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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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skeptisch.
    »Darauf kommt es doch gar nicht an. Man muß nur das Gericht überzeugen können.«
    »Betty, du denkst kompliziert.« Er trat durch das Gitter ins Freie. Draußen drehte er sich noch einmal nach Lummox um. »Lummie, ich bin in einer Minute wieder da. Du bleibst hier.«
    »Warum?«
    »Das ist egal. Du wartest einfach auf mich.«
    »Schön.«
    Auf dem Rasen vor dem Gerichtsgebäude stand eine Menschenmenge, die Lummox in seinem neuen Behältnis angaffte. Polizeichef Dreiser hatte rings um den Käfig Seile anbringen lassen, und seine Leute achteten darauf, daß niemand diese Sperrlinie überschritt. Die beiden jungen Leute drängten sich durch die Menge und betraten das Gerichtsgebäude. Das Büro, das sie suchten, befand sich im zweiten Stock. Eine ältliche Jungfer saß am Schreibtisch.
    Miß Schreiber hörte Betty ebenso skeptisch zu wie vorher John Thomas. Aber Betty deutete an, daß es nicht Sache des Kreisverwaltungspersonals sei, über die Berechtigung einer solchen Forderung zu entscheiden. Sie erzählte sogar von einem Fall, in dem ein Mann ein dreifaches Echo als unpfändbaren Besitz eingetragen hatte. Miß Schreiber füllte zögernd die Formulare aus, nahm die Gebühr entgegen und überreichte ihnen eine beglaubigte Abschrift.
    Es war fast zehn Uhr. John Thomas jagte die Treppen hinunter. Er hielt an, als er sah, daß Betty vor einem Wiegeautomaten stehenblieb. »Komm doch, Betty«, rief er. »Dafür haben wir jetzt keine Zeit.«
    »Ich will mich ja gar nicht wiegen«, protestierte sie und sah in den kleinen Spiegel, der neben dem Geldschlitz angebracht war.
    »Aber ich muß doch sehen, ob mein Make-up in Ordnung ist. Schließlich will ich heute überzeugen.«
    »Du siehst prima aus.«
    »Ein Kompliment von Johnnie …?«
    »Es war kein Kompliment. Beeil dich. Ich muß noch mit Lummox sprechen.«
    »Immer mit der Ruhe.« Sie wischte die Farbe von ihren Augenbrauen und malte statt dessen zwei dünne, nach oben geschwungene Striche. Sie glaubte, daß es sie älter machte.
    Auf das Schönheitspflästerchen auf der linken Wange verzichtete sie, weil Johnnie drängte. Sie eilten nach draußen.
    Kostbare Sekunden vergingen, bis sie den Polizisten überzeugt hatten, daß es ihr Recht war, die Seilabsperrung zu passieren. Johnnie sah zwei Männer neben Lummies Käfig stehen. Er begann zu laufen. »Hallo! Sie beide. Verschwinden Sie von hier.«
    Richter O’Farrell drehte sich um und starrte ihn an. »Was wollen Sie denn, junger Mann?« Der andere Fremde drehte sich auch um, aber er schwieg.
    »Ich? Ich bin Lummies Besitzer. Er ist nicht an Fremde gewöhnt. Deshalb gehen Sie am besten hinter die Seilabsperrung zurück.« Er wandte sich an Lummie. »Hallo, Baby, Johnnie ist wieder hier.«
    »Wie geht es, Richter?«
    »Hallo, Betty!« Der Richter sah sie an, als versuche er herauszubekommen, was sie hier trieb. Dann wandte er sich an Johnnie. »Sie müssen John Thomas Stuart sein. Ich bin Richter O’Farrell.«
    »Oh, Verzeihung«, stammelte John Thomas verlegen. »Ich dachte, Sie wollten Lummox nur besichtigen.«
    »Irren ist menschlich. Mister Greenberg, das hier ist John Thomas Stuart. Junger Mann, Sie haben die Ehre, mit Sergei Greenberg, dem Sonderbeauftragten des Weltraum-Ministeriums, zu sprechen.« Er sah sich um. »Ach ja … das hier ist Betty Sorensen, Mister Greenberg. Betty, wie hast du dich denn angemalt?«
    Sie ignorierte seine Frage mit Würde. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Kommissar.«
    »Nur ›Mister Greenberg‹ bitte, Miß Sorensen.« Greenberg wandte sich an Johnnie. »Irgendwie mit dem John Thomas Stuart verwandt?«
    »Ich bin John Thomas Stuart der Elfte«, antwortete Johnnie schlicht. »Vermutlich meinen Sie meinen Urururgroßvater.«
    »Wahrscheinlich. Ich kam ein paar Schritt von seiner Statue entfernt auf die Welt. Auf dem Mars natürlich. Ich hatte keine Ahnung, daß es sich um Ihre Familie handeln könnte. Wir können uns ja noch über den Mars unterhalten.«
    »Leider war ich noch nie dort«, erklärte Johnnie.
    »Na, macht nichts. Sie sind ja noch jung.«
    Betty hatte aufmerksam zugehört und kam zu der Meinung, daß dieser Richter noch leichter zu behandeln sein würde als Richter O’Farrell. Komisch, hier in Westville wußte man gar nicht, daß die Stuarts so eine berühmte Familie waren.
    Greenberg fuhrt fort: »Ihretwegen hätte ich beinahe zwei Wetten verloren, Mister Stuart.«
    »Wie meinen Sie das, Sir?«
    »Erstens dachte ich, daß sich dieses Wesen als
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