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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Sie ein großes Feld von Möglichkeiten vor sich. Sie würden staunen, wie schwer es ist, genügend Xenologen für unser Ministerium zu bekommen. Aber ich habe aus einem anderen Grund gefragt. Sie wissen, daß sich das Ministerium seinetwegen eingemischt hat.« Greenberg deutete auf Lummox. »Es wäre möglich gewesen, daß Ihr Haustier zu einer Rasse gehört, die mit uns Verträge abgeschlossen hat. Es ist, so seltsam es klingen mag, schon ab und zu vorgekommen, daß ein Tourist für ein wildes Tier gehalten wurde. Und das hatte unangenehme Folgen.« Greenberg dachte mit Grauen an die Geschichte mit dem lhadorischen Botschafter, dessen Familie man ausgestopft im Schaufenster eines Kuriositätenladens gefunden hatte. Glücklicherweise war die Sache nie publik geworden. »Dieser Fall liegt hier nicht vor.«
    »Nein, Sir, das glaube ich auch nicht. Lummox ist sozusagen ein Mitglied unserer Familie.«
    »Ich verstehe.« Der Sonderbeauftragte wandte sich an Richter O’Farrell. »Kann ich Sie einen Augenblick unter vier Augen sprechen, Richter?«
    »Natürlich, Sir.«
    Die beiden Männer gingen ein Stückchen weiter. Betty kam zu John Thomas. »Ein Pappenstiel«, flüsterte sie, »wenn du keine weiteren Schnitzer mehr machst.«
    »Was habe ich denn getan?« protestierte er. »Und weshalb glaubst du, daß wir gewinnen werden?«
    »Ganz klar. Er mag dich und Lummox.«
    »Deswegen wird er nicht gleich aus eigener Tasche die Schlafzimmer des Supermarkts und die Laternenpfähle bezahlen.«
    »Höre auf mich. Du wirst sehen, am Ende bezahlen sie uns für den erlittenen Schaden.«
    Ein Stückchen weiter weg sagte Mister Greenberg gerade zu Richter O’Farrell: »Richter, ich glaube, unser Ministerium kann sich aus diesem Fall heraushalten.«
    »Weshalb, Sir?«
    »Wenn wir die Verhandlung um vierundzwanzig Stunden verschieben, kann ich Ihnen sagen, ob meine Vorgesetzten meinen Schritt billigen. In diesem Fall führen Sie die Verhandlung morgen allein.«
    Der Richter preßte die Lippen zusammen. »Ich habe etwas gegen Verschiebungen in letzter Minute. Irgendwie habe ich es immer als ungerecht empfunden, Leute von ihrer Arbeit abzuberufen und ihnen dann, wenn sie die Unbequemlichkeiten der Unterbrechung auf sich genommen haben, zu erklären, daß sie am nächsten Tag wiederkommen sollten.«
    Greenberg runzelte die Stirn. »Das stimmt. Vielleicht finden wir eine bessere Lösung. Was ich so von dem jungen Stuart hörte, geht der Fall unsere Xenologen nichts an, obwohl ein außerirdisches Wesen im Mittelpunkt des Interesses steht. Wir haben auf der Erde mehr als hunderttausend extraterrestrische Tiere und an die dreißigtausend Nichthumanoide, die in den Staatsverträgen dennoch als ›Menschen‹ bezeichnet werden. Leider ist die Fremdenfeindlichkeit in unserer Zivilisation noch so groß, daß jeder dieser Fremden eine Quelle von Konflikten sein kann.
    Andererseits werden Sie auch verstehen, daß wir nicht dazu da sind, unseren fremden Schützlingen sozusagen die Nase zu putzen. Dafür haben wir we der die Zeit noch das Personal. Das Ministerium schaltet sich deshalb nur in äußerst heiklen Fällen ein. So heikel scheint mir dieser Fall nicht zu sein. Unser Freund ›Lummox‹ ist dem Gesetz nach ein Tier …«
    »Bestand denn daran je ein Zweifel?« unterbrach ihn der Richter erstaunt.
    »Durchaus. Deshalb kam ich her. Aber trotz seiner begrenzten Sprechfähigkeit würden seine anderen Eigenschaften nicht ausreichen, ihn zu einem zivilisierten Mitglied unserer Gemeinschaft zu machen. Also ist er ein Tier und wird von den Gesetzen als solches behandelt. Und das Ministerium hat eine Arbeit weniger.«
    »Ich verstehe. Nun, in meinem Amt war ich noch nie grausam gegen Tiere.«
    »Gewiß. Und es gibt noch einen anderen Grund, aus dem sich das Ministerium nicht um Lummox kümmert. Nehmen wir an, dieses Geschöpf sei ›menschlich‹ in dem Sinne, in dem wir das Wort seit den Verträgen mit den Marsianern gebrauchen.«
    »Gut, nehmen wir es an.«
    »Richter, kennen Sie die Geschichte der Trail Blazer?«
    »Vage. Ich habe mich nie besonders um die Raumerforschung gekümmert. Unsere Erde ist mir verwirrend genug.«
    »Da haben Sie recht. Nun, die Trail Blazer unternahm drei der ersten Flüge in das All – in einer Zeit, in der solche Unternehmen wie ehemals die Fahrten des Kolumbus waren. Sie wußten nicht, wohin sie flogen, und sie hatten nur eine ungefähre Ahnung, wie sie zurückkommen sollten. Und von ihrer dritten Reise kehrte die
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