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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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entdeckte er, dass er, wenn er sämtliche Luft aus der Lunge presste, die linke Schulter und den Arm bewegen konnte. Mit der Hand suchte er nach einem Halt außerhalb des Fensters, fand ihn aber nicht. Daraufhin tastete er mit den Schuhspitzen die Toilettenwand ab.
    Gerade wollte er aufgeben, als sein rechter Fuß einen Vorsprung fand.
    Wahrscheinlich war dies seine einzige Chance: Er stellte den Fuß darauf, atmete tief aus und stieß sich, als er sich so dünn wie ein Hering fühlte, mit aller Kraft ab.
    Mr Covenant kam wieder hinter dem karierten Vorhang hervor.
    »Haben Sie vielleicht noch einen Ersatzschlüssel für die Toilette?«, fragte er die Dame hinter der Ladentheke. »Ich dachte, es sei jemand drin, aber offenbar geht nur die Tür nicht auf.«
    »Ja, sicher.« Die Konditorin zog eine Schublade auf, holte einen Messingschlüssel heraus und reichte ihn über den Tresen. »Der ist aber nur für die erste Tür. Die zweite haben wir noch nie aufbekommen.«
    Mr Covenant kehrte in den Flur zurück und steckte den Schlüssel ins Schloss der ersten Tür. Er hörte, wie der andere Schlüssel, der von innen darin gesteckt hatte, klirrend auf den Boden fiel.
    »Entschuldigung, ist da jemand?«, fragte er noch einmal.
    Dann trat er ein.
    Es war niemand da, genau wie er vermutet hatte.
    Rasch drehte er den Wasserhahn über dem Waschbecken zu und sah sich verblüfft um: Der Toilettenpapierhalter war halb aus der Wand herausgerissen und auf dem Fußboden lag eine Papiertüte mit dem Aufdruck der Konditorei. Die Tüte enthielt anderthalb klebrige Hörnchen mit Puddingfüllung.
    So ein Mist!, dachte Jason auf der anderen Seite, nachdem er festgestellt hatte, dass er die Hörnchen in der Toilette vergessen hatte.
    Er befand sich in einem quadratischen, gekiesten Innenhof, über dem zwei Stege aus dunklem Stein ein großes X bildeten. Neben dem Toilettenfenster war eine metallene Wendeltreppe als Feuerleiter an der Wand befestigt. Einige Türen schienen in den Keller hinunterzuführen. In einer Ecke wuchs eine blasse Kletterpflanze und zwischen den Kieselsteinen schauten ein paar magere Grashalme hervor.
    Mit dem Rücken an der Wand wagte Jason ein paar vorsichtige Schritte und sah sich nach seinem Rucksack um.
    »Suchst du vielleicht den hier?«, ertönte eine Stimme von der Feuerleiter her.
    Jason sah eine Hand, die seinen Rucksack hochhielt, doch die Stufen der Treppe verbargen deren Besitzer vor seinen Blicken.
    »Oh ja, vielen Dank«, antwortete Jason leicht beunruhigt. »Könnte ich ihn bitte wiederhaben?«
    »Das ist ein Schulrucksack, nicht wahr?«, fragte die Stimme weiter.
    Diesmal kam sie Jason seltsam bekannt vor. Er konnte sie nur nicht einordnen. »Ähm ... ja«, gab er zu.
    »Und warum bist du dann nicht in der Schule?«
    »Es ist, weil ... Wir ... Meine Klasse hat heute Wandertag und ich wollte nicht mit.«
    »Interessant ...« Etwas Metallisches blitzte im Sonnenlicht auf. Der Mann auf der Treppe sah offenbar gerade auf seine Uhr. »Und wo geht er hin, dieser Wandertag?«
    Jason wurde immer nervöser. Warum stellte der Typ so viele Fragen? »Könnte ich jetzt bitte meinen Rucksack zurückhaben?«, fragte er verärgert.
    »Aber sicher«, erwiderte der Mann und stieg ein paar Stufen hinunter, sodass Jason ihn endlich sehen konnte.
    Oh nein, dachte er.
    Es war der Schuldirektor, Ursus Marriet.
    Pierdomenico Baccalario
Ulysses Moore (Bd. 5) - Die steinernen Wächter
Ab 9 Jahren. Band 5
ISBN (Buch) 978-3-8157- 9733 -4
ISBN (eBook) 978-3-649- 60971 -1
www.coppenrath.de

»Eine ausgezeichnete
Reihe von abenteuerlich-spannenden
Geschichten (…)«
    Alliteratus über die erste Staffel von ‚Ulysses Moore‘
    www.coppenrath.de
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