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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Cove dabei, abgesehen von Nestor, Minaxo und Miss Kalypso.«
    »Aber warum wurden sie nicht auf dem Friedhof von Kilmore Cove beerdigt?«
    »Das hat alles seine Richtigkeit. Die Moores haben ein eigenes Mausoleum.«
    Rick stutze. Von keinem der Moores, deren Porträts in der Villa Argo hingen, hatte er auf dem Friedhof einen Grabstein gefunden. »Ein Mausoleum? Was ist das?«
    »Ein altes Familiengrab, dessen Eingang im Turtle Park ist.«
    »Sie haben also ihren eigenen Friedhof?«
    »So kann man es auch ausdrücken.«
    Rick schien noch nicht ganz überzeugt zu sein. »Aber wissen Sie denn, wie alt Mister und Mistress Moore waren, als sie gestorben sind? Und wann genau es passierte?«
    »Frage einen alten Mann nicht nach Daten und Jahreszahlen, Rick«, sagte Pfarrer Phoenix schmunzelnd. »Wenn du so etwas wissen willst, bin ich nicht der richtige Ansprechpartner.«
    »Zu wem kann ich denn dann gehen?«
    Der Pfarrer dachte kurz nach und meinte schließlich: »Fred Halbwach.«
    Rick kannte Fred Halbwach. Es hieß, er würde den lieben langen Tag vor sich hin dösen und zwischendurch höchstens mal in der Zeitung blättern. Rick hatte noch nie mit dem Mann gesprochen und hatte auch keine Ahnung, wo er arbeitete. Er fragte Pater Phoenix danach.
    »Siehst du das Gebäude auf der anderen Seite des Platzes?«, erwiderte der Geistliche.
    Es war ein niedriges Haus mit einem kleinen Rasen davor.
    »Ja«, antwortete Rick.
    »Gut. Auf der linken Seite befindet sich eine Tür, durch die man ins Einwohnermeldeamt gelangt. Dort werden alle Geburten und Todesfälle verzeichnet und alle Zuzüge und Wegzüge. Man findet dort praktisch die Namen von allen, die hier jemals geboren wurden, geheiratet haben, gestorben sind, sich scheiden ließen, und so weiter. Wenn du dich beeilst, triffst du Fred Halbwach dort noch an. Er ist in unserer Gemeinde für alle Dokumente, Urkunden und Genehmigungen zuständig«, erklärte Pater Phoenix. »Sag ihm, dass du die Dokumente der Familie Moore einsehen möchtest. Wenn er sie nicht rausrückt, kannst du ihm ruhig erzählen, dass ich dich geschickt habe. In diesen Papieren wirst du alle notwendigen Informationen finden.«
    Rick nickte, bedankte sich und machte sich auf den Weg zum Einwohnermeldeamt.
    Der Pfarrer sah ihm noch einige Augenblicke lang nach. Dann lächelte er und wandte sich wieder der Fassadenreinigung zu.
    »He, mein Freund! Kann ich dir helfen?«, fragte der Mann, der am Steuer eines brandneuen metallicgrauen Pick-ups saß. Er hatte neben einem kleinen Strandbuggy gehalten, der einen offenen Pferdeanhänger hinter sich herzog, in dem ein riesiges schwarz glänzendes Motorrad stand. Unter der Motorhaube des Buggys stieg eine dunkelgraue Rauchwolke empor.
    »Ja.« Der Fahrer des Strandbuggys nickte und betrachtete traurig den rauchenden Motor. Er hatte eine Jeanslatzhose und hohe Gummistiefel an. Seine Sonnenbrille war notdürftig mit Klebestreifen repariert.
    Der Fahrer des Pick-ups war dagegen eine elegante Erscheinung. Er trug einen Anzug aus beigem Cordsamt und dazu eine sportliche, karierte Mütze. »Es ist immer dumm, auf so wenig befahrenen Straßen wie dieser liegen zu bleiben. Hübsches kleines Auto. Ist das Ihres?«
    »Nein«, antwortete der andere und rückte seine Brille auf der Nase zurecht. Er war sichtlich genervt. Und der Fremde war für seinen Geschmack entschieden zu freundlich.
    »Es geht mich ja nichts an, aber der Motor dieses Strandbuggys scheint nicht stark genug zu sein, um einen Anhänger zu ziehen.«
    Der Mann mit der Sonnenbrille grunzte nur.
    Immer noch gut gelaunt, fügte der Pick-up-Fahrer hinzu: »Und natürlich geht der Motor mit der Zeit davon kaputt.«
    »Ich habe nichts Besseres gefunden. Jemand hat mir die Reifen des Motorrads aufgeschlitzt.«
    »Ach, wie furchtbar! Und was haben Sie jetzt vor?«, wollte der Pick-up-Fahrer wissen.
    »Ich will sie mir im Ort wechseln lassen.«
    »In Kilmore Cove? Was für ein Zufall. Da wollte ich auch gerade hin. Soll ich Sie mitnehmen?«
    Der Mann mit der Sonnenbrille dachte nach. Er überlegte, ob es nicht besser wäre, den Typen zusammenzuschlagen und ihm seinen Wagen zu stehlen. Dann antwortete er aber: »Könnten Sie mich die Steigung hinaufziehen? Das ist die letzte, danach müsste ich es alleine schaffen.«
    »Hat der Buggy eine Öse für das Abschleppseil?«
    »Glaube schon.«
    »Na dann los!«
    »Danke«, antwortete der Fahrer des Buggys etwas knurrig.
    »Ihr Motorrad hat aber ganz schön was abbekommen«,
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