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Ueberwaeltigend

Ueberwaeltigend

Titel: Ueberwaeltigend
Autoren: Emma Green
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man erfahren, woran du gerade denkst? Du hast den ganzen Flug über kein Wort gesagt! Im Gegensatz zu Marion …“, fügt Camille hinzu, während sie meiner besten Freundin einen zornigen Blick zuwirft.
    „Du übertreibst! Schließlich war nicht ich diejenige, die die Flugbegleiterinnen ständig angequatscht hat! Und das nur, um Vittel statt Evian zu bekommen … Amandine, du könntest mich verteidigen, anstatt zu schweigen …“, erwidert Marion.
    „Ich mag den Geschmack von Evian einfach nicht, ich kann nichts dafür, wenn ich … schwierig bin“, entgegnet meine Schwester.
    „Schwierig … Ich hätte es nicht treffender beschreiben können!“, beendet meine beste Freundin die Diskussion und stürzt sich auf ihren Koffer.
    Ich hätte große Lust, sie einfach hier auf dem Flughafen stehen zu lassen und so weit wie möglich davonzulaufen. Camille und Marion lieben es, sich gegenseitig zu provozieren und die Grenzen der jeweils anderen auszutesten, bis eine von ihnen zu schreien beginnt und eine Szene macht, wenn möglich in der Öffentlichkeit. Nichtsdestotrotz haben sie recht, ich war während des Fluges nicht sehr redselig. Eigentlich schon seit einer Woche nicht. Diese Begegnung zwischen Eleanor und Gabriel mitzuerleben, hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Aber um Soledad zu schützen und einen furchtbaren Streit mit meinem Geliebten zu vermeiden, habe ich das Thema nicht angesprochen. Nicht ein einziges Mal. Dabei hätte ich große Lust dazu …
    Stattdessen habe ich mich in die Arbeit gestürzt, bin ausgegangen, habe viele Leute getroffen … und habe so wenig Zeit wie möglich mit Gabriel verbracht. Ihm aus dem Weg zu gehen, ist vielleicht keine Lösung, aber mir ist nichts Besseres eingefallen. Insgeheim habe ich natürlich gehofft, dass er selbst das Thema ansprechen und mir von seiner Auseinandersetzung mit Eleanor erzählen würde, aber dem war nicht so. Gabriel ist bereits gestern nach L.A. geflogen, zusammen mit Silas, Virgile, Paris und Tristan, und ohne auch nur einen Gedanken an die seelischen Qualen zu verschwenden, mit denen ich gerade zu kämpfen habe. Aber ich denke gar nicht daran, ihn so einfach davonkommen zu lassen, denn ich werde mit Sicherheit eine Erklärung von ihm verlangen – nur wann?
    Es ist sein Geburtstag und in der Villa der Diamonds wird es in den nächsten drei Tagen vor Menschen nur so wimmeln … Schlechte Idee.
    Andererseits würde ihm das eine Lehre sein!
    Ich kann mich immer noch nicht entspannen und ihren verdutzten Mienen nach zu urteilen, sind Marion und Camille dazu genauso wenig imstande. Das Anwesen der Diamonds, oder besser gesagt der Palast von Manhattan Beach, funkelt im Glanz Tausender Lichter, als wir vor dem großen Tor ankommen. Ich kann es kaum erwarten, in die Stille und die Ruhe dieses gigantischen Ortes abzutauchen und dem Rest der Welt den Rücken zu kehren. Auf der Fahrt hat Camille uns des Öfteren einen schönen Schrecken eingejagt, aber sie hat darauf bestanden, selbst zu fahren und die Limousine, die extra für uns am Flughafen bereitstand, zu verschmähen.
    „Ich habe dieses Auto gemietet, um unabhängig sein zu können, doch Silas erkannte den Sinn dahinter nicht … Aber im Gegensatz zu dir, Amandine, lasse ich meinen Typ nicht ständig für mich entscheiden!“
    „Camille, du weißt genau, dass du das Auto dieses Wochenende nicht ein einziges Mal benutzen wirst …“
    „Darum geht es auch gar nicht! Zumindest hatte ich das letzte Wort!“
    Werd erwachsen, Camille!
    Unser Empfangskomitee ist bereits vollzählig. Paris stürmt mit heraushängender Zunge sabbernd auf uns zu. Dann sind unsere besseren Hälften an der Reihe: Silas küsst Camille gierig, Tristan schüttelt die Hand seiner Schwester, um sie zu necken, und Gabriel drückt mich an sich, um mir einen feurigen Kuss auf den Hals zu geben. Einige Minuten später haben auch Prudence und Céleste, die in ihren luftigen Kleidern wunderschön aussehen, die Güte, von ihrem hohen Ross herunterzusteigen, um uns zu begrüßen. Eine eiskalte Begegnung mit der Königinmutter und ein komplizenhaftes Augenzwinkern mit der Schwester meines Geliebten.
    Wir sind beinahe schon … Freundinnen?!
    Ach ja, stimmt, ich habe sie ja in der Hand …
    Dann trennt sich die „fröhliche“ Truppe und alle ziehen sich für die Nacht in ihre Gemächer zurück. Der morgige Brunch wird die Festivitäten einläuten und die ersten Gäste kommen bereits im Laufe des Vormittags. Hand in Hand gehen Gabriel und
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