen hast — Millionen, an denen ich nie teilhaben würde! Selbst wenn du eines Tages geerbt hättest, niemals wäre ich auch nur mit einem Penny von dir bedacht worden.«
    »Das ist nicht wahr. Ihr seid mein Onkel!«
    »Ha!« Er stieß sie gegen die Wand zurück. »Du wärst auf irgendeinen wertlosen, herausgeputzten Gecken hereingefallen, und der hätte spätestens in fünf Jahren alles verpraßt. So beschloß ich, dir zu geben, was du brauchtest, und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß ich bekam, was ich haben wollte.«
    »Moment mal!« sagte Farrell mit halberstickter Stimme. »Meint Ihr etwa mich damit? Denn wenn das so wäre, würde ich .. .«
    Jonathan ignorierte ihn und fuhr fort: »Nun, wie entscheidest du dich? Für ihn — oder sofort mein Haus zu verlassen?«
    »Ich könnt nicht. . .«, begann Farrell.
    »Natürlich kann ich, verdammt noch mal, und ich werde es auch tun! Ihr seid verrückt, wenn Ihr annehmt, daß ich sie noch fünf Jahre lang nur so aus purem Vergnügen ernähre.«
    Benommen blickte Regan von einem zum anderen. Farrell, schrie ihr Herz. Wie hatte sie sich nur so sehr in ihm täuschen können? Er liebte sie gar nicht, er wollte nur ihr Geld.
    »Wie ist deine Antwort?« forschte Jonathan.
    »Ich werde packen«, flüsterte Regan.
    »Aber nicht die Kleider, für die ich bezahlt habe«, höhnte Jonathan.
    Wenn die beiden Männer es auch nicht wahrhaben wollten, es steckte eine Menge Stolz in Regan Weston. Ihre Mutter war ihrer Familie davongelaufen und hatte einen mittellosen Angestellten geheiratet. Doch weil sie hart zusammen mit ihm gearbeitet und an ihn geglaubt hatte, hatten die beiden ein Vermögen erworben, ihre Mutter war vierzig Jahre alt gewesen, als Regan zur Welt kam, und zwei Jahre später kam sie mit ihrem Mann bei einem Bootsunglück ums Leben. Regan war in der Obhut ihres einzigen Verwandten, des Bruders ihrer Mutter, aufgewachsen. In dieser Zeit hatte sie nie einen Grund gehabt, etwas von dem anzurühren, was sie von ihrer Mutter geerbt hatte.
    »Ich verlasse das Haus«, erwiderte sie ruhig.
    »Regan, seid vernünftig«, sagte Farrell. »Wo wollt Ihr hingehen? Ihr kennt doch niemanden.«
    »Soll ich vielleicht hierbleiben und Euch heiraten? Wird es Euch nicht peinlich sein, mit so einer dummen Gans verheiratet zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher