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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Trail Blazer auch nicht zurück.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Und nun erzählt mir dieser junge Stuart, daß sein plumper Freund mit dem einfältigen Grinsen ein Andenken an die zweite Reise der Trail Blazer ist. Mehr brauche ich nicht zu wissen. Wir haben keine Verträge mit Planeten, die sie bereist hat. Deshalb kann Lummox nur nach unseren Haustiergesetzen abgeurteilt werden. Auch das Ministerium dürfte nicht anders vorgehen. Und für diesen Fall sind Sie besser geeignet als ich.«
    Richter O’Farrell nickte. »Ich habe nichts dagegen. Gehen wir hinein?«
    »Noch einen Augenblick. Ich hatte deshalb um einen Aufschub gebeten, weil der Fall so seltsame Züge aufweist. Doch ich ziehe mich in dem Augenblick zurück, in dem Sie mir eines versichern können: Stimmt es, daß das Tier gemeingefährlich ist?«
    O’Farrell nickte. »Ich habe es gehört … inoffiziell natürlich.«
    »Und ist ein Antrag eingegangen, es zu töten?«
    »Nun«, antwortete der Richter langsam, »wiederum weiß ich inoffiziell, daß ein solcher Antrag vorliegt. Unser Polizeichef wird es als Maßnahme für die öffentliche Sicherheit verlangen. Auch von privater Seite erwarte ich dahingehende Anträge.«
    Mister Greenberg sah ihn beunruhigt an. »So schlimm? Nun, Richter, was würden Sie sagen? Muß das Tier getötet werden?«
    »Sir, das ist eine unangebrachte Frage«, erwiderte der Richter.
    Greenberg wurde rot. »Verzeihung. Aber ich muß Ihre Meinung wissen. Sind Sie sich auch im klaren darüber, daß dieses Exemplar einmalig ist? Ungeachtet dessen, was es verbrochen haben mag und wie gefährlich es sein mag, sollte man doch bedenken, was es für einen wissenschaftlichen Schatz darstellt. Können Sie mir nicht das Versprechen geben, daß Sie es nicht umbringen lassen?«
    »Junger Mann, Sie versuchen mein Urteil zu beeinflussen. Ich finde Ihre Haltung unpassend.«
    Polizeichef Dreiser wählte diesen ungünstigen Augenblick, um das Gespräch zu unterbrechen. »Richter, ich suche Sie überall. Soll die Verhandlung noch stattfinden? Ich habe sieben Männer …«
    O’Farrell unterbrach ihn. »Mister Dreiser, darf ich Ihnen Mister Greenberg vom Weltraum-Ministerium vorstellen? Mister Greenberg, das hier ist unser Polizeichef.«
    »Angenehm. Meine Herren, ich wollte wegen der Untersuchung …«
    »Mister Dreiser«, unterbrach ihn der Richter brüsk, »bestellen Sie meinem Gerichtsdiener, er möchte alles bereithalten. Ich habe noch etwas Privates mit Mister Greenberg zu besprechen.«
    »Aber …« Der Polizeichef sprach den Satz nicht zu Ende, sondern zog sich zurück und redete auf einen Polizisten ein.
    Während der kurzen Unterbrechung hatte sich Greenberg selbst zur Ordnung gerufen. Er durfte keine persönlichen Gefühle zeigen. Nun sagte er: »Ich nehme meine Frage zurück, Richter. Es war nicht meine Absicht, gegen das Gesetz zu verstoßen.« Er grinste. »Sonst werde ich noch wegen Nichtachtung des Gerichts bestraft.«
    O’Farrell brachte ein Lächeln zustande. »Schon möglich.«
    »Haben Sie ein hübsches Gefängnis? Mir steht noch mehr als ein halbes Jahr Urlaub zu, den ich bisher einfach nicht nehmen konnte.«
    »Sie sollten sich nicht überarbeiten, junger Mann. Ich finde immer noch Zeit für meinen Angelsport, ganz gleich, was sich auf meinem Schreibtisch anhäuft.«
    »Eine lobenswerte Einstellung. Aber ich bin immer noch nicht fertig. Sie wissen, daß ich auf einer Verschiebung bestehen könnte, um mir neue Anweisungen zu holen?«
    »Gewiß, und ich bitte Sie, Ihre Entscheidung nicht von meiner persönlichen Meinung abhängig zu machen.«
    »Nein, aber Sie haben schon recht. Verschiebungen in letzter Minute sind unangenehm.« Außerdem wußte er ziemlich genau, was ihm Mister Kiku erzählen würde, wenn er das Problem nicht selbständig löste. Greenberg hatte sich entschieden. »Ich glaube, es ist doch das Beste, wenn ich mir die Untersuchung ansehe.«
    O’Farrell grinste breit. »Das hatte ich gehofft. Man erzählt, daß die Herren vom Ministerium oft ganz neuartige Methoden anwenden.«
    »Wirklich? Und ich glaubte immer der Harvard-Universität zum Stolz zu gereichen.«
    »Harvard? Na, dann sind wir ja Kommilitonen. Ist Reinhardt immer noch so gefragt?«
    »Als ich dort war, ja.«
    »Wie klein ist doch die Welt. Es ist schade, daß ich einem Studienkollegen diesen Fall aufhalsen muß.«
    Sie gingen gemeinsam auf das Gerichtsgebäude zu. Dreiser, der wütend in einiger Entfernung wartete, sah, daß ihn der Richter völlig
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