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Ueberwaeltigend

Ueberwaeltigend

Titel: Ueberwaeltigend
Autoren: Emma Green
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Bezug auf Eleanor zu unternehmen?“, unterbricht Céleste.
    „Wie bitte?“, frage ich völlig überrascht.
    „Du wirst doch wohl nicht zulassen, dass sie ihn manipuliert?“, fährt Gabriels Schwester fort.
    „Gabriel ist ein erwachsener Mann, der durchaus in der Lage ist, so zu leben, wie er es für richtig hält. Ich sehe keinen Sinn darin …“, mischt sich Tristan ein.
    „Gerade du solltest allerdings wissen, dass einige Frauen dermaßen teuflisch sind, dass sie euch Männern unvermeidlich den Kopf verdrehen!“, entgegnet ihm Marion.
    „Was genau erwartet ihr eigentlich von mir?“, frage ich in die Runde.
    „Dass du sie ein für alle Mal in die Schranken weist! Sie hat sich dazu entschieden, zu verschwinden und ihren Mann und ihren Sohn im Stich zu lassen, sie glaubt doch nicht allen Ernstes, dass sie nach alldem wieder zurückkommen kann! Ich weiß nicht, was in Gabriels Kopf vorgeht, aber du musst um ihn kämpfen, Amandine, und darfst niemals aufgeben …“, verlangt Céleste.
    „Ich liebe Gabriel mehr als alles andere auf dieser Welt und ich habe nicht vor, sie gewinnen zu lassen, aber er muss sich entscheiden, er muss sie aus seinem Leben verbannen, ich kann diese Entscheidung nicht an seiner Stelle treffen!“
    „Virgile braucht eine Mutter, sie wird niemals komplett aus seinem Leben verschwinden, Amandine … und auch nicht aus unserem“, murmelt Silas, während er Camilles Reaktion beobachtet.
    „Wehe …“, entgegnet meine Schwester drohend.
    „Seht ihr?! Was immer sie auch tut, sie wird ihr Ziel erreichen! Sie wird niemals aufhören, uns zu verfolgen und das, was mir am wichtigsten ist, in Gefahr zu bringen!“, werfe ich dem Nervenzusammenbruch nahe ein.
    „Du bist nicht alleine, Amandine, wir werden das nicht zulassen …“, schließt Céleste, bevor sie diese geheime Sitzung für beendet erklärt.
    Alle gehen ihres Weges und ich finde mich alleine mit Barthélemy wieder. Der große Braunhaarige hat während des gesamten Gespräches nicht ein einziges Mal versucht, seine Meinung kundzutun, aber jetzt scheint sich seine Zunge allmählich zu lösen.
    „Ich verurteile dich nicht, Amandine, ich weiß, was du gerade durchmachst. Céleste liebt eine andere Frau, das habe ich schlussendlich verstanden … Aber ich bereue nichts, ich liebe sie so sehr, dass ich ihre Untreue akzeptiere. Ich will sie nicht verlieren und ich weiß, dass sie sich nicht für mich entscheiden würde, wenn ich ihr ein Ultimatum stellen würde. Also habe ich gelernt, damit klarzukommen, sie zu teilen …“
    „Ich glaube nicht, dass ich dazu imstande wäre. Ihn zu teilen, meine ich. Ich weiß nicht, wie ich mir eine … Zukunft zu dritt vorstellen soll.“
    „Fang damit an, die Gegenwart zu genießen, die Zukunft ist eine andere Geschichte.“
    Barthélemy, ein Punkt. Amandine, null Punkte.
    Ich weiß nicht, ob mir all das die Augen geöffnet hat, aber zumindest bin ich mir jetzt sicher, dass mein Schweigen nichts bringt. Gabriel vor seinen Gästen darauf anzusprechen, ist keine Option, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bis dahin werde ich in diesem kleinen paradiesischen Winkel umherirren, von Gespräch zu Gespräch wandern und mich dazu zwingen, zu lächeln und meinen Schmerz zu verbergen. Mein Milliardär versucht des Öfteren, sich mir zu nähern, aber ich meide ihn, wo ich nur kann, um nicht zu riskieren, dass mein Schweigen bricht. Am Ende des Nachmittags, als er mir eine SMS schickt, nehme ich an, dass er die Karten auf den Tisch legen möchte.
    [Hör auf, mir aus dem Weg zu gehen, bittere Amande. Komm zu mir ins Poolhaus, sofern du nichts Besseres zu tun hast …]
    Du wirst dich wundern, Diamonds …
    Gabriel hat mir den Rücken zugewandt, als ich das kleine Häuschen betrete, das vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Er bemerkt meine Anwesenheit nicht sofort, so sehr ist er damit beschäftigt, ein naives Gemälde zu studieren, das an der Wand hängt. Ich erinnere mich, schon einmal einen Blick auf das Bild geworfen und dabei etwas Unbeschreibliches gefühlt zu haben. Eine Mischung aus widersprüchlichen, wunderbaren und störenden Gefühlen.
    „Ich habe auf dich gewartet …“, murmelt mein Geliebter, ohne sich umzudrehen.
    „Du hast mich gebeten zu kommen und ich bin hier.“
    Meine Worte sind bedeutungslos, mein Ton ist es allerdings nicht. Gabriel bemerkt meine Wut und hat schließlich doch die Güte, mich anzusehen. Mit einem ehrlichen und wohlwollenden Blick sieht er mich fragend an, aber
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