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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ging durch die Menge.
    »Er öffnet ein Fenster!«
    »Schaut nur!«
    »Da ist er! Das ist Ulysses Moore!«
    Ein Mann zeigte sich am Fenster. »Mister Covenant! Mistress Covenant! Endlich!«, rief der Fahrer des grauen Pick-ups.
    Die beiden Besitzer der Villa Argo sahen einander überrascht an.
    »Seit einer Stunde versuche ich Sie über mein Handy zu erreichen. Ich hatte Angst, mein Zimmer zu verlassen. All diese Leute ...«
    Wie auf Kommando verstummte die Menge.
    »Homer?«, fragte Mr Covenant verblüfft.
    »Wer ist Homer?«, fragten einige Umstehende.
    »Er ist unser derzeitiger Umzugsunternehmer«, antwortete Mrs Covenant.
    »Mister Homer, was machen Sie denn hier?«, fragte Mr Covenant.
    »Wie, was ich hier mache? Ich habe das Zimmer bezogen, das Sie für mich reserviert haben ... Und als ich aus dem Fenster geschaut habe, habe ich all diese Leute gesehen, die etwas gegen mich zu haben scheinen.«
    Enttäuschtes Gemurmel ging durch die Menge.
    »Dann ist er ja gar nicht Ulysses Moore ...«
    »Er ist der Umzugsunternehmer der neuen Besitzer ...«
    »Er will hier nur übernachten ...«
    Und in kürzester Zeit verliefen sich die Leute.
    Während sie zur Villa Argo hinauffuhren, reimten sich die Covenants und Homer zusammen, was geschehen sein musste: Im Ort hatte sich herumgesprochen, dass im
Windy Inn
ein Unbekannter logierte, dessen Zimmer auf den Namen »Besitzer der Villa Argo« reserviert worden war. Tatsächlich hatte Mr Covenant das Zimmer bestellt, und die junge Frau an der Rezeption, die ihn nicht kannte, hatte ihn einfach als Besitzer des alten Hauses eingetragen. Homer hatte den Fehler gemacht, mehrmals ins Städtchen hinunterzufahren, weil er den Umzugswagen entgegenkommen wollte. Außerdem trug er eine ähnliche Sportmütze wie der ehemalige Villenbesitzer auf dem alten Foto.
    Nachdem das Missverständnis geklärt worden war, hatten sich viele Leute bei Homer entschuldigt und ihn eingeladen im
Salt Walker
ein Glas mitzutrinken. Unzählige Male war ihm zum Zeichen der Versöhnung auf die Schulter geklopft worden.
    »Tatsache ist«, sagte Mr Covenant und drehte sich zu Mr Homer um, »dass praktisch noch niemand dem früheren Besitzer begegnet ist. Er lebte in der Villa Argo sehr zurückgezogen. Verstehen Sie?«
    Mr Homer verstand. In Kilmore Cove tickten die Leute alle ein bisschen anders.
    »Oh mein Gott!«, schrie Mrs Covenant auf einmal.
    Mitten auf der Straße stand ein Pferd.
    Mr Covenant nahm den Fuß vom Gas und blieb oberhalb der Klippen stehen. Neben dem Straßenrand tauchte plötzlich der alte Gärtner der Villa Argo auf.
    »Nestor?«, fragte Mrs Covenant ungläubig. »Was machen Sie hier? Und wem gehört das Pferd?«
    Zum dritten Mal stiegen die Covenants aus.
    »Die Herrschaften Covenant!« Der Gärtner lächelte verlegen. »Na so was! Ja, das Pferd. Ich bringe es gleich in seinen Stall zurück!«
    »Was ist denn hier nur los?«, fragte Mrs Covenant aufgeregt.
    Nestor machte eine abwehrende Handbewegung. »Keine Sorge. Ich wollte gerade in den Ort hinunterfahren … mit ...« Er schluckte und zeigte auf das Pferd. »Mit Ariadne, als ... nein, nichts, es ist gar nichts passiert.« Außer vielleicht, dass ein Typ mit seinem Strandbuggy die Klippen hinuntergestürzt ist, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Wie geht es meinen Kindern?«, fragte Mrs Covenant und sah ängstlich zur Villa Argo.
    »Gut, ausgezeichnet ... glaube ich«, murmelte Nestor. »Da waren einige ... Zwischenfälle, aber ...«
    »Was soll das heißen, Sie
glauben
, dass es ihnen gut geht?«, ereiferte sich Mrs Covenant. »Und was waren das für Zwischenfälle?«
    Im Garten der Villa Argo war es vollkommen dunkel und still.
    Jason, Julia und Rick standen vor Mr und Mrs Covenant und dem Umzugsunternehmer und wussten nicht, was sie sagen sollten.
    »Wer immer du auch bist: Geh sofort dahin zurück, wo du hergekommen bist«, befahl Mrs Covenant Rick, nachdem es ihr gelungen war herauszufinden, wer von den beiden verrußten Jungen ihr Sohn war.
    »Jason, Julia, wir sehen uns ja dann ...«, verabschiedete Rick sich von seinen Freunden und entfernte sich mit gesenktem Kopf.
    »An deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher«, schimpfte Mrs Covenant, während der rothaarige Junge vergeblich nach seinem Fahrrad suchte.
    »Es ist bei Leonard«, erinnerte Jason ihn. »Nimm doch stattdessen das rosa Rad der Bowens.«
    »Leonard? Die Bowens? Wer sind all diese Leute?«, wunderte sich Mrs Covenant.
    Rick radelte los und winkte seinen
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