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Ueberwaeltigend

Ueberwaeltigend

Titel: Ueberwaeltigend
Autoren: Emma Green
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ich kann mich einfach nicht beruhigen.
    „Was willst du?“
    „Ein wenig Zeit mit der Frau verbringen, die ich liebe. Ist das etwa zu viel verlangt?“
    „Nein, aber ich dachte, du hättest
etwas Besseres
zu tun …“, sage ich und spiele damit unweigerlich auf seine letzte SMS an.
    „Diese vielen Leute überfordern mich … diese Situation erdrückt mich. Ich wünschte, all das würde aufhören und es gäbe nichts mehr außer dich und mich.“
    „Es liegt nur an dir, ich kann nicht an deiner Stelle kämpfen.“
    „Und kannst du für uns kämpfen?“
    „Seit einer Ewigkeit tue ich nichts anderes, Gabriel. Seit dem ersten Tag, an dem du mich angesehen und dich dazu entschieden hast, mich in deine Welt zu entführen, mir deinen Clan vorzustellen …“
    „Das ist nicht mein Clan, sondern unser Clan.“
    „Bist du dir da so sicher?“
    Gabriel schweigt für einen Moment. Er antwortet nicht auf meine Frage, aber ich fühle, dass seine Gedanken wirr sind und er kurz davor ist, nachzugeben und zu kapitulieren.
    „Eleanor ist letztes Wochenende nach Monceau gekommen.“
    „Ja?“
    „Sie wollte mich überraschen und Virgile sehen.“
    „Und?“
    „Er war nicht da.“
    „Dann ist ja alles in Ordnung!“, erwidere ich ironisch.
    „Sie hat mir gesagt, dass … dass sie auf mich warten wird.“
    „Und was hast du geantwortet?“
    „Nichts. Sie hat sich wie eine Diebin davongestohlen, nachdem sie die Katze aus dem Sack gelassen hat.“
    „…“
    „Ich liebe dich, Amande. Mehr als sie, mehr als alles andere. Du bist die Liebe meines Lebens, daran zweifle ich nicht eine Sekunde lang. Aber du musst mich verstehen und dich in meine Lage versetzen. Eleanor ist die Mutter meines Sohnes, sie wird nicht aus meinem Leben verschwinden, solange Virgile sie braucht.“
    „Du liebst mich mehr als sie? Also … liebst du sie auch?“
    „Ja, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Zwischen euch soll kein Konkurrenzkampf toben, ich weiß, wem mein Herz gehört. Dir, Amande. Du bist meine Zukunft, sie ist meine Vergangenheit, aber ein kleiner Teil von mir wird niemals aufhören, sie zu lieben.“
    „Warum? Nach allem, was sie dir angetan hat!“
    „Ich werde ihr nie vergeben, vor allem nicht, wenn ich daran denke, wie sehr sie unseren Sohn verletzt hat. Aber sie ist nicht alleine dafür verantwortlich.“
    „Du trinkst ihre Worte! Du glaubst alles, was sie dir sagt, sie hat es geschafft, dich zu manipulieren!“, schreie ich völlig außer mir.
    „Nein, ich habe es endlich geschafft, Abstand zu nehmen. Dr. Adler …“
    „Eure Paartherapie ist mir scheißegal! Alles, was ich sage, ist, dass sie dir den Kopf verdreht hat! Marion hatte recht, sie hatten alle recht. Und ich dachte, du würdest nicht darauf hereinfallen …“
    „Du begreifst überhaupt nicht, was ich dir gerade sage, verdammt noch mal! Du bist die Liebe meines Lebens, du machst einen besseren Menschen aus mir, du hast jenen Mann aus mir gemacht, der ich schon immer sein wollte! Ich würde dir das niemals antun, ich möchte dich um nichts in der Welt verlieren! Eleanor ist ein Teil meines Lebens, ob es dir gefällt oder nicht, aber sie steht nicht an erster Stelle! Du bist die, die ich will, nur für dich wäre ich zu allem fähig!“
    „Beweise es.“
    „Wie bitte?“
    „Entscheide dich: sie oder ich. Sofort.“
    „Ich habe mich schon entschieden, Amandine! Seit dem Tag, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe, an dem meine Intuition mir befohlen hat, dich zu besitzen und dich nie wieder gehen zu lassen … An diesem Tag ist Eleanor aus meinen Gedanken verschwunden. Ich habe dreizehn Jahre lang gelitten und ich dachte, mein Leben würde nie wieder Sinn machen. Ich wartete nur darauf, dass sie ihre Augen wieder öffnet, dass sie zurückkommt, aber seit du in mein Leben getreten bist, hat all das für mich keine Bedeutung mehr. Du bist hier und das ist alles, was zählt!“
    Eine unsichtbare Kraft reißt uns mit sich, plötzlich finden wir uns in den Armen des jeweils anderen wieder und unsere Lippen, unsere Zungen treffen aufeinander und vereinen sich ungestüm und verzweifelt.
    Diesmal versucht Gabriel nicht, den ersten Schritt zu machen. Während dieses leidenschaftlichen Kusses steigt seine Lust genauso wie meine ins Unermessliche, aber seine Hände wandern nicht über meine glühende Haut. Mit Sicherheit aus Respekt und aus Vorsicht. Nach seinen markerschütternden Bekenntnissen und seiner heißblütigen Liebeserklärung wartet er darauf,
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