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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ständig im Haus herumlaufen, könnte es etwas schwieriger werden.«
    »Und vergiss nicht diesen Umzugstypen, den sie aus London mitgebracht haben ...«
    »Vielleicht sollten wir uns lieber ein paar Tage lang von der Tür zur Zeit fernhalten.«
    Jason riss eine Hand hoch. »Auf gar keinen Fall! Das können wir uns nicht erlauben. Nicht jetzt, wo wir vom Ersten Schlüssel wissen.«
    »Aber wenn wir auch nur in die Nähe dieser Tür kommen, wird Mama es sofort merken!«
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen. Und wir müssen sofort handeln, Julia.«
    »Also?«
    »Also gehe ich jetzt zu Leonard Minaxo«, antwortete Jason und zog ein altes, halb versengtes Foto aus der Hosentasche, »und frage ihn, ob in Wirklichkeit er Ulysses Moore ist.«
    Julia warf einen besorgten Blick zur Schule. »Glaubst du wirklich, dass Leonard dir das verraten würde?«
    Jason dachte an den vorherigen Tag zurück, als sich Leonard hinter das Steuerrad der Metis gestellt und sie wie ein echter Kapitän durch den Sturm gelenkt hatte.
    »Ein Kapitän lügt seine Mannschaft niemals an«, entgegnete er. »Vielleicht sagt er nicht die ganze Wahrheit, aber er lügt nie.«
    Die Zwillinge schauten sich in die Augen, dann gab Julia nach. »Eine Viertelstunde, okay?«
    Ihr Bruder nickte, drehte sich um und lief los.
    Julia holte tief Luft und bereitete sich darauf vor, Miss Stella entgegenzutreten. Genau in dem Augenblick, als sie den Eingang erreicht hatte, klingelte die Glocke.
    Mit dem Schulrucksack auf dem Rücken rannte Jason zur Hauptstraße Richtung Meer.
    Er drückte sich gegen eine Backsteinmauer, um nicht gesehen zu werden, und spähte zur Küstenstraße hinüber. In der Nähe des windschiefen Windy Inn , des einzigen Hotels von Kilmore Cove, war eine Reihe von Ständen aufgebaut worden, die frischen Fisch verkauften. Jason hielt nach dem Auto seines Vaters Ausschau. Als er es nirgends entdecken konnte, wurde er langsam ruhiger.
    Er hatte gerade die Küstenstraße eingeschlagen, die zum Leuchtturm führte, als er plötzlich stehen blieb. Seine Nase hatte einen unwiderstehlichen Duft aufgefangen, der sich ringsherum ausbreitete. Jason nahm die Witterung auf: mit Pudding gefüllte Hörnchen und Apfelmuffins, frisch aus dem Backofen.
    Es fiel ihm nicht schwer festzustellen, welchem Geschäft dieser Duft entströmte: Er kam von der Konditorei Chubber.
    Warum eigentlich nicht?, fragte sich Jason. In diesem Augenblick kam ihm seine Mission nicht mehr ganz so dringend vor. Voller Hoffnung wühlte er in seinen Taschen und fand darin tatsächlich etwas Geld.
    Er überquerte die Straße, sah sich nochmals sorgfältig um und betrat die Konditorei.
    Innen war der Duft noch stärker. Wie im Traum ging Jason über die dunklen Holzdielen auf die Auslage mit der dicken Glasscheibe zu, die ihn von den Leckereientrennte. Er legte seine Münzen auf die Theke und verlangte, ohne die Frau, die ihn bediente, auch nur anzusehen, zwei riesige, mit Pudding gefüllte Hörnchen.
    »Eins ist für mich und das andere für meine Schwester«, sagte er, als müsse er sich rechtfertigen. Dabei hatte er nicht die Absicht, das zweite Hörnchen bis zu seiner Rückkehr zur Schule aufzuheben.
    »Sie sind noch ein bisschen warm. Macht dir das was aus?«, fragte die Konditorin.
    »Nein, ganz im Gegenteil!«
    Jason nahm die Tüte mit den Hörnchen entgegen, drehte sich um und wollte gerade die Konditorei verlassen, als ihm vor Schreck beinahe das Herz stehen blieb: Sein Vater und ein anderer Mann, den er schon einmal gesehen zu haben glaubte, waren gerade dabei, den Laden zu betreten.
    Er machte auf dem Absatz kehrt, lief gebückt und deshalb von der Konditorin unbemerkt an der hohen Theke mit den Auslagen und einer Reihe von Tischchen vorbei und verschwand mit einem Hechtsprung hinter einem karierten Vorhang.
    Im nächsten Augenblick ging die Tür auf und Mr Covenants Stimme tönte durch den Laden.
    Jason blieb hinter dem Vorhang stehen, ängstlich darauf bedacht, seine Anwesenheit ja nicht durch einen Laut oder eine Bewegung zu verraten. Er hörte, wie sein Vater zwei Sahneröllchen und zweimal Milchkaffee bestellte.
    »Es war wirklich sehr freundlich von Ihnen, nach Kilmore Cove zu kommen«, sagte er dann zu dem Mann, mit dem er in die Konditorei gekommen war. »Und wegen der Geschichte gestern Abend tut es mir schrecklich leid, Mr Homer.«
    Jetzt fiel Jason wieder ein, woher er den Mann kannte. Es war der Umzugsunternehmer, der nach Kilmore Cove gekommen war, um die letzte Phase
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